Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilungen, Band 3 (1974)
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(1974)
Rubus raduloides (ROG.) SUDRE, eine bislang nur von England, Wales und Schottland bekannte Brombeerart, ist ebenso auf dem Kontinent (in den Niederlanden, Belgien und in der Bundesrepublik Deutschland) weit verbreitet, doch hier bisher verkannt und mit anderen Arten verwechselt. Nomenklatorische Fragen, die Verbreitung und Ökologie werden behandelt, und darüber hinaus wird eine detaillierte Beschreibung mit Abbildungen dieser auch in Großbritannien oft falsch interpretierten Art gegeben, um weitere Fehldeutungen zukünftig zu verhindern.
1. PräIarve: Es werden die Prälarven von 6 Arten beschrieben. Sie bilden eine Regressionsreihe, die möglicherweise den Ablauf der phylogenetischen Entwicklung wiedergibt. Die Prälarve von Rhagidia longisensilla ist mit 4 langen Borsten die ursprünglichste, während diejenige von Rhagidia halophila mit 3 kleinen reduzierten Borsten am weitesten differenziert erscheint. Gemäß dem Offnungsmechanismus der Prälarvenexuvie lassen sich 2 Gruppen aufstellen. Bei den Prälarven der ersten Gruppe platzt die Exuvie entlang einer präformierten Reißnaht auf. Die der zweiten Gruppe zugehörigen Arten besitzen einen ausstülpbaren Offnungsmechanismus, so daß die Exuvie nicht zerrissen wird. Für die Prostigmata wird ein allgemeines Schema zur Prälarvenbeborstung aufgestellt, in das die bisher bekannten Prälarven eingeordnet werden. Daraus ergibt sich, daß die Borste p. re. bei den einzelnen Prälarven nicht homolog sein kann. Die Borsten der Prälarve werden mit denen der folgenden Stasen homologisiert. Die Prälarve von Linopodes sp. wird beschrieben. Sie ist mit 5 langen Borsten die ursprünglichste aus der Gruppe der Prostigmata. 2. Larve: Die Larve ist bei allen untersuchten Rhagidien eine Elattcstase.I Sie nimmt k ein e Nahrung auf und spinnt sich nach 1-2 Tagen ein. Im Gegensatz zu GRANDJEAN 1 Dr. Rainer Ehrnsberger, Naturwissenschaftliches Museum, 45 Osnabrück, Heger-Tor- Wall 27 2 Den Ausdruck Elattostase hat GRANDJEAN 1957 p. 487-488 eingeführt. Er bezeichnet damit ein Tier, das durch Reduktionserscheinungen an den Mundwerkzeugen keine Nahrung mehr aufnehmen kann.
Diese Einleitung zu der Biographie in dem 1970 erschienenen Sonderheft zum "Journal für Ornithologie", Bd. 111, der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft, Berlin, umreißt klar die Persönlichkeit von MATIHIAS BRINKMANN, der uns 1969 im Alter von 90 Jahren verlassen hat. Er veröffentlichte 26 Bücher und selbständige Schriften, 669 Beiträge in Zeitschriften und Jahrbüchern und ungezählte Zeitungsartikel. Es werden darin von ihm die verschiedensten Gebiete behandelt, angefangen von der Pädagogik, Psychologie und Didaktik über Zoologie, Botanik, Geographie, Klimatologie und Naturschutz bis zu Wanderführern und Themen der Orts-, Heimat- und Volkskunde.
Es kann als eine wichtige Aufgabe angesehen werden, die klimatischen Bedingungen, d. h. die langfristigen Gesetzmäßigkeiten des Wettergeschehens herauszuarbeiten und sinnvoll zusammenzufassen. Der vorliegende Beitrag enthält die Ergebnisse meteorologischer Beobachtungen in Osnabrück-Haste für den 20jährigen Zeitabschnitt von 1954-1973. Da sehr enge Beziehungen bestehen zwischen Vegetation und Klima, wird auf dessen Bedeutung für unsere Kulturpflanzen besonders hingewiesen.
Das Pruno-Rubetum elegantispinosi (Pruno-Rubetalia) wird als neue Gebüschgesellschaft auf kalkreicheren Böden in Hecken Niedersachsens und Westfalens beschrieben. Darüber hinaus wird die Syntaxonomie der Rhamno-Prunetea behandelt. Es wird gezeigt, daß die Rubi (Pseudo-Phanerophyta) mit ihren nur zweijährigen Schößlingen nicht in der Lage sind, sich in geschlossenen, von echten ausdauernden Sträuchern (Nano- Phanerophyta) gebildeten Gebüschen zu behaupten und daher nur als charakteristischer «ubus-Mantel dieser echten Prunetalia-Gebüsche auftreten, wo sie als eine Art "Klammergesellschaft" sowohl die echten Prunetalia wie auch die vorgelagerten Säume (Trifolio- Geranieta, Alliarietalia) zum Teil miteinander verbinden. Im Interesse einer saubereren nyntaxonomischen Fassung der (subatlantischen) Rhamno-Prunetea sind daher (besonders an breiteren Hecken und in ausgedehnteren Gebüschen) innere brombeer- und weitgehend auch krautfreie Bereiche (Prunetalia s.str.) von den äußeren Pruno-Rubetalia zu unters::: heiden, die die Mantelzone der Prunetalia s. str. darstellen, oder auch insgesamt durch schmale Hecken, Waldmänteloder durch noch offene Ptoruerstad.en der Prunetalia s. str. repräsentiert werden können.
Aus 4 Profilen durch den Laerer Sinterkalk wurden 33 Proben pollenanalytisch untersucht. Zwei Zähltabellen geben für jede einzelne dieser Proben den Gehalt an Pollen und Sporen. Zwei Diagramme stellen die Ergebnisse dieser qualitativen und quantitativen Analysen graphisch dar. Neben den Pollenkörnern der gebräuchlichen 11 Baumarten wurden 24 verschiedene Nichtbaumpollen-Gruppen ausgewertet. Als ältester Zeitabschnitt ließ sich die mindestens 10000 Jahre alte sog. "Jüngste Dryaszeit" feststellen, gekennzeichnet durch eine subarktische Tundra. Die darauf folgenden Zeitabschnitte Präboreal, Boreal, Atlantikum, Subboreal und Subatlantikum konnten in einem oder mehreren der Profile gefaßt werden. In günstig gelagerten Fällen wurden darüber hinaus Beziehungen angedeutet, die zwischen der Bildung dieses Sinterkalklagers und der Besiedlung durch den Menschen bestehen.