830 Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur
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Erscheinungsjahr
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Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (2)
Volltext vorhanden
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Schlagworte
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Ludwig Tieck war 58 Jahre alt und hatte als Dramaturg am königlichen Theater in Dresden erstmals in seinem Leben eine Stelle, ein Gehalt und einen Titel („Hofrat IV. Classe“) inne, als im Novellenkranz auf das Jahr 1831 die Novelle Die Wundersüchtigen erschien. Der 1829 entstandene Text schildert die Verwirrungen, die zwei konspirativ agierende Geheimbund-Emissäre in zwei Städten, insbesondere aber in der Familie eines Geheimrats anrichten. Die Handlungszeit der Novelle ist ziemlich genau markiert, denn im ersten der zahlreichen Dialoge wird die Furcht vor einem erneuten Aufflammen mystizistischer Praktiken mit einem Hinweis auf die lebenden Garanten der Aufklärung abgewiesen.
Abschied von der Romantik : Inszenierungen des Epochenwandels bei Tieck, Eichendorff und Büchner
(2004)
Ausgehend von der Beobachtung, dass es zwischen ca. 1835–1840 in der Erzählliteratur zu einem gehäuften Auftreten romantischer Stoffe und Motive kommt, wird deren Verwendung in vier zeitgenössischen Erzählungen von Tieck, Eichendorff und Büchner näher untersucht. So sehr sich einige Texte auf der Oberfläche als "romantisch" präsentieren, so handelt es sich doch nurmehr um das Zitat romantischer Modelle, deren Semantik zugleich stark transformiert ist. Im Mittelpunkt der untersuchten Texte steht das Problem der "Regression" auf eine "alte poetische Zeit", die nun mit einer (Psycho)Pathologisierung und/oder Kriminalisierung des Figurenverhaltens verknüpft wird. Die Reinszenierung von "Romantik", so kann gezeigt werden, etabliert eine Metaebene, auf der die Texte ihren eigenen literarhistorischen Ort als einen "post-romantischen" reflektieren, und stellt selbst eine Form des definitiven Abschieds von der Romantik dar.