430 Germanische Sprachen; Deutsch
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Welttexte und Textwelten
(2008)
[Es ist] üblich, zu Beginn der Tätigkeit als Professor eine Antrittsvorlesung zu halten. Nach den Regeln der deutschen Wortbildung müsste dann die letzte Vorlesung die Abtrittsvorlesung sein. Wir kennen das Verbum antreten und das Verbum abtreten; durch die semantisch oppositiven Präfixe bilden auch die beiden Verben eine semantische Opposition. Man möchte annehmen, dass dann die impliziten Ableitungen von den beiden Verben, die Nomina actionis Antritt und Abtritt ebenfalls eine semantische Opposition bilden. Dass dem nicht so ist, hat seine Ursache in der oft zu beobachtbaren Tatsache, dass sprachliche Systeme nur ganz selten symmetrisch strukturiert sind.
Die Entwicklung der schwachen Verben ist eine Entwicklung zur Bildung durchschaubarer Tempus- und Modusformen; die Durchschaubarkeit war und ist durch das Verfahren der Agglutination gewährleistet. Im Deutschen geht also der Weg von der Flexion zur Agglutination, wobei lautliche Wandelvorgänge immer wieder zu Mischformen und Synkretismen führen.
In einem modernen Staat finden immer wieder Gedenkveranstaltungen unterschiedlichster Art statt. Man will sich schöner und weniger schöner, beglückender und traumatischer Ereignisse erinnern, um daraus sich selbst und der Welt ein Wir- Gefühl und ein Selbstbild zu präsentieren. In diesem Sinn wurden am 8. Mai 1985 und am 8. Mai 2005 Gedenkveranstaltungen im Plenarsaal des Deutschen Bundestages abgehalten; Hauptredner waren die jeweiligen Bundespräsidenten, 1985 Richard von Weizsäcker, 2005 Horst Köhler. Beide Reden - sie werden Gegenstand der nachfolgenden Analysen und Interpretationen sein - sind heute im Internet leicht abrufbar: Die Rede von Weizsäckers habe ich von der Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung, die Rede Köhlers vom Internetauftritt des Bundespräsidialamtes bezogen. Die beiden Texte, die mir in dieser Form zugänglich wurden, werde ich nun beschreiben.
Based on translations of the Lord's Prayer (Mt 6, 9-13) and translations of other Bible passages dating from 1522 to 2017, Luther's working processes were reconstructed and his influence on later editions of his Bible was traced. It becomes evident that Luther wanted not 'merely' to translate the Bible, but to actually write a German Bible.
Schmid versteht unter Fachliteratur – um die geht es, wie gesagt, zunächst – "eine beträchtliche Anzahl von profanen, nicht-fiktionalen Texten, die wissenschaftliche oder alltagspraktische Gegenstände behandeln". Allerdings notiert Schmid kurz darauf, dass mehrere Autoren anstelle von "'Fach- oder 'Fachsprache'", von "Fachliteratur" oder "Fachprosa" sprechen. Schmid betont dazu, dass es ihm eben weniger um literarische oder literaturhistorische Fragen geht, sondern vielmehr um fachsprachhistorische" Aspekte.
The 'Deutsche Referenzkorpus (DeReKo)' of the Mannheimer Institut für Deutsche Sprache currently contains over 28 billion words, and it is constantly being expanded. The sheer size of the corpus makes it impractical for researchers to analyze its entire content. On the other hand, the DeReKo offers the possibility of taking seriously the principle that every research project needs its own corpus - by acting as a 'reference corpus' that can be used in combination with special corpora. This paper addresses the question of whether a corpus should contain complete texts or only statistically relevant extracts; it also discusses the uses and necessity of 'small corpora'.
The article focuses on Jacob Grimm's linguistic scholarship, taking into account biographical details, Grimm's conception of law and freedom, and his morality. Examples consist of original citations from Grimm's works, primarily his "Deutsche Grammatik" and "Deutsches Wörterbuch".
Emoce jsou verbalizované city. Předtím, neţ jsou vyjádřeny, hodnotí mluvĉí urĉitou skuteĉnost, příp. objekt. Evaluace v něm mŧţe vzbudit rŧzné emoce. Emoce a hodnocení je tedy třeba od sebe přísně oddělit. K hodnocení slouţí v němĉině především modální slova, která mohou vyjádřit epistemický, doxický, distancující se nebo hodnotící postoj mluvĉího. Jazyk disponuje rŧznými jazykovými prostředky k vyjádření emoĉních postojŧ. Z komunikaĉních forem výpovědi je třeba jmenovat nejprve expresivní (výrazové) věty, přiĉemţ exprese/výraz představuje funkci jazykového znaku ve smyslu Bühlerova organon-modelu přirozeného jazyka. Dále sem patří příznakové formy vět jako osamostatněné vedlejší věty a neslovesné vazby.
Přìběh o svatoduńnìm zázraku ve Skutcìch apońtolů je východiskem pro pozorovánì a reflexi vztahu mezi vìnem a jazykem: veřìcì Ņidé podezřìvajì apońtoly mluvìcì v jazycìch (glosolálie), ņe vypili přìliń mnoho vìna. To dalo vzniknout různým frazeologismům. Kromě toho ukazujì různé překlady bible různorodost výrazů pro vìno v němčině. V německém jazyce představuje vìno v kognitivnìm pojetì blahobyt, úspěch a pohostinnost.