ZASPiL 15 = Papers on language change and language acquisition
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Obwohl wir bereits nachweisen konnten, dass Exklusionen nicht sprachlich verursacht sind, können sie doch experimentell durch sprachliche Reize, nämlich durch eine spezifische Benennung von Exemplaren ausgelöst werden. Aus diesem Grund soll hier der sprachliche Einfluß auf das Auftreten von Exklusionen und Reduktionen detaillierter untersucht werden. Dabei interessiert vor allem, welche sprachlichen Reize die Art Verarbeitung befördern, die auf der Verhaltensebene als Exklusion oder Reduktion in Erscheinung tritt.
The study presents a first investigation of two different processes in the L1-acquisition of German: The acquisition of definite pronominal forms and the occurence of finite verbs. The aim of the study is to find out if there are inherent relations between both processes. Inherent relations are understood as developmental relations based on the structural properties which demand a correlated emergence of the finite verb and definite pronominal forms.
This paper draws a link between the typological phenomenon of the paradigmatically supported evidentiality evoked by perfect and/or perfectivity and the equally epistemic system of modal verbs in German. The assumption is that, if perfect(ivity) is at the bottom of evidentiality in a wide number of unrelated languages, then it will not be an arbitrary fact that systematic epistemic readings occur also for the modal verbs in German, which were preterite presents originally. It will be demonstrated, for one, how exactly modal verbs in Modem German still betray sensitivity to perfect and perfective contexts, and, second, how perfect(ivity) is prone to evincing epistemic meaning. Although the expectation cannot be satisfied due to a lack of respective data from the older stages of German, a research path is sketched narrowing down the linguistic questions to be asked and dating results to be reached.
Die Ableitung des Passivs ist typologisch keine einheitlich konfigurierte Konstruktion. In den kontinental-westgermanischen Sprachen und dem Lateinischen setzt sie ein lexikalisch externes Argument (designiertes Subjektargument) voraus, im Englischen, Französischen und Russischen sowohl ein externes wie ein internes Argument (Subjekt und (direktes) Objekt). Gleichwohl sind Passive im Deutschen und Russischen - also quer zu dieser ersten Verbklassifikation – aspektuellen Beschränkungen unterworfen, Passive im Englischen dagegen nicht, jedenfalls auf den ersten Blick. Sehen wir in diesen Kreis von Sprachen noch historische Stufen hinzu, dann ist auch davon auszugehen, daß Sprachen wie das Deutsche von einer Stufe mit einem paradigmatisch einigermaßen systematisch gefestigten Aspektsystem ohne Passiv – dem Althochdeutschen – zu einer Sprache mit Passiv (und ohne Aspekt) wurde. Wir brauchen gar nicht die gemeinsame indoeuropäische Wurzel zu beschwören, um die folgenden Fragen plausibel erscheinen zu lassen: Was hat Aspekt mit Passiv zu tun? Und: Soferne solche Übergänge tatsächlich vorliegen – wie sehen die Schritte von Aspekt zum Genus verbi im einzelnen aus, und wo stehen die Sprachen heute im Vergleich zueinander, also auf einer Art Entwicklungsleiter, mit Vorläufer- gegenüber Nachläuferstufen in der relativen Diachronie von Aspekt zur Passivdiathese?