Archive for Bryology
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117
Im Untersuchungsgebiet „Rußigmühle“ im Nationalpark „Sächsische Schweiz“ wurden drei freistehende Laubbäume mit Hilfe der Seilklettertechnik auf ihre Epiphytenflora untersucht. Von den insgesamt 44 Epiphyten (24 Flechten und 20 Moose) konnten mit der klassischen Kartiermethode bis 2 Meter Reichhöhe nur 28 Arten (64%) nachgewiesen werden, 16 Arten (36%) fanden sich ausschließlich im höheren Stammbereich und Kronenraum. Eine zeitgleich durchgeführte klassische Kartierung des ca. 0,5 ha großen Untersuchungsgebietes zeigte, dass der Großteil dieser Kronenepiphyten an anderen Gehölzen in Reichhöhe wuchs bzw. auf herabgefallenem Bruchholz nachgewiesen werden konnte. Der Nachweis der Flechten Evernia prunastri und Phaeophyscia orbicularis und des Mooses Ptilidium pulcherrimum im Untersuchungsgebiet gelang ausschließlich durch die Kronenkartierung.
017
Im November 2006 wurden im Rahmen von Epiphytendauerbeobachtungen in der Haardt nördlich von Recklinghausen (NRW, Ruhrgebiet) an Buchen Dicranum tauricum-Polster gefunden, die eigenartige Auswüchse an den Blattspitzen zeigen. Bei näherem Betrachten entpuppen sich diese als einzellreihige, verzweigte Brutkörper, die an den stumpfen Enden solcher Blätter gebildet werden, deren Spitzen zuvor abgebrochen sind.
074
Es hat den Anschein, als wenn in den letzten Jahrzehnten (von Ausnahmen abgesehen) der nötige Bryologen-Nachwuchs ausbleibt und damit auch die Möglichkeit, nicht nur praktische Artenkenntnis im Gelände sondern auch die Kenntnis besonderer Fundorte und besonderer Arten weiterzugeben. Waren bei den ersten Exkursionen der Bryologisch-Lichenologischen Arbeitsgemeinschaft vor 30-40 Jahren noch viele junge Leute vertreten (die Autoren eingeschlossen), so sind diese jetzt in die Jahre gekommen oder schon gestorben. Problematisch erscheint, dass die Kenntnis von Vorkommen interessanter Arten, welche diese Bryologen akkumuliert haben, verlustig geht. Dazu kommt, dass Artenlisten von interessanten Standorten heute nicht nicht publiziert werden können, so dass sie der Nachwelt erhalten bleiben. Gab es früher noch Veröffentlichungen von Fritz Koppe, Fridolin Neu u.a. über die Moosflora bestimmter Gebiete, so besteht heute keine Chance mehr so etwas gedruckt zu bekommen, da Floristik in völliger Verkennung der Situation als minderwertig eingestuft wird. Sie ist zwar keine eigentliche Wissenschaft, mit der man sich habilitieren könnte, aber durchaus wissenschaftlich. Selbst Artenlisten von Exkursionen wie z.B. der jährlichen Exkursionen der BLAM sind nur ausnahmsweise publiziert oder vervielfältigt worden, die dabei erhobenen Daten nicht mehr verfügbar, ganz im Gegenteil zu den bryologischen Vereinen in Großbritannien und den Niederlanden, wo über die Jahrzehnte sämtliche Exkursionen dokumentiert sind und damit die Arten bestimmter Gebiete.
085
021
Der Königsforst liegt östlich von Köln zwischen 50 und 212 m ü. d. M. im Bereich der Rhein-Mittel- und Hauptterrasse. Aus früherer Zeit liegen nur vergleichsweise sehr wenige Angaben von Moosen aus dem Königsforst vor. Im Jahr 2006 wurden mehrere Exkursionen zwecks einer Inventarisierung in das Gebiet durchgeführt.
016
Binnenländische Vorkommen von Salzmoosen beschränkten sich bislang auf die Umgebung von Salzquellen. 2005 wurden erstmalig Nachweise der Salzmoose Desmatodon heimii und Conardia compacta von zahlreichen Bachrändern in Rheinhessen beschrieben. Dabei stellte sich die Frage, inwieweit diese Vorkommen von Salz beeinflusst sind, ob es sich dabei um Kochsalz oder andere Salze handelt, und woher das Salz stammt. Im Folgenden wird zusammenfassend über bereits veröffentlichte und über neue Ergebnisse berichtet.
023
Im Trollbachtal bei Münster-Sarmsheim befindet sich inmitten einer Reihe imponierender Felsformationen das Naturdenkmal Eierfels. Der Fels ist überwiegend in südliche Richtungen exponiert und stellt daher einen extremen Trockenstandort dar, der eine interessante Xerothermvegetation trägt. Im Rahmen einer Biotop-Kartierung wurden 60 Phanerogamen-Arten gefunden.
113
Das Naturschutzgebiet Haarberg-Höllberg ist mit einer Fläche von 38 ha eines der größten Schutzgebiete der Rheinhessischen Schweiz. Untersuchungen in den Jahren 2008 bis 2011 ergaben auf den saueren und nährstoffarmen Böden einen Besatz mit 133 Moosen, von denen 29 (22%) als Rote-Liste-Arten eingestuft sind. Taxa von besonderer Bedeutung sind Grimmia montana, Phascum curvicolle, Phascum cuspidatum var. papillosum, Rhynchostegium megapolitanum und Tortula crinita. Aus einem Arealtypenspektrum ist zu ersehen, dass neben überwiegend temperaten Arten boreal/subboreale, subozeanische und submediterrane Arten zu etwa gleichen Anteilen vorkommen. Dieses wird durch die Vielfalt der Landschaftsstrukturen erklärt. Mit 8 Arten sind Lebermoose selten, sie finden in den xerothermen Biotopen kaum Lebensmöglichkeiten. Der stärkste Bedrohungsfaktor ist die Sukzession von Sträuchern und Bäumen, besonders die Schlehe (Prunus spinosa) hat bereits größere Flächen der Felstrockenrasen erobert.
110
Die in Rheinhessen einmaligen kleinen oligozänen Sandsteinfelsen mit umgebenden Trockenrasen bei Eckelsheim sind Standorte einer von submediterranen Moosen geprägten Bryoflora. Charakteristische Taxa sind Phascum cuspidatum var. elatum, Pleurochaete squarrosa und Tortula papillosissima var. submamillosa. Insgesamt wird das Gebiet von 40 Arten besiedelt. Gefährdungsfaktoren sind die Sukzession von Sträuchern und Bäumen und die Wühltätigkeit von Wildtieren.
093
Das Naturschutzgebiet „Am Kahlenberg“ ist mit einer Größe von 2,8 ha das kleinste von drei NSG im Raum Wendelsheim. Es kommt dort jedoch eine Vielzahl seltener und bemerkenswerter Moose vor. Der Autor hat das Gebiet in den Jahren 2009 und 2011 untersucht und 95 Arten festgestellt, davon sind 28 (29%) Rote-Liste-Arten. Hervorzuheben sind Mannia fragrans, Pterygoneurum subsessile und Schistidium papillosum. Aufgrund der verbreiteten Felsen und Felstrockenrasen zählen Trockniszeiger mit 43% zu den häufigsten Zeigerpflanzen. Am Gesamtartenspektrum überwiegen neben temperaten Spezies Vertreter von mediterranen und subborealen Arealtypen. Die größte Bedrohung der Moosflora besteht in der fortschreitenden Sukzession der Sträucher und Bäume.