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Zur Gliederung von Erophila verna s.l. mit Merkmalsprüfungen für die in Hessen vorkommenden Arten
(2003)
Die historische Entwicklung der Erophila-Systematik wird dargestellt und die unterschiedlichen Zugänge von Schulz, Winge und Filfilan & Elkington werden erörtert. Für die in Deutschland vorkommenden Arten wird ein Schlüssel erarbeitet und ihre Verbreitung in Hessen und seinen Randgebieten dargestellt.
Die atlantischen Drahtschmielen-Buchenwälder bodensaurer, nährstoffarmer Podsol-Böden des Riesenbecker Osning (Nordwestlicher Teutoburger Wald) lassen sich dem Deschampsio flexuosae-Fagetum typicum zuordnen. Floristisch-vegetationskundlich werden zudem Kiefernaufforstungen untersucht und als Deschampsia flexuosa-Fagus sylvatica-Pinus sylvestris-Gesellschaft differenziert, die enge synsystematische und synökologische Beziehungen zu den naturnahen Beständen des bodentrockenen Drahtschmielen-Buchenwaldes aufweisen. Auf der Basis von Vegetationsaunahmen und bodenchemischen Analysen werden in dieser Studie Tendenzen einer weiteren unbeeinflussten Waldentwicklung auf bodensauren Böden in Nordwest-Deutschland abgeleitet. Die in den Kiefernforsten im Vergleich zu den naturnahen Buchenwäldern ermittelten Vegetationsveränderungen werden im Wesentlichen auf einen geringeren Kronenschlussgrad und damit auf einen höheren Lichtgenuß in der Krautschicht zurückgeführt. Bodenchemische Analysen (Bodenazidität, austauschbare Basen, Stickstoffvorräte, N-Mineralisierung, Schwermetall-Gehalte) belegen geringe Gehalte verfügbarer Nährstoffe im Mineralboden, jedoch hohe Stickstoff-Vorräte in der organischen Auflage. Die Ergebnisse zeigen, dass die Buche im untersuchten Gebiet auch extrem saure, nährstoffarme jedoch humose Podsole besiedeln und sich bei ausbleibender Bewirtschaftung sogar zur konkurrenzstärksten Baumart entwickeln kann. Erneut bestätigt sich, dass es für die Buche keine Mangelgrenze auf nährstoffarmen Sandböden gibt, vorausgesetzt die Standorte verfügen über gut entwickelte Auflagenhorizonte als wichtigste Nährstoffspeicher bzw. -lieferanten. Mit zunehmendem Kiefernanteil nimmt der Buchenanteil in den untersuchten Forsten zwar deutlich ab, dies ist allerdings eher als Ausdruck für die Geschwindigkeit der Sukzessionsprozesse zu werten, die mit der geringen Zeit seit der letzten Bewirtschaftung verknüpft ist.
Das Mansfelder Land und hier insbesondere das Naturschutzgebiet (NSG) „Hasenwinkel“ im Mansfelder Seengebiet standen aufgrund ihres Florenreichtums in der Vergangenheit im Mittelpunkt botanischer Erhebungen (WÜNSCHMANN 1939, KRÜMMLING 1955, WEINERT 1956, BEINHAUER 1965, VOLKMANN 1990). Insbesondere wegen der repräsentativen Vorkommen verschiedener Biotope des Anhanges I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union (FFH-Richtlinie) wurde das NSG vom Land Sachsen-Anhalt als Schutzgebiet für das kohärente europäische ökologische Netz „NATURA 2000“ vorgeschlagen (MÜLLER et al. 1997). Dem vorliegenden Beitrag liegt eine Diplom-Arbeit an der Hochschule Anhalt (KÖBERLEIN 1999) zugrunde. Es sollen die floristischen und vegetationskundlichen Besonderheiten des Gebietes und angrenzender, für eine Gebietserweiterung vorgesehener, Flächen dargelegt, soweit möglich mit den älteren Daten verglichen und Hinweise für den Schutz, die Pflege und Entwicklung der Vegetation des Gebietes gegeben werden.
Die Entwicklungsgeschichte des zentralen Osnabrücker Berglandes in der Juraund Kreide-Zeit ist bisher nicht geklärt. Haack (1925) nahm an, dass dieses Gebiet zur Zeit des späten Mesozoikums ein Untiefenbereich war: Die „Nordwestfälisch-Lippische-Schwelle“. Demgegenüber war nach Baldschuhn & Kockel (1999) dieser Raum Teil eines bedeutenden Graben- Beckens, in dem die Präperm-Oberfläche der Ibbenbüren-Struktur bis zu 8000 m abgesenkt war. Einen Klärungsbeitrag zu dieser grundsätzlichen Frage sollten zwei Bohrungen liefern. Sie durchteuften im November 2000 und März 2002 im westlichen Wiehengebirge die Schichtenfolge vom tiefen Mittleren Kimmeridge bis zum Mittel-Bathonium. Die fazielle und mikropaläontologische Auswertung der Bohrergebnisse ermöglichte eine gesicherte Korrelation der im Wiehengebirge ausgegliederten Sediment-Komplexemit den Log-Ausschlägen der Bohrungen. Durch die Berücksichtigung weiterer Bohrungen imKalkrieser Berg und Gehn konnte eine zweifelsfreie Übereinstimmung dieser Logs mit denen der weiter nördlich gelegenen Bohrungen erreicht werden. Insbesondere im Raum Icker Egge – Kalkrieser Berg ist sowohl für die Dogger- als auch für die Malm-Schichtenfolge eine deutliche Zunahme der Mächtigkeit und der Marinität in S-N-Richtung bis nördlich des Kalkrieser Berges zu erkennen. Diese Faziesveränderung wird durch einen Untiefenbereich nur wenig südlich des Wiehengebirges erklärt.
Für 112.253 pflanzensoziologische Aufnahmen der Niederlande wurden Berechnungen zur Pflanzenartenvielfalt durchgeführt. Eine Korrelationsanalyse zeigt den hochsignifikanten Zusammenhang der Artenvielfalt mit verschiedenen Standortsparametern auf. Artenreiche Bestände sind in den Niederlanden vor allem im Offenland, hier besonders in Zwergbinsenfluren (Isoeto-Nanojuncetea), in Trocken- und Steppenrasen (Koelerio-Corynephoretea, Festuco-Brometea), Flachmooren (Parvocaricetea), Borstgrasrasen (Nardetea), im Wirtschaftsgrünland (Molinio-Arrhenatheretea) und Saumgesellschaften (Trifolio-Geranietea, Saginetea) zu finden. Artenarmut ist unter den verschiedensten ökologischen Bedingungen zu finden. Die sehr artenarmen Bestände repräsentieren häufig Wasserpflanzengesellschaften (Zosteretea, Potamogetonetea), Röhrichte (Phragmitetea), Ufergehölze (Salicetea purpureae), Salzrasen (Spartinetea) und Weißdünengesellschaften (Ammophiletea).
Der Gebrauch des arithmetischen Mittels der pH-Werte von Böden ist zulässig: Das arithmetische Mittel von pH-Zahlen ist der (negative dekadische) Logarithmus des geometrischen Mittels der Zahlenwerte von H30+-Konzentrationen pro Liter Lösung. Es gibt die zentrale Tendenz der Acidität einer Reihe von Böden bzw. von Bodenausschnitten besser wieder als das arithmetische Mittel der entsprechenden Numeri.
Zucht von Kyklioacalles euphorbiophilus Stüben 2003 (Coleoptera: Curculionidae: Cryptorhynchinae)
(2003)
Kyklioacalles euphorbiophilus Stüben 2003 aus dem Hohen Atlas Marokkos wurde an der im Absterben begriffenen Entwicklungspflanze Euphorbia nicaeensis All. gezüchtet. Ausgehend von den Biotopbedingungen am Locus typicus werden die biotischen und abiotischen Faktoren bzw. methodischen Voraussetzungen dieser erfolgreichen Zucht vorgestellt. Anhand von 20 Abbildungen und 1 Video werden alle Phasen der Entwicklung und der Zucht dargestellt. In einer abschließenden Diskussion werden für weitere Zuchten flugunfähiger Cryptorhynchinae erste Anhaltspunkte geliefert.
Hofmannsthals "Gespräch über Gedichte", nur ein Jahr nach dem Chandos-Brief konzipiert und 1904 erstmals, mit dem Titel "Über Gedichte", veröffentlicht, leidet unter einer fatalen Anschuldigung. "Hofmannsthal sucht im Georgedialog das ästhetische Symbol als Opferritual zu fassen", erklärt Theodor W. Adorno in einem Essay von 1939. Er zitiert dann die berühmte Erzählung Gabriels vom ersten Opferer, mit ein paar Auslassungszeichen allerdings, und kommt zu dem Schluß: "Diese blutrünstige Theorie des Symbols, welche die finsteren politischen Möglichkeiten der Neuromantik einbegreift, spricht etwas von ihren eigentlichen Motiven aus. Angst zwingt den Dichter, die feindlichen Lebensmächte anzubeten: mit ihr rechtfertigt Hofmannsthal den symbolischen Vollzug. Im Namen der Schönheit weiht er sich der übermächtigen Dingwelt als Opfer." Blutrünstig und politisch finster, Angst und Selbstopfer - da öffnet sich ein ästhetischer und gleich auch politischer Abgrund. Denn umstandslos setzt dieser Begriffswirbel Symbol (also auch Poesie) und Blutopfer, den Dichter und den Opferer gleich.
In Band 1 dieser Zeitschrift wurde ein "Vorschlag" gemacht, wie – mit welchem Erkenntnisziel und welchem theoretischen Gerüst – man Rechtsgeschichte betreiben könnte. Dieser Vorschlag wurde von zwei Kollegen kommentiert: Simon Roberts zeigte sich skeptisch, ob ein systemtheoretischer Ansatz für vormoderne Gesellschaften überhaupt brauchbar sei, und besorgt um den Verlust des Menschen sowie konkurrierender Theorien in der Geschichtsschreibung. Marc Amstutz hingegen drängte auf erhöhte theoretische Genauigkeit, insbesondere was die Bedeutung exogener und endogener Faktoren von evolutiven Prozessen betrifft. Beiden sei herzlich gedankt. ...
The article describes and analyses the attitudes of ruling and opposing elites towards the cultural and architectural heritage as it is articulated in the novels of two prominent authors of the intellectual opposition in Western (Böll) and Eastern Germany (Loest). Böll emphasizes the necessity of destroying cultural patrimony in order to recover its memorial function in the west, whereas Loest pleads for the resistance: against the official policy of destruction in the east. Preservation of historical monuments in both cases is seen in function of the interests of the living generation, not as a value in itself.