Homosexualitätsforschung in Biologie und Medizin

Homosexual science in biology and medicine

  • Eine Vielzahl an biologischen und medizinischen Studien, die sich mit möglichen Ursachen von Homosexualität beschäftigen, wurden in den letzten 120 Jahren publiziert. Arbeiten aus den Bereichen der Endokrinologie, Morphologie und Genetik werden anhand wissenschaftlicher Kriterien analysiert. Dabei wird gezeigt, dass keine der Arbeiten einer eingehenden Überprüfung standhält. Ein separates Kapitel gibt Auskunft über Homosexualitätsforschung und „Therapieversuche“ an Homosexuellen im nationalsozialistischen Deutschen Reich. Methoden der Erfassung von sexueller Orientierung und Konzepte sowie die Entstehungsgeschichte des Begriffs Homosexualität werden vorgestellt. Weiterhin werden Motive und Risiken biomedizinischer Homosexualitätsforschung diskutiert. Eine Erklärung für das Missverhältnis zwischen der Popularität der publizierten Ergebnisse und ihrer wissenschaftlichen Qualität wird gesucht. Der Autor legt dar, dass mit der erstmaligen Erwähnung der gleichgeschlechtlichen Liebe in der medizinischen Literatur die Kategorie „des Homosexuellen“ als Sammelbegriff für ein amorphes kulturelles Phänomen erst konstruiert wurde. In der unreflektierten Adaptation dieser Kategorie durch die Naturwissenschaften unter der Annahme, sie reflektiere eine biologische Gegebenheit, sieht er das bisherige und zukünftige Scheitern der biomedizinischen Homosexualitätsforschung begründet. Abschließend wird die Frage nach der Berechtigung dieser Disziplin gestellt.
  • During the last 120 years many studies concerning the biological causes of homosexuality have been published. In this thesis studies from the field of endocrinology, morphology, and genetics are analysed and judged by scientific criteria. It shows that none of the studies withstands critical analysis. A separate chapter informs about research on homosexuality and “treatment attempts“ during German National Socialism. Methods to measure sexual orientation, concepts and the origin of the concept of homosexuality are presented. Furthermore, motives and the risks of biomedical research on homosexuality are discussed. The author searches for an explanation of the discrepancy between the popularity of the published results and their scientific value. He shows that the concept of “the homosexual“ which describes an amorphous cultural phenomenon was constructed by the first mention of same-sex love in medical literature. The author’s conclusion is that research on homosexuality was and is doomed to failure when this concept is adopted uncritically, thinking it reflects a biological fact. In the end the question is asked if this scientific discipline has a right to exist at all.

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Metadaten
Verfasserangaben:Tobias Höppner
URN:urn:nbn:de:hebis:30-54654
Gutachter*in:Martin DanneckerGND, Konrad MaurerGND, Kurt von Rabenau, Christian Schultz
Dokumentart:Dissertation
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):30.04.2008
Jahr der Erstveröffentlichung:2006
Veröffentlichende Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Titel verleihende Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Datum der Abschlussprüfung:23.04.2008
Datum der Freischaltung:30.04.2008
Freies Schlagwort / Tag:endocrinology; genetics; homosexuality; morphology
GND-Schlagwort:Homosexualität; Genetik; Endokrinologie; Funktionsmorphologie; Wissenschaftskritik
Seitenzahl:112
HeBIS-PPN:198149913
Institute:Medizin / Medizin
DDC-Klassifikation:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Lizenz (Deutsch):License LogoDeutsches Urheberrecht