Komparatistik : Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft ; 2003/2004
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Rezension zu Mieke Bal: Kulturanalyse, hg. von Thomas Fechner-SmarsIy u. Sonja Neef, übers. von Joachim Schulte, Frankfurt/Main (Suhrkamp) 2002. 370 Seiten.
Die Literaturtheoretikerin Bal kennt keine disziplinären Berührungsängste und sucht unter dem übergreifenden Forschungsfeld der Kulturanalyse literaturwissenschaftliche und kunstgeschichtliche Themen und Problembereiche miteinander zu verbinden. In dem von Thomas Fechner-Smarsly und Sonja Neef herausgegeben Band 'Kulturanalyse' enthalten zehn Essays der niederländischen Professorin, die in Amsterdam und in Cornell lehrt, grundlegende theoretische Überlegungen und ein facettenreiches Spektrum von Einzelanalysen und überwinden das Dilemma oftmals unvermittelbarer Forschungsansätze. Vor dem Hintergrund dekonstruktivistischer und ideologiekritischer Positionen spannt sich der Bogen der Essays von einer Narratologie des Sammelns sowie der Rhetorik und Semiotik des Ausstellens über eine photographische Lektüre Prousts bis zu Fragen nach dem Zusammenhang von Performativität und Subjektivität, um schließlich bei der Problematisierung des Begriffs der Intention zu enden.
Ent-Schreibung der Schrift
(2004)
Vergleichsweise wenig Beachtung hat man Brinkmanns Textmontagen und Doku-Montage-Texten geschenkt, obwohl sie aus literaturgeschichtlicher Sicht eine einzigartige Position in der deutschen Literatur einnehmen. Um diese Position zu bestimmen, werde ich zunächst einem literaturwissenschaftlichen Interesse nachgehen, das durch eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Parallelisierung verdeutlicht sei. Brinkmanns Texte sollen dazu aus dem Dunstkreis der ideologischen Debatten herausgeholt und mit den Entwicklungen der französischen Literatur der 60er Jahre in Zusammenhang gebracht werden. Dieser Zugang verspricht eine Lektüre, die Brinkmanns Textkonvolute aus der dialektischen Klammer herauslöst und hinsichtlich einer Negationsbewegung untersucht. Dies kann allerdings nur gelingen, wenn Brinkmanns Arbeit an der Sprache bzw. an der Schrift selbst ins Blickfeld gerückt wird.