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Bekanntlich ist zumindest in territorialer Hinsicht Kaiser Napoleon I. ein "Kirchenvater" nicht nur der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Seine Neuordnung der Landkarte Deutschlands hatte auch erhebliche Auswirkungen auf die Religionskultur - bis hin zur Kirchenmusik! Als das Kasseler Konsistorium sich von dem Hanauer Konsistorium je ein Exemplar der in seinem Bezirk gebräuchlichen Gesangbücher erbat, erhielt es von Hanau am 15.8.1837 die Antwort, "daß in der hiesigen Provinz [der 1736 an Hessen-Kassel gefallenen Grafschaft/Fürstentum Hanau-Münzenberg] 12 Gesangbücher bestehen, von deren jedem ein Exemplar zu verschaffen deswegen schwierig sei, weil in den Gemeinden selbst ein solches kaum zu entbehren ist".
Das wissenschaftliche Gespräch unter Weltreligionen hat in Frankfurt Tradition. Schon in den zwanziger Jahren versuchten sich jüdische und christliche Denker im Dialog, diskutierten, stritten freundschaftlich und hartnäckig, lernten einander kennen und schätzen. Für die Stadt Frankfurt und die Universität waren diese guten Beziehungen ein Gewinn. Anderswo galten sie eher als befremdlich, wenn nicht gar anstößig. Eigenartig war nur eines: diese zukunftsweisende Religionswissenschaft war unter dem Dach der Philosophie angesiedelt, nicht an der theologischen Fakultät. Denn die gab es nicht an der Frankfurter Universität, noch nicht. Die bürgerlichen Stifter hielten diese nicht für notwendig, ja sie glaubten Theologie sei einer modernen Wissenschaftspflege abträglich. Erkenntnis, nicht Bekenntnis sollte in Fankfurt gelehrt und gelernt werden. Diese Überlegung war verständlich in einer Zeit, da die Berufung von Wissenschaftlern auch von ihre Konfession bestimmt wurde.
Die Wissenschaftliche Irenik hat im klaren Gegensatz dazu eine ganz andere Aufgabe. Die Bezeichnung Irenik leitet sich von dem griechischen Wort "Eirene" her, das wir normalerweise mit Frieden übersetzen . Das ist in unserem Zusammenhang hier, jedoch im Zusammenhang der Wissenschaftlichen Irenik, als Übersetzung des hebräischen Wortes Shalom zu verstehen , meint also den positiven Zustand des Heils. Die Aufgabe der Irenik besteht also darin, das Heilsame der Religionen zu bewahren. Das heißt im Rahmen wissenschaftlicher Religionskritik, die für die Menschen notwendige aber relative Bedeutung der verschiedenen einzelnen Religionen heraus zuarbeiten .
Die Heinrich-Böll-Stiftung möchte mit dieser Veranstaltung eine Brücke schlagen zwischen dem Feminismus und dem Buddhismus, zwischen Frauen aus dem Westen und ihrem Anliegen auf Emanzipation und Befreiung, auf ihren Anspruch auf ein menschenwürdiges Leben und den Frauen, die als Buddhistinnen, als Nonnen und Lainnen ihren Beitrag leisten, das Unglück auf der Erde zu vermindern und Glück zu erreichen. Eine Voraussetzung um ins Gespräch zu kommen ist, daß man die Positionen der Anderen, ihre Grundgedanken kennenlernt. Bevor wir uns nun am Sonntag mit dem Thema Feminismus und Buddhismus befassen werden und mit dem feministischen Blick auf die buddhistische Lehre, mit der Frage was denn für westliche Frauen und Feministinnen so anziehend am Buddhismus ist und über ihre Erfahrungen mit der buddhistischen Praxis sprechen, wollen wir uns morgen der Tradition und den Worten Buddhas nähern, um uns in unseren Gedanken und in unseren Positionen kennenzulernen. Ich möchte nun einige Gedanken zum Thema Frauen und Religion vortragen. In der Heinrich-Böll-Stiftung, beschäftigen wir uns seit ungefähr drei, vier Jahren mit dem Thema 'Frauen in den Religionen'. Ausgangspunkt dafür war der Beginn eines Projektes, daß die Stiftung in Pakistan unterstützt, das Projekt 'Women living under Muslim Law', 'Frauenleben unter islamischen Recht', bei dem es um Rechte der Frauen, auch um Rechtsberatung für Frauen besonders in schwieriger Lage geht. Zur Begleitung dieses Projektes existiert nicht nur in Lahore in Pakistan ein kontinuierlicher Gesprächskreis 'Frauen und Religion', sondern es wurde auch hier in Deutschland ein Arbeitskreis zum selben Thema gegründet, mit dem Ziel der deutschen Öffentlichkeit eine differenzierte Sichtweise über das Frauenbild in islamischen Kulturen zu vermitteln. Es stellte sich aber heraus, daß dies nur möglich ist, wenn wir uns unseres eigenen religiösen Hintergrundes gegenwärtig werden und wenn wir auch über Gründe für die Abwehr von Religionen reflektieren, was sehr viele Frauen, insbesondere die Feministinnen, getan haben. ...
Living in India, which is not yet linked into the electronic autobahn at quite the screaming pace of the rest of the world, I received my information about this conference in two barely legible faxes, which arrived more than three weeks apart and presented me with two different titles for my paper. The first was "Aspects and Values of Buddhism That Are Attractive to Peoples in the West" and the second was that printed in the conference program, "Aspects and Values of Buddhism for Women in the West." These are rather different topics, but in another way they are not so different. ...
The primary aim in establishing Dolma Ling Institute is to raise the education standard and improve the opportunity for nuns to study advanced Buddhist philosophy and doctrine. During the Tibetan Women's Association fourth working committee meeting in Dharamsala in October, 1992, His Holiness the Dalai Lama said, " In our society , we have as a legacy from the past the notion that nuns engage in ritual only and do not study Buddhist texts. This should be changed." His Holiness has in this way been urging the nuns to study higher Buddhist philosophy, in order to gain a deeper knowledge of Buddhism. Whenever His Holiness visits the Tibetan nunneries, he takes the opportunity to ecourage them to study. Dolma Ling Institute is specifically non sectarian and intented to provide nuns from all lineages with the opportunity to study to develop their full academic and spiritual potential. The crucial purpose of the overall project is to allow scholastically gifted nuns to attain the highest level of religious studies, that is the Geshe degree. This much respected degree has up until now only been attained by monks. Enabling women to participate in the study course leading to this goal will give them the confidence to take on roles as teachers and leaders within the communities. ...
1. Die Lehre des Buddhismus ist die Lehre von Ursache und Wirkung. Buddha sagt:"Wer das bedingte Entstehen versteht, versteht Dharma, wer den Dharma versteht, versteht das bedingte Entstehen". Dharma ist die Lehre des Buddha. Dharma bedeutet "Wahrheit", "Gesetzmäßigkeit", "Naturgesetzt". Die gesamte Lehre von Buddha handelt von Menschen, von uns und von der Natur. Buddha hat ein andermal gesagt: "Die Lehre über das Entstehen in Abhängigkeit ist sehr tiefgründig und subtil". Nur mit dem Intellekt können wir es nicht "verstehen." Wörter sind leider nur ein lineares intellektuelles Mittel, was begrenzt ist....
Auf was ich in diesem Vortrag vor allem aufmerksam machen möchte, ist die Laienpraxis, deswegen auch im Titel "Lieschen". Unter Lieschen verstehe ich einfach eine ganz normale deutsche Frau, die ganz normal lebt, sei es, daß sie berufstätig ist, sei es, daß sie Kinder hat, wie auch immer, die jetzt Buddhismus praktizieren will und dabei damit rechnen muß, eine ganz unbeachtete Erscheinung zu sein und männliche Lehrer zu haben, denn in der tibetischen Tradition sind weibliche Lehrerinnen bisher eine sehr große Seltenheit. Sie werden es wohl auch für längere Zeit bleiben, weil wir an unsere Lehrer so hohe Anforderungen haben, daß man wohl damit rechnen muß, daß es Generationen dauern wird, bis wir wirklich so weit sind, daß wir Lehrerinnen produzieren können. ...
Disziplin kann man nicht in äußeren Dingen finden, wie in der Erde, den Steinen oder Bergen, sondern nur im Inneren fühlender Wesen. Als gewöhnliche Menschen — Frauen wie Männer — sind wir uns darin gleich, Fehler und Qualitäten zu haben. Unter dem Einfluß von Leidenschaften — sogenannten klesas (nyon mongs) — wie Begierde, Wut oder Zorn, Stolz und Neid schaden wir anderen durch die zehn unheilsamen Handlungen von Körper, Sprache und Geist: Töten, Stehlen, Sexuelles Fehlverhalten, Lügen, Verleumden, grobe Rede, unsinniges Geschwätz, Habgier, Übelwollen und verkehrte Ansichten. Ab und zu entwickeln wir Vertrauen, liebevolle Zuneigung oder Mitgefühl und führen, davon motiviert, einige heilsame Handlungen durch, stehen anderen hilfreich zur Seite und nützen sogar der Gesellschaft.
Jetsun Lochen Rinpoche was presumably born in 1865 and died in 1951 and was one of the most famous female religious masters in traditional Tibet. Among her various religious roles were those of pilgrim, professional singer of manis (mani pa), healer, a messenger from the land of the dead (‘das log), yogini, nun, lineage-holder, visionary, performer of miracles (siddha), emanation, treasure-finder, religious teacher and head of a nunnery. In short, she had all the signs and charisma of a holy person. She was popularly known as Jetsun or Ani Lochen (A ne Lo chen), and among her several other names Rigdzin Chönyi Sangmo (Rig ’dzin chos nyid bzang mo) was frequently used. The main textual source regarding Jetsun Lochen Rinpoche’s life is her autobiography (271 folios). Lochen was repeatedly requested by her disciples to tell her life-story, but only in 1937, when she was requested by Drubchen Dawa Dorje Rinpoche (Grub chen Zla ba rdo rje rin po che), whom she recognized as the reincarnation of her root-lama Pema Gyatso (Padma rgya mtsho, 1829-1889/90), did she consent. Although she started telling her life-story in 1937, she abandoned the project and apparently did not take it up again until about twelve years later, in 1949, when she again was requested by Drubchen Dawa Dorje and four named diciples. Lochen told the story of her life up to the 25th day of the 11th month of 1949. The nun-teacher Thinlay (rGan ‘Phrin las) wrote the draft and it was completed by Dawa Dorje Rinpoche. ...