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Untersuchung zur Sprachlautbildung nach der Eingliederung von totalem Zahnersatz

  • In der vorliegenden Untersuchung sollte geklärt werden, inwieweit sich Veränderungen des Vokaltraktes nach der Eingliederung neuer Totalprothesen auf die /s/-Lautbildung auswirken und ob in einem Untersuchungszeitraum von 8 Wochen eine Rückkehr zur gewohnten Lautbildung stattfindet. Hierzu wurden Sprechproben mit Hilfe von zwei Testsätzen von 35 Patienten der klinischen Behandlungskurse der Zahnersatzkunde der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik über die Soundkarte eines Computers direkt aufgezeichnet. Zunächst wurden Aufnahmen mit der „alten“ Prothese angefertigt. Die Nachuntersuchungen wurden direkt nach Eingliederung der „neuen“ Prothesen sowie 2 beziehungsweise 8 Wochen später durchgeführt. Zu dem letzten Untersuchungstermin wurden noch 19 Probanden vorstellig. Aus den so gewonnenen Datensätzen wurden 4 /s/-Laute („s“ aus „Eisen“[= /z/ im IPA], „ß“ aus „heiß“ [=/s/ im IPA], „z“ aus „Holz“ [= /ts/ im IPA] und „sch“ aus „Unterschied“ [= /../ im IPA]) ausgewählt und der instrumentalphonetischen Analyse zugeführt. Mit Hilfe der Sprachanalysesoftware PRAAT (Amsterdam) wurde der Center of Gravity des jeweiligen Lautes errechnet und in eine Excel-Tabelle zur statistischen Auswertung übertragen. Des Weiteren wurden subjektive Einschätzungen der Sprachqualität durch die Probanden selbst zu den verschiedenen Untersuchungszeitpunkten in Form von visuellen Analogskalen (VAS) erhoben und ebenfalls statistisch ausgewertet. Nach Auswertung der gewonnenen Daten stellte sich heraus, dass die stärkste relative Veränderung bezüglich der mittleren Frequenz zum Zeitpunkt der Eingliederung der „neuen“ Prothese im Bereich des stimmhaften „s“ (= /z/ nach IPA) zu finden waren. Die Veränderungen waren jedoch aufgrund der großen Schwankungen der Messwerte statistisch nicht signifikant. Signifikante Veränderungen konnten nur zwischen der „alten“ Prothese im Vergleich mit der „neuen“ Prothese in der 2. und 8. Woche nach Eingliederung bei den Messungen des /s/ aus „heiß“ und des /ts/ aus „Holz“ festgestellt werden. Die visuelle Analogskala (VAS) ergab signifikant höhere Werte (schlechtere Sprache) für die „neue“ Prothese direkt nach Eingliederung im Vergleich zur „alten“ Prothese. Nach 8 Wochen kehrten die Werte der VAS auf das Ausgangslevel zurück, obwohl zu diesem Zeitpunkt signifikante Veränderungen der Sprache nachweisbar waren. Daraus folgt, dass eine Beurteilung der Sprache direkt nach Eingliederung einer neuen Totalprothese nur sehr begrenzt möglich ist. Auch führt nicht jeder messtechnisch nachweisbare Unterschied der /s/-Lautbildung zu einer Unzufriedenheit des Patienten.
  • The aim of the present study was to assess changes of the vocal tract after the insertion of new complete dentures concerning the degree of affection of /s/-sound production. Furthermore the adaptation of sound production was investigated over a period of 8 weeks. Therefore speech samples were obtained from 35 patients who participated in clinical courses in the Department of Prosthodontics using the soundcard of a personal computer. At first recordings with an “old” denture were made. Further recordings took place immediately following “new” denture insertion as well as after two and eight weeks following the insertion of the “new” denture. Only 19 subjects showed up to all stages of examination, including the final one. Out of these records four sibilants („s“ as in „Eisen“ [= /z/ in the IPA], „ß“ as in „heiß“ [=/s/ in the IPA], „z“ as in „Holz“ [= /ts/ in the IPA] and „sch“ as in „Unterschied“ [= /../ in the IPA]) were chosen to be phonetically analyzed. With the use of the speech-analysis-software PRAAT (Amsterdam) the centroid of each sibilant was calculated and conveyed to statistical evaluation. Subjects were asked to score speech quality by using a visual analog scale (VAS) along with the phonetic analysation. Records were statistically evaluated as well. After evaluation of the data the most evident relative changes in reference to the mean frequency at the stage of immediately following “new” denture insertion turned out to be in the voiced “s” (= /z/ in IPA). Due to the large variation of records, differences were not significant. Significant changes concerning the /s/ as in “heiß” and the /ts/ as in “Holz” were present in the recordings with the “new” denture two and eight weeks following insertion when compared to the records with the “old” denture. The visual analog scale (VAS) showed significantly higher values (worse speech) for the “new” prosthesis immediately following the insertion when compared to the “old” prosthesis. After 8 weeks VAS values returned to the output level, although at this time significant changes of the production of /s/ sounds appeared. Therefore possibilities for judging speech immediately following denture insertion must be seen as quite limited. Phonetically measurable changes in /s/-sound production need not lead to patients’ discontent in every case.

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Metadaten
Verfasserangaben:Claus-Eckhard Mangelsdorf
URN:urn:nbn:de:hebis:30-33039
Verlag:Univ.-Bibliothek
Verlagsort:Frankfurt am Main
Gutachter*in:Hans-Christoph Lauer, Peter SchopfGND
Betreuer:Hans-Christoph Lauer
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):15.11.2006
Jahr der Erstveröffentlichung:2006
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Titel verleihende Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Datum der Abschlussprüfung:02.08.2006
Datum der Freischaltung:15.11.2006
Seitenzahl:119
Erste Seite:1
Letzte Seite:110
Bemerkung:
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HeBIS-PPN:349753601
Institute:Medizin / Medizin
DDC-Klassifikation:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
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