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"Electricity is running through my veins" : die Symbiose zwischen Mensch und Technologie in Marshall McLuhan’s Medientheorie

"Electricity is running through my veins" : the symbiosis between humankind and technology in Marshall McLuhan’s media theory

  • Die Medien (Sprache, Schrift, Buch etc.) bestimmten schon immer die menschliche Wahrnehmung, das Denken, das Verhalten…, die gesamte Kultur. Allerdings wurde diese Tatsache erst durch die neuen Medien und Technologien wie Radio und Fernsehen und besonders durch den Einzug des Computers und anderer elektronischer Medien in den Alltag der westlichen Gesellschaft fast schmerzlich bewusst, denn die gegenwärtigen Lebensverhältnisse in den technologisch hoch entwickelten Ländern werden zunehmend durch technische Apparate programmiert, sogar dominiert: Ein Ausfall des Computersystems kann Schlangen vor der Supermarktkasse verursachen, oder schlimmer noch – ein Verkehrschaos, oder sogar einen nuklearen Krieg. Die rasante Entwicklung der neuen Medien und Technologien macht die Spekulationen der gewagtesten Science-Fiction-Romane und -Filme immer wahrscheinlicher. Wird der Mensch allmählich zur Maschine oder die Maschine zum Menschen? Im Unterschied zu einem weit verbreiteten technisch-mathematischen Medienmodell1, das die Medien als Input-Output-Kanäle defi niert, die Informationen vom Sender zum Empfänger unverändert übertragen, untersuchte der Literatur- und Medienwissenschaftler Marshall McLuhan bereits in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts die soziologischen und psychologischen Dimensionen der technologischen Umwelt und stellte fest, dass die von den Medien transportierten Inhalte nur eine geringe Auswirkung auf die menschliche Wahrnehmung ausüben: „Der Inhalt oder die Botschaft eines bestimmten Mediums haben ungefähr soviel Bedeutung wie die Aufschrift auf der Kapsel einer Atombombe.“, sagte in einem „Playboy“–Interview der kanadische Professor, der gerne zu Aphorismen und Metaphern griff, um seine Theorien zu veranschaulichen. Vielmehr verwandeln die Medien selbst, von der Sprache bis zum Computer die gesamte Umwelt, was wiederum eine tiefe, andauernde Veränderung im Menschen auslöst. Die Inhalte dienen nur zur Ablenkung des Bewusstseins: Wie der Dieb stets ein Stück saftiges Fleisch für den Wachhund bereithält, so lenken die Inhalte unsere Aufmerksamkeit ab, während das Medium seinen Einfl uss auf unsere Wahrnehmung ungehindert ausübt. Erst mit der Elektrizität wurde diese Erkenntnis greifbar, da elektrische Medien Informationen mit Lichtgeschwindigkeit übertragen und Kommunikation ohne Verzögerung stattfindet: So wird das Intervall zwischen Senden und Empfangen derart verkürzt, dass der Sender keine Informationen mehr, sonder sich selbst sendet, z.B. wenn wir am Telfon sprechen, werden wir an die Person mit der wir sprechen verschickt und umgekehrt – derjenige oder diejenige, mit dem wir sprechen wird uns durch die Leitung geschickt. Die Telefonierenden selbst sind die Botschaft für einander und nicht das, was sie miteinander bereden. Dieser Feststellung gibt McLuhan mit seinem berühmten und oft zitierten Slogan: „The Medium is the Message“ einen prägnanten Ausdruck. Dieser Artikel richtet die Aufmerksamkeit der Leser und Leserinnen auf einen Kernaspekt von McLuhans vielschichtiger Medientheorie, der für das Ergründen der aktuellen medial-technologischen Realität besonders wichtig ist, nämlich auf die symbiotische Beziehung zwischen dem menschlichen Körper und den Technologien. Davon ausgehend soll die Bedeutung der Kunst und ihrer Erschließungsweisen der Wirklichkeit für den Umgang mit Medien und für die Bewältigung der Herausforderungen unseres hoch technologisierten Zeitalters hervorgehoben werden.
  • In contrast to a widespread technical-mathematical media model that reduces electronic media to transmission channels, thereby making information into a quantifi able commodity, Canadian media theorist Marshall McLuhan, as early as the 1960s and 1970s, revealed the complex nature of the media irrespective of the contents that it conveyed. According to McLuhan, the media is an extension of the human body that expands human agency, but nevertheless leads to the ‘amputation’ of extended body parts. In this way, the medium becomes a constituent part of the body, while thereby taking on human qualities. Following McLuhan’s media theory, this article reveals the symbiosis between technology and the human body and emphasises the signifi cance of the artist for comprehending contemporary medial-technological reality and for overcoming the challenges that such a reality poses.

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Metadaten
Author:Valia Kraleva
URN:urn:nbn:de:hebis:30-75475
DOI:https://doi.org/10.4102/hts.v65i1.312
Parent Title (German):HTS Teologiese Studies/Theological Studies
Document Type:Article
Language:German
Year of Completion:2009
Year of first Publication:2009
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2010/03/08
Volume:65
Issue:1
Page Number:Art. #312
Note:
© 2009. The Authors. Licensee: OpenJournals Publishing. This work is licensed under the Creative Commons Attribution License.
Source:HTS Teologiese Studies/Theological Studies 65(1), Art. #312, 5 pages. DOI: 10.4102/hts.v65i1.312 ; http://www.scielo.org.za/pdf/hts/v65n1/47.pdf
HeBIS-PPN:221780963
Institutes:Katholische Theologie / Katholische Theologie
Dewey Decimal Classification:0 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke / 07 Publizistische Medien, Journalismus, Verlagswesen / 070 Publizistische Medien, Journalismus, Verlagswesen
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht