Arbeitspapier / Institut für Sprachwissenschaft, Universität Köln
Refine
Year of publication
Document Type
- Working Paper (114)
- Part of a Book (3)
Has Fulltext
- yes (117)
Is part of the Bibliography
- no (117)
Keywords
- Semantik (8)
- Grammatik (7)
- Spracherwerb (7)
- Aspekt <Linguistik> (6)
- Possessivität (6)
- Deutsch (5)
- Internetsprache (5)
- Sprachtypologie (5)
- Argumentationstheorie (4)
- Computerlinguistik (4)
Institute
- Extern (42)
N.F. 56
Dieses Arbeitspapier geht aus einem Hauptseminar zur Argumentationstheorie hervor, das [von Leila Behrens] im Wintersemester 2008/09 am Institut für Linguistik der Universität zu Köln gehalten [wurde]. In den beiden Arbeiten in diesem Band (Badtke et al. und Benning et al.) stellen die Studierenden dieses Hauptseminars die Ergebnisse vor, die sie (in zwei parallelen Projektgruppen mit unterschiedlichen Diskussionsgegenständen) bei der empirischen Analyse von Argumentationen in einem Internet-Forum gewonnen haben. Der Gegenstand der Diskussion betraf bei der einen Gruppe (Badtke et al.) die Unabhängigkeit des Kosovo, bei der anderen Gruppe (Benning et al.) die Einführung eines generellen Rauchverbots in europäischen Hauptstädten.
N.F. 56/3
Im Rahmen einer Projektarbeit zum Thema Argumentationstheorie im WS 2008/09 haben sich die teilnehmenden Studentinnen und Studenten der Universität zu Köln das Ziel gesetzt, ca. 600 Kommentare zur Frage „Do smoking bans mean a cultural shift for Paris and Berlin?“ des „Have your say“-Forums der BBC auf ihre Argumentationsmuster hin zu analysieren. Die Ausgangsfrage im BBC-Forum richtete sich also nach dem „cultural shift“, also der kulturellen Veränderung, die das Rauchverbot in Kneipen und Cafés für die beiden Metropolen bedeuten könnte. Sehr bald ergab unsere Analyse jedoch, dass dies nicht die Frage war, die innerhalb der Kommentare im Zentrum der Aufmerksamkeit stand: Stattdessen wurde in erster Linie darüber diskutiert, wie das Rauchverbot generell – und zwar nicht nur in den beiden genannten Städten – bewertet werden sollte. Gut zwei Drittel der Beiträge bezogen klar Stellung für oder gegen ein Rauchverbot in der Gastronomie. Für unsere Analyse der Argumentationsmuster haben wir zum einen die klassischen argumentationstheoretisch relevanten Faktoren berücksichtigt wie Fallacies und verdeckte Prämissen. Hinzu kamen dann zwei weitere Arten von Parametern: erstens Faktoren, die in argumentationstheoretischen Abhandlungen eher nur am Rande berücksichtigt werden wie z.B. Evidenztyp und Überzeugungskraft, und zweitens Informationen, die speziell mit der Art des Diskussionsforums bzw. dem Inhalt der Diskussion zu tun haben, wie etwa Selbstauskünfte über das eigene Raucherverhalten.
A.F. 38
Nominalinkorporation
(1980)
Inkorporation ist [...] eine Technik, die zur Wortkomplexität beiträgt. Es handelt sich dabei um eine besondere Art von Wortbildung: eine (evtl. mehrere) Prädikatsbestimmung (Subjekt, direktes Objekt, adverbiale Bestimmungen) wird ins Prädikat einverleibt. Das besondere an dieser Wortbildungstechnik ist – A. ihre syntaktische Relevanz: es werden zwei syntaktische Elemente zu einem Wort komponiert; gleichzeitig muss aber betont werden, dass die ursprüngliche syntaktische Relation der Mitglieder in dem Kompositum nicht unverändert bestehen bleibt; – B. die Offenheit des Prozesses, die erlaubt, Inkorporation sowohl gegenüber Derivationsprozessen als auch gegenüber anderen Arten von Komposition abzugrenzen. [...] Die hier relevanten Prädikatsbestimmungen (diejenigen also, die inkorporiert werden können) sind zwar nicht immer, aber vorwiegend durch Nomina realisiert. In dieser Arbeit wird nur die Inkorporation von Nomina berücksichtigt.
N.F. 6
Der Wortschatz der germanischen Sprachen ist des öfteren verdächtigt worden, weitgehend nicht auf indogermanische Wurzeln rückführbar zu sein, wobei dieser Anteil so groß sei, daß er dazu berechtige, in ihm das Relikt eines voridg. Substrates zu sehen. Seit FEIST (1913:32) kursieren Listen germanischer Wörter nichtindogermanischer Herkunft, die – was entscheidend für das Postulat einer vorgermanischen, nichtindogermanischen Bevölkerung in den späteren germanischen Stammesgebieten an Nord- und Ostsee ist – bestimmten Sachbereichen angehören, von denen die Bereiche Schiffahrt, Fischfang, See – Meer – Küste, Tier- und Pflanzenbezeichnungen, Steingewinnung und Steinverarbeitung, Hausbautermini u.a. besonders oft genannt werden. [...] Eine solche Liste soll nun auch hier nicht untersucht werden, wohl aber soll der alt- und mittelhochdeutsche Wortschatz eines bestimmten Sachbereichs daraufhin überprüft werden, inwieweit ererbtes und entlehntes Wortgut in ihm feststellbar ist. Ferner soll bei den im Germanischen erfolgten Wortbildungen eine Rekonstruktion einer ursprünglichen – etymologischen – Bedeutung versucht und – wenn möglich – in eine Systematik gebracht werden. Das in diesem Glossar vorgelegte Verzeichnis der ahd. und mhd. Synonyme für das "Wasserfahrzeug" erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, vor allem da entsprechende Nachschlagewerke bzw. vollständige Synonymenlexika fehlen; es sind also nur die Schiffsbezeichnungen enthalten, auf die ich im Laufe der Untersuchung stieß.
A.F. 42
In allen Sprachen gibt es spezifische Konstruktionen, die dem Zweck dienen, eine bestimmte Relation zwischen zwei Substanzen (A und B) auszudrücken, wobei diese Relation possessiv ist, d.h. das Verhältnis zwischen einem Possessor (Substanz A) und einem Possessum (Substanz B) darstellt. Im folgenden versuche ich einen Überblick über die Techniken zu geben, die im Samoanischen zum Ausdruck sprachlicher Possession dienen.
N.F. 2
Sieht man neuere Grammatiken des Deutschen daraufhin durch, wie die Masse der Verben bezüglich ihres semantischen Gehalts klassifiziert wird, stellt sich bald heraus, daß hier kein Konsens besteht. Die DUDEN-Grammatik beispielsweise unterscheidet Bedeutungsgruppen: Tätigkeitsverben (mit der Untergruppe Handlungsverben), Vorgangsverben und Zustandsverben, BRINKMANN fügt diesen drei Klassen die Geschehensverben und die Witterungsverben hinzu; RENICKE gliedert die Verben in 2 Klassen Punktuelle Verben und Ausdehnungsverben. FLÄMIG schlägt semantische Subklassifizierungen unter drei verschiedenen Gesichtspunkten vor: hinsichtlich des Anteils der Verben "an der komplexen Geschehens-/Seinsbezeichnung", hinsichtlich "der Verlaufsweise eines Geschehens" und hinsichtlich "der Charakteristik eines Geschehens/Seins in bezug auf entsprechende Sachverhalte", die letztere Klassifikation unterscheidet Handlungsverben, Tätigkeitsverben, Vorgangsverben, Ereignisverben und Zustandsverben. [...] Eine semantische Analyse der Fortbewegungsverben des Althochdeutschen liegt meines wissens nicht vor, stellt also eine reizvolle Aufgabe dar, zu deren Lösung hier erste Schritte unternommen werden sollen.
A.F. 5
Der vorliegende Arbeitsbericht ist die Zusammenfassung eines Beitrags zu einem von Prof, Dr. H. Seiler geleitetem "Field-work-Seminar" mit Japanisch als exemplarischer Objektsprache. In diesem Seminar wurden praktische Verfahren und Methoden erörtert, die der Linguist im field work benutzen muß, um seine Arbeit, Data zu kollationieren und diese gleichzeitig auch schon einer Voranalyse zu unterziehen, rationell und deskriptiv adäquat durchzuführen. […] Die Ausdrücke "phonetisch", "phonemisch", ':morphophonemisch" etc. sind im folgenden lediglich als prätheoretische Begriffe aufzufassen. Die Übergänge von einer "phonetischen" zu einer "phonemischen" und von dieser zu einer "morphophonemlschen" Notierung usw. sind hier verstanden als nach gewissen Plausibilitätskriterien durchgeführte Abstrahierungen, die ein sinnvolles Aufstellen und Behandeln des Corpus ermöglichen sollen. Damit ist die Frage der, Struktur und des Status eines "morphophonemischen Teils" im Rahmen eines spezifischen Grammatikmodells weder gestellt noch beantwortet.
A.F. 23
Das hier vorgestellte Schlagwortkatalogsystem ist die Zusammenfassung diverser Vorarbeiten, die, teilweise in Verbindung mit Seminaren, Übungen und dem Kölner Universalienprojekt, in den vergangenen Semestern am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Köln durchgeführt wurden, um Methoden einer effizienten wissenschaftlichen Dokumentation zu erarbeiten und zu erproben. Vor etwa einem Jahr wurde mit dem Aufbau eines entsprechenden Schlagwortkatalogs begonnen, für dessen Benutzer dieses Papier erstellt worden ist. Wir glauben jedoch, auch demjenigen, der nicht mit unserem Kölner Katalog arbeitet, Anregungen zur Verarbeitung wissenschaftlicher Information geben zu können.
N.F. 58
The aim of this paper is to give the semantic profile of the Greek verb-deriving suffixes -íz(o), -én(o), -év(o), -ón(o), -(i)áz(o), and -ín(o), with a special account of the ending -áo/-ó. The patterns presented are the result of an empirical analysis of data extracted from extended interviews conducted with 28 native Greek speakers in Athens, Greece in February 2009. In the first interview task the test persons were asked to force(=create) verbs by using the suffixes -ízo, -évo, -óno, -(i)ázo, and -íno and a variety of bases which conformed to the ontological distinctions made in Lieber (2004). In the second task the test persons were asked to evaluate three groups of forced verbs with a noun, an adjective, and an adverb, respectively, by using one (best/highly acceptable verb) to six (worst/unacceptable verb) points. In the third task nineteen established verb pairs with different suffixes and the ending -áo/-ó were presented. The test persons were asked to report whether there was some difference between them and what exactly this difference was. The differences reported were transformed into 16 alternations. In the fourth task 21 established verbs with different suffixes were presented. The test persons were asked to give the "opposite" or "near opposite" expression for each verb. The rationale behind this task was to arrive at the meaning of the suffixes through the semantics of the opposites. In the analysis Rochelle's Lieber's (2004) theoretical framework is used. The results of the analysis suggest (i) a sign-based treatment of affixes, (ii) a vertical preference structure in the semantic structure of the head suffixes which takes into account the semantic make-up of the bases, and (iii) the integration of socioexpressive meaning into verb structures.