ZASPiL 15 = Papers on language change and language acquisition
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Im folgenden wird zuerst das Modell vorgestellt, das als theoretische Grundlage für die Betrachtung der Semantik der Aspekt-Tempus-Formen dient (Abschnitt 2). Danach werden die syntagmatischen Markiertheitsrelationen der einzelnen aspektuell-temporalen Formen im Rahmen dieses Modells analysiert (Abschnitt 3). Im Abschnitt 4 werden die paradigmatischen Relationen zwischen den Aspekt-Tempus-Formen erörtert. Abschließend (Abschnitt 5) wird das Fazit aus der Untersuchung gezogen.
Der Umbau des Tempussystems und andere Veränderungen im russischen Verbalsystem wurden durch die Ausprägung der neuen slavischen Aspekte ausgelöst. Die Ausformung und die immer stärker werdende Einbeziehung der Aspekte in das gesamte Verbalsystem hat tiefgreifende Veränderungen der systemdefinierenden Struktureigenschaften des russischen Verbs hervorgerufen. Die Aspekte sind im Laufe der Sprachentwicklung zur eigentlichen Grundlage des gesamten russischen Verbalsystems geworden. Die Entwicklung der Tempora verläuft im präteritalen und im nichtpräteritalen Bereich gewissermaßen in entgegengesetzten Richtungen. Das Subsystem der Vergangenheitstempora wurde im Altrussischen maximal reduziert, während der Funktionsbereich der Nicht-Vergangenheit in Präsens und Futur aufgelöst wurde. Die beiden Entwicklungsrichtungen stehen in direktem Zusammenhang mit der Ausprägung der Aspekte. Ich betrachte deshalb die Entwicklung der Tempora und die Entwicklung der Aspekte parallel.
The article deals with the analysis of the development of aspectuality at the early stages of the acquisition of Russian. Data from seven children are investigated for this purpose. It is claimed that the category of aspectuality, being the property of the whole utterance, can be expressed at the early stages of language acquisition even before the verb itself occurs. During this period some children mark the basic aspectual opposition "process-result" by the linguistic devices at their disposal, namely by various uses of sound imitations or onomatopoetics. Onomatopoetics, when used once, can be said to be the predecessors of perfective verbs, while reduplicative use of onomatopoetics seems to correspond to the imperfective aspect. The paper presents an analysis of the early verb lexicons of six children. Among their 24 earliest verbs both aspects are represented. As revealed by the analysis, aspect (and Aktionsart) clusters with tense in a specific way: imperfective verbs are mainly used in the present while perfectives are used mostly in the past.