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Das Moment der Opposition gehört zu den Grundmerkmalen des Exils, beschreibt aber nur einen Aspekt seiner – erzwungenen oder eben freiwilligen – Notwendigkeit, in der sich Schriftsteller und Künstler, Juristen und Handwerker, Juden und Christen zu allen Zeiten gleichermaßen begegneten. Im Übrigen bleibt zu beachten, dass ebenso wenig wie von einer einheitlichen liberalen Gegenbewegung zum Metternich'schen System in ganz Deutschland die Rede von einer nur annähernd geschlossen auftretenden Opposition im Vormärz sein kann; eine solche konnte sich unter den politischen Bedingungen der Nachkriegsära nicht herausbilden. Opposition im Vormärz erstreckte sich bis in die zwischen konservativer Orthodoxie und innerkirchlichem Liberalismus zerrissenen Kirchen hinein, in denen liberale Gegenströmungen wie die "Lichtfreunde" und die "Deutschkatholiken" das Staatskirchentum der Amtskirchen in Frage stellten und so von hier aus die Revolution vorbereiteten. Ebenfalls nur eine der vielen Facetten des Exils erfasst die Koppelung des Begriffs an die Literatur, auch wenn die Erfahrung von Verfolgung und Vertreibung die Geschichte des geschriebenen Wortes seit der Antike begleitet.
This paper deals with the image of Spain and how it is misrepresented in the German historical narratives written during the exile period. This misrepresentation is due on the one hand to the writers' lack of knowledge of the historical context in which their works were set and on the other hand to the individual motivation of the authors themselves. Through an examination of the two novels which Lion Feuchtwanger set in Spain, "Die Jüdin von Toledo" and "Goya", this article will try to analyse how in both cases the Spanish context offered the author the perfect frame to build the plot and the scenes and relate it to the historical moment Germany was experiencing. Furthermore, literary images and motifs will also be taken into consideration in order to prove how the reality of Spain in two very particular moments of its history was distorted in both novels.
Eine Annäherung an die Sozialgeschichte der Exilliteratur muss verschiedene Faktoren beachten, die die Struktur des komplexen kommunikativen Systems der Exilliteratur bestimmen: erstens die Beziehungen zwischen den politischen Verlagen und den Exilautoren in der Schweiz; zweitens die Verbindungen innerhalb der Exilliteratenszene, zwischen den Verlagen und den Autoren sowie zwischen den Autoren und ihren Werken; drittens die Beziehungen zwischen den Massnahmen in den deutschen Staaten gegen den Schriftenschmuggel und den Folgen, die die Exilliteratur auf
die dortige Pressepolitik hatte; und viertens die innen- und aussenpolitischen Verflechtungen zwischen der Schweizer Flüchtlings- und Pressepolitik, den diplomatischen Druckversuchen des Auslands und den Vorgehensweisen der Kantone gegen die Verlage und die politischen Flüchtlinge. Diese Faktoren beeinflussen sich wechselseitig und bilden
ein "unendliches Netz spezifisch gesellschaftlicher Verflechtungen zwischen Autor und Verleger, Herausgeber und Kritiker, Verflechtungen der Autoren untereinander etc." [Bourdieu]. Im Folgenden sollen am Beispiel des "Literarischen Instituts" und der beiden Exilliteraten Freiligrath und Heinzen einige der eben aufgezählten Faktoren und Elemente des exilliterarischen Feldes aufgezeigt werden.