Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, Band 18 (1992)
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Dyschirius lucidus (Putzeys 1846) wurde an 3 UfersteIlen der Ems und Weser erstmalig für Niedersachsen nachgewiesen. Diese Funde stellen die nördlichsten Nachweise für diese Art dar. Da in den letzten Jahren Erstnachweise auch für Westfalen und Thüringen erfolgten, ist D. lucidus wahrscheinlich ein rezenter Ein"1'anderer im mittleren und nördlichen Mitteleuropa. Die Habitatbindung dieser Art wird beschrieben. Unterscheidungsmerkmale zu den nahe verwandten Arten D. nitidus und D. politus werden hervorgehoben.
Die Faunenhorizonte der "Subfurcaten-Schichten" (Bajocium, Niortense-Zone) in Nordwestdeutschland
(1992)
Aufgrund neuer Aufschlüsse der "Subfurcaten-Schichten" (Bajocium, Niortense- Zone) in Nordwestdeutschland ist es möglich, die Schichtenfolge in Ammonitenfaunen-Horizonte zu untergliedern. Eine paläontologische Revision der Ammonitengattung Strenoceras HYATTmit den Untergattungen Strenoceras HYATT(m) und Garantiana HYATT(M) wird durchgeführt.
In einer Sandgrube östlich des Ortes Buer fand sich eine knapp 2 m mächtige Schichtfolge aus Torf, Mudde und humosem Schluff, unterlagert von Beckenschluff, Geschiebelehm und kieshaitigen Schmelzwassersanden aus dem Orenthe-Stadium der Saale-Kaltzeit. Überlagert werden die organischen Schichten von Beckenschluff und Lößlehm der Weichsel- Kaltzeit. Die pollenanalytischen Ergebnisse zeigen, daß die 30 cm mächtige Torfschicht im Hangenden des Beckenschluffs mit Sicherheit in das frühe Eem-Interglazial zu stellen ist. Die typischen Pollenabschnitte liegen in sehr komprimierter Form vor, lassen aber gleichwohl die kontinuierliche Abfolge der charakteristischen Waldzeiten erkennen. Besonders bemerkenswert sind die im Vergleich zu anderen Eem-Vorkommen des norddeutschen Flachlandes hohen Ulmen-Werte. Wegen seiner vegetationsgeschichtlichen Besonderheiten und da das Profil das einzige in einem Tagesaufschluß zugängliche Eem-Interglazial-Vorkommen Niedersachsens ist, wurde beantragt, es als geologisches Naturdenkmal unter Naturschutz zu stellen.
Die Horizontausrichtung von 44 jungsteinzeitlichen Steinkammern des Osnabrücker Raumes wurde vermessen. Wie in Mecklenburg sind die Zugänge zu den Gräbern nach Süden orientiert, während die Gräber (Dolmen) um Carnac/Bretagne nach Südosten ausgerichtet sind. Es wird diskutiert, inwieweit die Ausrichtungen nach astronomischen Gesichtspunkten erfolgt sein könnten.
Seit seiner Inbetriebnahme 1982 vollzieht sich im Alfsee eine kontinuierliche Umbesetzung in der Artenzusammensetzung. Auffälligste Änderung ist die seit 1986 fehlende Unterwasser-Vegetation, mit weitreichenden Auswirkungen auf die Benthos- und Planktongemeinschaft. Untersuchungen im Rahmen einer Diplomarbeit von April bis Dezember 1991 zeigen, daß Zooplankton und -benthos im Vergleich zu früheren Untersuchungen (ELGERet al. 1987, KOSTE& POLTZ1987) an Arten und zahlenmäßig ärmer geworden sind. Das Phytoplankton bleibt im gesamten Zeitraum in seiner Artenzusammensetzung gleich, zeigt sich aber in seiner Sukzession abhängig von Sichttiefe, P/N-Verhältnissen und Silikatversorgung.