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Ein bisher unbekanntes Vorkommen der Trollblume (Trollius europaeus L.) bei Borgentreich, Kreis Höxter

  • Die Trollblume ist wegen der Größe ihrer Blüten eine der auffälligeren Arten unserer Feuchtwiesen, wenn man sie auch zwischen den zu gleicher Zeit und in gleicher Farbe blühenden Hahnenfuß-Stauden (Ranunculus acris) oft erst beim zweiten Blick wahrnimmt, jedenfalls dann, wenn sie nur in geringerer Menge vorkommt. Weit genaueres Hinsehen ist allerdings erforderlich, wenn Trollius nicht blüht und auch keine Fruchtstände mehr vorhanden sind, da seine Grundblätter stark denen von Ranunculus acris und auch denen von Geranium sylvaticum ähneln. Ihre Hauptverbreitung hat die Trollblume auf feuchten oder quelligen Wiesen des höheren Berglandes in Calthion - oder anderen Molinietalia -Gesellschaften, auch wohl in den Goldhafer-Wiesen des Polygono - Trisetion. In den Alpen steigt sie bis über 2300 m auf (im Bereich der Bernina nach HEGI (1965: 82ff.) sogar bis über 3000 m) und steht dort oberhalb der natürlichen Waldgrenze in feuchteren Rinnen innerhalb der Urwiesen, z.B. des Caricion ferrugineae. Andererseits kennzeichnet die Trollblume durch ihr oft massenhaftes Auftreten den Aspekt bestimmter Feuchtwiesen in Schottland. In unserem Raum hat Trollius europaeus Verbreitungsschwerpunkte in den Hochlagen einerseits des Sauerlandes und des Westerwaldes, andererseits des Harzes. In den tiefer liegenden Bereichen dazwischen gibt es sporadisch verteilt eine Anzahl von Fundpunkten, bei denen nicht immer sicher ist, ob sie natürlich sind oder ihr Vorhandensein einer, vielleicht schon lange zurückliegenden Ansiedlung durch den Menschen verdanken. Auch für die im Südteil des Kreises Höxter in der weiteren Umgebung von Borgentreich liegenden Fundorte lassen sich diese Zweifel nicht sicher ausräumen, zumal HELDT (1961) darauf hinweist, daß die Trollblumen gern zum Schmuck bei den Frohnleichnamsprozessionen gepflückt werden. Allerdings haben wir für den Hinweis, daß das Vorkommen der Trollblume hier auch mit dem im Warburger Raum auch heute noch verbreiteten Brauch der "Krautweihe" zusammenhängen könne, keine Anhaltspunkte finden können.

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Metadaten
Author:Hans Böttcher, Manfred Smolis
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-291840
Parent Title (German):Egge - Weser : vereinsinterne Veröffentlichungen des Naturkundlichen Vereins Egge - Weser, Sitz Brakel
Publisher:Naturkundlicher Verein Egge - Weser
Place of publication:Höxter
Document Type:Article
Language:German
Date of Publication (online):2013/03/14
Year of first Publication:1987
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2013/03/14
Volume:4
Issue:1
Page Number:5
First Page:83
Last Page:86
Note:
Das Layout der elektronischen Fassung dieses Beitrages weicht vom Layout der ursprünglich gedruckt erschienenen Fassung ab. Die Angaben zur Paginierung beziehen sich auf die ursprünglich gedruckt erschienene Fassung.
HeBIS-PPN:33494614X
Dewey Decimal Classification:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 58 Pflanzen (Botanik) / 580 Pflanzen (Botanik)
Sammlungen:Sammlung Biologie / Sondersammelgebiets-Volltexte
Zeitschriften / Jahresberichte:Beiträge zur Naturkunde zwischen Egge und Weser / Egge - Weser : vereinsinterne Veröffentlichungen des Naturkundlichen Vereins Egge - Weser, Band 4 (1987)
:urn:nbn:de:hebis:30:3-291004
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht