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β-HCG-induzierte Hyperthyreose in der Schwangerschaft - Vermeidung von Fehlinterpretationen im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen

  • Hintergrund: Die Interaktion zwischen β-HCG und TSH in der Schwangerschaft stellt ein differentialdiagnostisches Problem dar, weil die Wertung von supprimierten TSH-Spiegeln erschwert wird. Dies kann im schlimmsten Fall zu Fehlinterpretationen führen. Ziel der vorliegenden Arbeit war, diese Interaktion an einem großen Kollektiv in einen zeitlichen Kontext mit dem Verlauf der Schwangerschaft zu bringen, da der Zeitpunkt des Screenings entscheidenden Einfluss auf die Höhe des TSH-Spiegels hat. Zusätzlich wurden anhand der vorliegenden Daten Referenzbereiche für Schwangere berechnet und der Einfluss einer Jodmedikation untersucht. Patienten und Methoden: Aus einem unselektionierten Pool von Patientinnen eines nuklearmedizinischen Praxisverbundes wurden die Daten von 1283 schilddrüsengesunden Schwangeren zwischen 16 und 48 Jahren ausgewertet. Neben der TSH-Bestimmung lag ein Schwerpunkt auf dem zeitlichen Verlauf, so dass die Schwangeren in Untergruppen von je 2 Wochen analysiert wurden. Untersucht wurde der Einfluss der Jodmedikation auf die TSH-Werte. Am Ende erfolgte mit Hilfe der logarithmischen Transformation unter Verwendung der 2-Sigma-Grenzen die Bestimmung neuer TSH-Referenzbereiche für Schwangere. Ergebnisse: Es zeigt sich zu Beginn der Schwangerschaft ein Anstieg der mittleren TSH-Werte von 1,22 mU/l in der 2. SSW bis auf 1,7 mU/l um die 7. SSW mit einem konsekutiven Abfall der TSH-Werte bis auf 0,9 mU/l bis zur 16. SSW (entsprechend 52,9%). Der größte Abfall findet sich in der 12. bis 14. SSW, also zum Zeitpunkt des ersten Screenings. Die Jodmedikation hat keinen maßgeblichen Einfluss auf den TSH-Wert. Die Berechnung schwangerschaftskorrigierter Referenzbereiche zeigt im ersten Drittel TSH-Werte von 0,08 – 3,67 mU/l, im 2. Drittel 0,04 – 2,88 mU/l und im 3. Trimenon 0,17 – 3,19 mU/l. Schlussfolgerungen: Die Arbeit zeigt, dass die niedrigsten TSH-Werte zum Zeitpunkt des ersten Screenings zu erwarten sind und deswegen möglicherweise zu Fehlentscheidungen führen können. Ein relevanter Zusammenhang der Jodmedikation mit dem TSH-Wert lässt sich nicht nachweisen. Neue Referenzbereiche für Schwangere könnten hilfreich sein, dieses diagnostische Dilemma zu vermeiden.
  • Background: The hormonal interaction between β-HCG and TSH represents a challenge for the diagnosis of thyroid dysfunction in pregnancy. This effect is especially prominent during early pregnancy, as the assessment is complicated by reduced TSH levels. Unfortunately this can lead to misdiagnosis. The objective of this large, multicentre study was to establish the temporal relationship between serum TSH and the stage of pregnancy. In addition, we were able to use the data obtained to recommend new reference values of serum TSH in pregnant women. Patients and Methods: We analysed the data of 1283 pregnant women admitted to a number of different centres, specialising in nuclear medicine, of a period of 22 years. All women had normal thyroid function and came from an unselected pool of female patients. In addition to measurements of TSH levels, the study focused on aspects of temporal progression, and the pregnant subjects were analysed in groups each spanning two weeks of pregnancy. Finally, the effects of the iodine medication on TSH levels were investigated. The study concluded with new ranges of TSH reference values for pregnant women, which were calculated using a logarithmic transformation at the 2-sigma boundaries. Results: A rise in serum TSH levels was observed in early pregnancy, from 1.22 mU/l at week 2 of pregnancy to 1.7 mU/l at week 7-8 with a subsequent decrease in TSH values down to 0.9 mU/l at week 16 of pregnancy (which corresponds to 52.9%). The greatest decrease occurred from the 12th to the 14th week of pregnancy, which coincides with the first screening test. The iodine medication did not produce a significant effect on the observed TSH values. The corrected reference values for TSH were calculated to be 0.08 - 3.67 mU/l in the first trimester, 0.04 - 2.88 mU/l in the second trimester, and 0.17 - 3.19 mU/l in the third trimester. Conclusions: This study shows that TSH values can be expected to be at their lowest at the time of the first screening blood test, which may cause them to be misinterpreted. No relevant relationship between the iodine medication and TSH values could be established. New reference ranges specific to pregnant women may help to prevent this type of diagnostic dilemma.

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Metadaten
Verfasserangaben:Lisa Konstanze Giller
URN:urn:nbn:de:hebis:30:3-441782
übersetzter Titel (Deutsch):Beta-HCG-induzierte Hyperthyreose in der Schwangerschaft – Vermeidung von Fehlinterpretationen im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen
Verlagsort:Frankfurt am Main
Gutachter*in:Thomas Rink, Thomas J. VoglORCiDGND
Betreuer:Thomas Rink
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):15.05.2017
Jahr der Erstveröffentlichung:2015
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Titel verleihende Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Datum der Abschlussprüfung:25.04.2017
Datum der Freischaltung:15.05.2017
Freies Schlagwort / Tag:Schwangerschaft; TSH
Seitenzahl:58
HeBIS-PPN:403090504
Institute:Medizin / Medizin
DDC-Klassifikation:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Sammlungen:Universitätspublikationen
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