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Im Jahr 1993 wurden auf ehemaligen Ackerflächen mit und ohne Bodenabtrag in der nördlichen Münchner Schotterebene durch die Übertragung von Mähgut aus dem Naturschutzgebiet „Garchinger Heide“ neue Kalkmagerrasen angelegt. Zwischen 2003 und 2005 wurde die Artenvielfalt der Gefäßpflanzen, Moose und Flechten auf den neu geschaffenen Flächen untersucht und mit Referenzflächen im Naturschutzgebiet verglichen, um den Einfluss von Renaturierungsmaßnahmen (z. B. Bodenabtrag) und unterschiedlichen Managementvarianten (z. B. Mahd, Beweidung) zu ermitteln. 12 Jahre nach Beginn der Renaturierungsmaßnahmen sind die Gesamt-, Moos- und Flechtenartenzahlen auf Bodenabtragsflächen höher als auf Flächen ohne Bodenabtrag, wo dagegen mehr Gefäßpflanzenarten Vorkommen. Die neu geschaffenen Abtragsflächen weisen höhere Moos- bzw. Flechtenartenzahlen auf als eine 60 Jahre alte Abtragsfläche („Rollfeld“) im Naturschutzgebiet, die aber bei kleinen Flächengrößen reicher an Phanerogamenarten ist.
Vergleicht man die Flächen ohne Bodenabtrag, so weisen die neuen Flächen höhere Gefäßpflanzen- und Gesamtartenzahlen auf, wogegen die ursprünglichen Flächen des Naturschutzgebietes reicher an Moosarten sind. Werden jedoch als Zielarten der Renaturierung die Gefäßpflanzenarten der Klasse Festuco-Brometea betrachtet, so sind die Naturschutzgebietsflächen mit bzw. ohne Bodenabtrag artenreicher als die korrespondierenden ehemaligen Ackerflächen. Dies gilt auch für die Arten des Abietinellion, des Tortelletum inclinatae sowie Toninion caeruleonigricantis, die als Zielarten der Kryptogamen im engeren Sinne definiert wurden. Beim Vergleich unterschiedlicher Pflegemaßnahmen auf Renaturierungsflächen ohne Bodenabtrag zeigen sich bei zweischüriger Mahd deutlich geringere Anzahlen an Gefäßpflanzen und Moosarten sowie an Festuco-Brometea-Arten als bei einschüriger Mahd oder Beweidung. Einschürige und beweidete Flächen unterscheiden sich in ihren Artenzahlen kaum; allerdings wurde auf einschürigen Flächen eine hohe Phytomasse pleurokarper Moose ermittelt, die auf schlechtere Bedingungen für schwachwüchsige Kryptogamen hindeutet. Insgesamt gesehen stellt der Oberbodenabtrag mit nachfolgendem Mähgutauftrag von den untersuchten Maßnahmen die am Besten geeignete Methode zur Anlage neuer Kalkmagerrasen dar. Bei Flächen ohne Oberbodenabtrag wirkt sich ein Pflege durch jährliche Mahd oder Beweidung günstiger auf die Etablierung von Zielarten aus als zweischürige Mahd. Die Ergebnisse zeigen, dass die in der vorliegenden Arbeit definierten Zielartengruppen der Festuco-Brometea für Gefäßpflanzen, der Moosarten des Abietinellion und des Tortelletum inclinatae sowie der Flechten des Toninion caeruleonigricantis besser dafür geeignet sind, den Erfolg von Renaturierungsmaßnahmen zu bewerten als reine Artenzahlen.
Self-extracellular RNA (eRNA), released from stressed or injured cells upon various pathological situations such as ischemia-reperfusion-injury, has been shown to act as an alarmin by inducing procoagulatory and proinflammatory responses. In particular, M1-polarization of macrophages by eRNA resulted in the expression and release of a variety of cytokines, including tumor necrosis factor (TNF)-α or interleukin-6 (IL-6). The present study now investigates in which way self-eRNA may influence the response of macrophages towards various Toll-like receptor (TLR)-agonists. Isolated agonists of TLR2 (Pam2CSK4), TLR3 (PolyIC), TLR4 (LPS), or TLR7 (R848) induced the release of TNF-α in a concentration-dependent manner in murine macrophages, differentiated from bone marrow-derived stem cells by mouse colony stimulating factor. Here, the presence of eRNA shifted the dose-response curve for Pam2CSK4 (Pam) considerably to the left, indicating that eRNA synergistically enhanced the cytokine liberation from macrophages even at very low Pam-levels. The synergistic activation of TLR2 by eRNA/Pam was duplicated by other TLR2-agonists such as FSL-1 or Pam3CSK4. In contrast, for TLR4-agonists such as LPS a synergistic effect of eRNA was much weaker, and was not existent for TLR3-, or TLR7-agonists. The synergistic eRNA/Pam action was dependent on the NFκB-signaling pathway as well as on p38MAP- and MEK1/ERK-kinases and was prevented by predigestion of eRNA with RNase1 or by antibodies against TLR2. Thus, the presence of self-eRNA as alarming molecule sensitizes innate immune responses towards pathogen-associated molecular patterns (PAMPs) in a synergistic way and may thereby contribute to the differentiated outcome of inflammatory responses.
Die Arbeitsgruppe Vegetationsdatenbanken trifft sich seit 2002 jährlich zu bundesweiten Workshops, die vom Bundesamt für Naturschutz gefördert werden. Über einen E-Mail-Verteiler, der derzeit 190 Adressen in Deutschland und angrenzenden Ländern umfasst, wird regelmäßig über einschlägige Aktivitäten informiert. Das 5. Arbeitstreffen fand vom 22.-24. Februar 2006 auf Einladung von Martin Diekmann und Maike Isermann an der Universität Bremen, Arbeitsgruppe für Vegetationsökologie und Naturschutzbiologie, statt, und wurde von 57 Teilnehmerinnen aus Deutschland, der Tschechischen Republik, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz, Österreich und Frankreich besucht.
In einem an Anfänger wie Fortgeschrittene gerichteten JUICE-(Teil-)Workshop gab Lubomir Tichy einen umfassenden Überblick über die Anwendungsmöglichkeiten zu dem von ihm entwickelten Programm. Grundlegende und weiterführende Auswertungsverfahren wurden präsentiert und gleichzeitig von den Teilnehmerinnen am eigenen Notebook ausprobiert.
Auf der Basis von 127 pflanzensoziologischen Aufnahmen aus dem Jahr 2004 werden naturnahe bodensaure Buchenwälder entlang eines Transektes vom Bergischen Land bis ins Niederrheinische Tiefland erfasst und syntaxonomisch gegliedert. Untermauert mit den Ergebnissen bodenökologischer Analysen wird die syntaxonomische Gliederung diskutiert und mit Hilfe multivariater Analyseverfahren auf ihre Aussagekraft hin geprüft. Durch die Untersuchung von Flächen entlang eines Transektes zeigt sich, dass bodensaure Buchenwälder der Tieflagen als eigenständige Assoziation differenzierbar sind. Sie gehören zum Periclymeno-Fagetum, während das Luzulo-Fagetum in der Ilex aquifolium-reichen Ausbildung im Bergischen Land vorherrscht. Daraus ergibt sich als Konsequenz, dass die Tiefland-Buchenwälder in Anbetracht des Fehlens der Charakterart Luzula luzuloides nicht nur als Vikariante eines weiter zu fassenden Luzulo-Fagetum zu verstehen sind.
Carex buekii weist in Sachsen einen deutlichen Rückgang von Fundorten auf. Alle Vorkommen außerhalb des Elbtales sind nicht aktuell bestätigt. An der Elbe besitzt die Art aktuell am linken Elbufer im Bereich der Sächsischen Schweiz ihren Vorkommensschwerpunkt. Eine Analyse der Entwicklung des Vorkommens gibt Hinweise auf eine gewisse, vielleicht natürlich bedingte Fluktuation. Die Art wächst überwiegend in Dominanzbeständen, die dem Caricetum buekii zugeordnet werden können. Zwei Aufnahmen von mit Schafen beweidetem Grünland vermitteln zur Arrhenatheretalia-Basalgesellschaft. Häufige Begleiter sind Arten ruderaler Saumgesellschaften (Convolvuletalia, Glecho- metalia, Galio-Urticetea), Arten des Wirtschaftsgrünlandes (Molinio-Arrhenatberetea), ferner Wald- und Ruderalarten. Die häufig vorgenommene Einordnung der Gesellschaft in den Verband Magnocaricion innerhalb der Ordnung Pbragmitetalia ist auf Grund des weitgehenden Fehlens von Kennarten dieser pflanzensoziologischen Einheiten wenig gerechtfertigt. In Übereinstimmung mit WARTHEMANN & REICHHOFF (2004) plädieren wir für eine Zuordnung der Gesellschaft zum Verband Phalaridion arundinaceae innerhalb der Ordnung Convolvuletalia sepium.
Die Böden sind stark bis mäßig sauer und stark humos. Berechnungen der ökologischen Zeigerwerte aus den Vegetationsaufnahmen differieren zum Teil beträchtlich gegenüber den Werten von ELLENBERG et al. (2001). Die Art besiedelt in Sachsen lichtärmere, trocknere und stärker saure Standorte als es diese Zeigerwerte zum Ausdruck bringen. Ihre Fundorte sind nur sporadisch überflutet. Auf abnehmende Beleuchtungsstärke reagieren die Bestände mit Abnahme von Dominanz und Fertilität.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Erfassung und Beschreibung von elf Waldresten im südlich der Donau liegenden Teil des Wiener Beckens. Das Untersuchungsgebiet ist durch von Löss bedeckte Schotterterrassen geprägt. Die Waldreste wurden floristisch erfasst und syntaxonomisch bearbeitet. Zusätzlich wurde in den Franziszäischen Kataster von 1820 Einsicht genommen, um genauere Informationen über die damaligen Nutzungsformen der heutigen Waldflächen zu erhalten. Die Eichen- Hainbuchenwälder wurden in das Polygonato latifolii-Carpinetum, die Eichenwälder großenteils in das Euphorbio angulatae-Quercetum eingereiht. Innerhalb dieser Assoziation wurden vier Ausbildungen ausgewiesen (degradiert, frisch, mäßig trocken und trocken). Eine Aufnahme wurde zum Lithospermo purpurocaerulei-Quercetum pubescentis gestellt. Drei Aufnahmen aus Beständen, die deutlich durch die Robinie überprägt sind, wurden als Balloto-Robinietum klassifiziert. Das Areal dieser Eichen- und Eichen-Hainbuchenwälder ist altes Siedlungsgebiet und wird seit Jahrhunderten (z.T. Jahrtausenden) genutzt, weshalb der Wald nur noch in Form von Fragmenten erhalten ist. Weiters sind neophytische Baumarten wie die Robinie und der Götterbaum ein Problem für den Fortbestand dieser Wälder, da sie die natürliche Artenzusammensetzung der Bestände verändern.
Es wurden Ephemerenfluren im nördlichen Harzvorland Niedersachsens und Sachsen-Anhalts untersucht, die kleinflächig Lücken in Halbtrockenrasen (Festuco-Brometea) besiedeln. Auf der Grundlage von 62 Originalaufnahmen aus fünf Teilgebieten in Sachsen-Anhalt werden zwei Gesellschaften unterschieden: Das Cerastietum pumili in zwei Ausbildungen auf basenreichen Böden und die Cerastium semidecandrum-Gesellschaft auf Substraten mit einem höheren Sandanteil. In einer Übersichtstabelle werden diese Gesellschaften mit 47 publizierten Aufnahmen aus dem nördlichen Harzvorland Niedersachsens zusammengestellt und diskutiert. Die Ephemerenfluren lassen sich den Sedo-Scleranthetalia, meist auch dem Verband Alysso-Sedion albi, zuordnen. Die deutlichen Unterschiede in der Artenzusammensetzung zwischen den einzelnen Teilgebieten im Untersuchungsgebiet werden heraus gearbeitet. Neben der pflanzensoziologischen Gliederung wird der strukturelle Aufbau dieser Pflanzengemeinschaften exemplarisch abgebildet. In einer kurzen Teilstudie wurde untersucht, wie weit Koelerio-Corynephoretea-Arten vom Halbtrockenrasen in angrenzende junge Ackerbrachen mutmaßlich eingewandert sind und ob Ackerbrachen als Lebensraum geeignet sind. Am weitesten wanderten Echium vulgare, Arenaria serpyllifolia, Trifolium campestre und Erodium cicutarium ein. Cerastium glutinosum, Alyssum alyssoides, Myosotis ramosissima, Sedum acre und Aira praecox wurden nur in der Nähe der angrenzenden Halbtrockenrasen gefunden.
As a surrogate of live cells, proteo-lipobeads are presented, encapsulating functional membrane proteins in a strict orientation into a lipid bilayer. Assays can be performed just as on live cells, for example using fluorescence measurements. As a proof of concept, we have demonstrated proton transport through cytochrome c oxidase.
Bücherschau
(2006)
Vorwort
(2006)
Nach dem sehr umfangreichen Jubiläumsband Nr. 25 ist Tuexenia 26 wieder zum Normalmaß zurückgekehrt. 18 Originalbeiträge decken aber wieder ein weites thematisches und geografisches Spektrum ab. Laubwälder, Grasland, Säume und die Vegetation von Gewässerufern bilden Schwerpunkte, von rein syntaxonomischen bis zu stärker anwendungsbezogenen Arbeiten. Die meisten Manuskripte stammen aus vielen Bereichen Deutschlands; daneben reicht die Breite von Estland und Skandinavien über Österreich und die Slovakei bis nach Griechenland. Erstmals gibt es zwei englischsprachige Arbeiten, die unser geografisches Spektrum deutlich erweitern.