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Erfassung und Bewertung der Phytodiversität ursprünglicher und neu angelegter Kalkmagerrasen der nördlichen Münchner Schotterebene

Phytodiversity of ancient and newly created calcareous grasslands in the northern Munich gravel plain

  • Im Jahr 1993 wurde auf ehemaligen Ackerflächen in der Umgebung des Naturschutzgebiets „Garchinger Heide“ mit der Neuanlage von Kalkmagerrasen begonnen. In den Jahren 2001 bis 2004 wurde der Einfluss verschiedener Renaturierungsmaßnahmen (Bodenabtrag, Mähgutübertragung) auf die Vegetation untersucht und ein Vergleich mit Referenzflächen im Naturschutzgebiet durchgeführt. Trotz hoher P- und K-Gehalte der Böden ist der Phytomasseertrag auf Renaturierungsflächen ohne Bodenabtrag so niedrig, dass die Flächen als Magerrasen bezeichnet werden können. Sowohl die Gesamtartenzahl der Phanerogamen als auch die Anzahl der Magerrasenarten (überwiegend Festuco-Brometea-Arten) als Zielarten der Renaturierung sind auf Flächen mit Mähgut noch deutlich höher als auf Flächen ohne Mähgut, auf denen Molinio-Arrhenatheretea-Arten und Ruderalarten dominieren. Die γ-Diversität der Phanerogamen ist in den nie umgebrochenen Magerrasen der Garchinger Heide zwar niedriger, die Anzahl der Magerrasenarten aber höher als auf den Renaturierungsflächen ohne Bodenabtrag. Hinsichtlich der α-Diversität der Phanerogamen, die auf 0,01 m2 bis 100 m2 großen Aufnahmeflächen untersucht wurde, zeigen sich kaum signifikante Unterschiede zwischen ursprünglichen und neu angelegten Magerrasen. Die Anzahl der Magerrasenarten ist jedoch auf den meisten der untersuchten Maßstabsebenen auf den Renaturierungsflächen niedriger als im Naturschutzgebiet. Bei den Kryptogamen ist bei gleicher γ-Diversität sowohl die α-Diversität als auch die Anzahl der Magerrasenarten in den ursprünglichen Magerrasen höher als in den neu angelegten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Ermittlung von Artenzahlen ohne Angaben zur Artenzusammensetzung oder zur Anwesenheit von Zielarten nicht ausreicht, um den Erfolg von Naturschutz- und Renaturierungsmaßnahmen zu beurteilen. Die Magerrasenarten als Zielarten der Renaturierung sind dagegen gut als Indikatorartengruppe im Rahmen von Erfolgskontrollen geeignet.
  • In 1993, a project on restoration of calcareous grasslands on former arable fields was started in the vicinity of the “Garchinger Heide” nature reserve. The effect of different restoration measures (top-soil removal, hay transfer) on vegetation was studied from 2001 to 2004 in comparison to reference sites in the nature reserve. In spite of the high P and K contents of the soil, aboveground standing crop on sites without soil removal did not exceed the threshold for low-productivity grasslands. Both, total species richness of phanerogams and the number of typical calcareous grassland species (mainly of the class Festuco-Brometea) as target species were higher on plots which had received diaspore-containing hay in 1993 than on plots without hay where vegetation was dominated by Molinio-Arrhenatheretea species and ruderals. The α-diversity of phanerogams was lower but the number of calcareous grassland species was higher in ancient grasslands than on restoration fields without soil removal. The α-diversity of phanerogams studied on 0.01 m2 to 100 m2 plots hardly differed between ancient and newly created grasslands. The number of calcareous grassland species, however, was significantly lower on restoration fields than in the nature reserve on most of the investigated scales. The γ-diversity of cryptogams was similar but both α-diversity as well as the number of cryptogams typical for calcareous grasslands were higher in ancient grasslands than on restoration fields. Our results show that the assessment of species richness alone, without information about species composition or presence of target species, is not sufficient for the evaluation of conservation and restoration success. Instead, typical calcareous grassland species represent a suitable indicator-species group for evaluation purposes.

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Metadaten
Verfasserangaben:Kathrin Kiehl, Michael Jeschke
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-448824
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft
Verlag:Floristisch-Soziologische Arbeitsgemeinschaft
Verlagsort:Göttingen
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel
Sprache:Deutsch
Jahr der Erstveröffentlichung:2005
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Datum der Freischaltung:20.12.2017
Freies Schlagwort / Tag:calcareous grassland; diversity; evaluation; restoration; species-area curve; vegetation
Jahrgang:25
Erste Seite:445
Letzte Seite:461
HeBIS-PPN:426117905
DDC-Klassifikation:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 58 Pflanzen (Botanik) / 580 Pflanzen (Botanik)
Sammlungen:Sammlung Biologie / Sondersammelgebiets-Volltexte
Zeitschriften / Jahresberichte:Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft / Tuexenia : Mitteilungen der Floristisch-Soziologischen Arbeitsgemeinschaft, Band 25 (2005)
Übergeordnete Einheit:urn:nbn:de:hebis:30:3-325963
Lizenz (Deutsch):License LogoDeutsches Urheberrecht