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Kann die verschiedenartige Nahrungswahl von Schafen und Eseln für eine optimale Pflege gefährdeter Sandvegetation genutzt werden?

Is the different diet selection by sheep and donkeys a tool for the management of threatened sand vegetation?

  • Extensive Beweidung durch Wiederkäuer und Nicht-Wiederkäuer wird oft als Management-Methode für brachliegendes Grasland eingesetzt, um den in vielen Fällen einst hohen Artenreichtum dieser Systeme zu renaturieren. Die Pflanzenarten-Zusammensetzung auf den Weidekoppeln wird dabei hauptsächlich durch die Nahrungswahl der Weidetiere beeinflusst. Aufgrund der physiologischen Unterschiede ist davon auszugehen, dass Wiederkäuer und Nicht-Wiederkäuer unterschiedliche Nahrungspräferenzen haben. Wir untersuchten Bestände des Armerio-Festucetum trachyphyllae (Koelerio-Corynephoretea) in einem trockenen und nährstoffarmen Binnendünen-Gebiet der nördlichen Oberrheinebene (Hessen). Als Weidetiere wurden verschiedene Schafrassen (als Modell für Wiederkäuer) und Esel (als Modell für Nicht-Wiederkäuer) eingesetzt. Zusätzlich untersuchten wir die Auswirkungen sukzessiver Schaf-/Eselbeweidung. Zwei unterschiedliche Subtypen des Armerio-Festucetum trachyphyllae (jeder dreifach repliziert) wurden einmal im Jahr beweidet. In den Jahren 2003 und 2004 konnten die Phytomasse-Extraktionen der drei verschiedenen Beweidungstypen (Schaf, Esel, sukzessive Schaf-/Eselbeweidung) untersucht werden. Auf jeweils 2 m2 großen Probeflächen verglichen wir die gewogene trockene Phytomasse des Weiderestes mit der Phytomasse von durch Draht-Weidekörbe geschützten Klein-Exclosures. Die Phytomasse wurde jeweils getrennt in die drei funktionellen Pflanzengruppen: „Grasartige", „Leguminosen“ und „sonstige Kräuter“ Der maximale Phytomasse-Entzug wurde im Fall der sukzessiven Schaf-/Eselbeweidung erzielt. Hinsichtlich der maximalen quantitativen Extraktion ließen sich keine Unterschiede zwischen Schaf- und Eselbewei- dung feststellen. Bezogen auf die funktionellen Pflanzengruppen nutzten Schafe in stärkerem Maße „sonstige Kräuter“, wohingegen Esel Leguminosen bevorzugten. Bei sukzessiver Schaf-/Eselbeweidung zeigte sich keine Präferenz gegenüber einer funktionellen Pflanzengruppe. - Es lässt sich rückschließen, dass im Fall von ruderalisierten Flächen die Multispecies-Beweidung aufgrund der hohen Phytomasse-Extraktion und der komplementären Nutzung der funktionellen Pflanzengruppen die am besten geeignete Methode ist.
  • Extensive grazing by ruminants and nonruminants is often used for managing fallow grassland in order to restore ecosystems with, in many cases, formerly high phytodiversity. Diet selection is a main component of total livestock impact on the plant species composition of the paddocks. Due to morphological and physiological differences, ruminants and nonruminants are expected to have different grazing preferences. We investigated stands of the Armerio-Festucetum trachyphyllae (Koelerio-Corynephoretea) in a dry and nutrient-poor inland sand ecosystem in the northern upper Rhine valley (Hesse). Sheep breeds (as a model for ruminants) and donkeys (as a model for nonruminants) were used as grazing animals. Additionally, we investigated the impact of successive combination of sheep/donkeys. Two different subtypes of the Armerio-Festucetum. (each threefold replicated) were each grazed once a year for a short period. In 2003 and 2004 the effects of the three treatments (sheep grazing, donkey grazing and successive two-species grazing) on phytomass extraction were investigated in a field experiment. The weighed dry phytomass of the grazing-leftover on 2-m2 plots was compared with that on mini-exclosures of the same size, differentiated into the three plant functional types (PFTs) “graminoids”, “legumes” and “other herbs” The maximum phytomass extraction was achieved with the two-species approach and no differences between the total quantitative phytomass extraction by either sheep or donkeys could be detected. Concerning the PFTs, sheep extracted more phytomass of herbs than of graminoids, whereas donkeys selected for legumes. With the two-species treatment all PFTs were grazed to the same degree. - It is concluded that especially due to the high phytomass extraction and the complementary use of graminoids, herbs and legumes in the case of the multispecies approach, this treatment is best suited for the management of ruderalised sites.

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Metadaten
Verfasserangaben:Karin Süss, Christian StormORCiDGND, Angelika SchwabeGND
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-449895
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft
Verlag:Floristisch-Soziologische Arbeitsgemeinschaft
Verlagsort:Göttingen
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2009
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Datum der Freischaltung:09.01.2018
Freies Schlagwort / Tag:multispecies grazing; phytomass extraction; ruderalised site; ruminant; standing crop; weighed phytomass
Jahrgang:29
Erste Seite:181
Letzte Seite:197
HeBIS-PPN:426276329
DDC-Klassifikation:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 58 Pflanzen (Botanik) / 580 Pflanzen (Botanik)
Sammlungen:Sammlung Biologie / Sondersammelgebiets-Volltexte
Zeitschriften / Jahresberichte:Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft / Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft, Band 29 (2009)
Übergeordnete Einheit:urn:nbn:de:hebis:30:3-305113
Lizenz (Deutsch):License LogoDeutsches Urheberrecht