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Was symbolisieren die bestimmten Artikel des Deutschen?

  • Eine wesentliche morpho-syntaktische Eigenschaft pronominaler Formen ist ihre Kongruenz mit dem Nomen. In den Grammatiken werden die pronominalen Paradigmen deshalb anhand der Kategorien des Nomens konstruiert. So wird traditionellerweise im Deutschen für all die verschiedenen pronominalen Elemente wie bestimmter/unbestimmter Artikel, Negationsartikel, Possessiv- und Demonstrativpronomen, starke/schwache Adjektive ein und dieselbe Struktur des Paradigmensystems zugrundegelegt. Die 3 Genusklassen konstituieren je ein Paradigma im Singular sowie ein gemeinsames Pluralparadigma. Jedes dieser 4 Paradigmen hat 4 Kasuspositionen, Nom., Gen., Dat., Akk. Dies ergibt ein Paradigmensystem mit 16 Paradigmenpositionen. Jede Position beschreibt eine der möglichen syntaktischen Umgebungen von nominalen Einheiten auf der Äußerungsoberfläche. Nicht nur im Deutschen existiert nun aber keineswegs für jede dieser Positionen auch eine eigenständige pronominale Form. Die Diskrepanz ist bekanntlich beachtlich. Das Paradigmensystem des bestimmten Artikels - das hier exemplarisch diskutiert werden sol1 - weist mit 6 Formen noch den größten Formenreichtum auf. Das Demonstrativpronomen dies und der Negationsartikel kein z.B. haben 5 distinkte Formen, die schwachen Adjektive schließlich nur 2. Die Frage, die sich unmittelbar aufdrängt, ist, welche (grammatische) Ratio steckt hinter diesem hohen Maß an Formidentitäten. Inwieweit haben wir es hier mit motivierten Synkretismen, d.h. auf inhaltlich begründeten Neutralisationen beruhenden Formidentitäten, und/oder zufälligen Homonymien zu tun?

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Metadaten
Verfasserangaben:Dagmar BittnerORCiDGND
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-307723
URL:http://www.zas.gwz-berlin.de/fileadmin/material/ZASPiL_Volltexte/zp21/zaspil21-bittner.pdf
ISSN:1435-9588
ISSN:0947-7055
Titel des übergeordneten Werkes (Englisch):Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft, Sprachtypologie und Universalienforschung, Berlin, 2001; ZAS papers in linguistics Vol. 21
Verlag:Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft, Sprachtypologie und Universalienforschung
Verlagsort:Berlin
Dokumentart:Teil eines Buches (Kapitel)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):14.11.2013
Jahr der Erstveröffentlichung:2001
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Datum der Freischaltung:14.11.2013
GND-Schlagwort:Deutsch; Bestimmter Artikel; Homonymie; Pronomen
Jahrgang:21
Seitenzahl:19
Erste Seite:1
Letzte Seite:19
HeBIS-PPN:381257452
DDC-Klassifikation:4 Sprache / 43 Deutsch, germanische Sprachen allgemein / 430 Germanische Sprachen; Deutsch
Sammlungen:Linguistik
Linguistik-Klassifikation:Linguistik-Klassifikation: Syntax
Linguistik-Klassifikation: Semantik / Semantics
Linguistik-Klassifikation: Morphologie / Morphology
Zeitschriften / Jahresberichte:ZAS papers in linguistics : ZASPiL / ZASPiL 21 = Papers for Ewald Lang
Übergeordnete Einheit:urn:nbn:de:hebis:30:3-306623
Lizenz (Deutsch):License LogoDeutsches Urheberrecht