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Die Titel der folgenden Bibliographie wurden überwiegend autoptisch erfasst. Primärquelle war die Belegbibliothek, die die Übersetzerin als Teil-Nachlass der Stadtbibliothek ihrer Heimatstadt Cottbus übereignet hat. Hilfreich waren ferner: Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (DNB), "Literatur in der SBZ/DDR. Bibliografische Annalen 1945-1990" sowie mehrere persönliche Bibliografien der Übersetzerin: 1) "Verzeichnis meiner wesentlichen Arbeiten" (Перечень моих основных работ), Ts. 2 S., russ. mit hs. Korrekturen und Ergänzungen zum 07.04.1951, im Bremer Nachlass, Forschungsstelle Osteuropa (BHA1951); 2) "Bücherliste", o. D., Ts. 3 S., dt. mit hs. Ergänzungen, ca. 1960er, ebd. (BHAoD); 3) "Buchausgaben", Ts. 4 S., dt., im Cottbuser Nachlass (BHA1988); 4) "Übersetzungen, erschienen in 'Internationale Literatur' und 'Sowjetliteratur'", Ts. 5 S., dt., um 1988, ebd. (BHASL1988). In der Kategorie "Sonstige Übersetzungen" werden veröffentlichte Titel genannt, bei denen eine Zuschreibung der Verfasserschaft von Hilde Angarowa bestritten wird (Fadejew), ferner solche, bei denen sie hergestellt bzw. nahegelegt wird (Wasilewska) sowie schließlich "Zwischenfälle" (Furmanow). Darüber hinaus werden Übersetzungen gelistet, die in den Archivdokumenten erwähnt werden, aber weder als Typoskript, noch als veröffentlichter Text vorliegen.
Eine ausführliche Übersicht der Literatur von und über Franz Blei hat Hartmut Walravens zusammengestellt (s. die Rubrik "Sekundärliteratur"). Der Fokus der vorliegenden Bibliografie liegt auf Übersetzungen (in Buchform und in Periodika bzw. Sammelwerken) sowie neuerer Sekundärliteratur zum übersetzerischen Werk Bleis. Die Rubrik "Übersetzungen in Buchform" verzeichnet auch einige posthum erschienene Übersetzungen. In den zahlreichen von Blei herausgegebenen Zeitschriften ("Insel", "Hyperion", "Freistatt", "Opale", "Der lose Vorhang", "Die Rettung", "Summa") erscheinen häufig Texte ausländischer Autorinnen und Autoren, ohne dass ein Übersetzer oder eine Übersetzerin genannt ist. Vermutlich übersetzte Blei also noch deutlich mehr als die in der Rubrik "Übersetzungen in Zeitschriften und Anthologien" genannten Texte. Die Rubrik "Originalwerke" verzeichnet Bleis selbständige sowie ausgewählte unselbständige Publikationen. Nicht aufgeführt sind die sehr zahlreichen Werke, die Blei für die zum Teil von ihm herausgegebenen Zeitschriften verfasste. Was seine ähnlich zahlreichen Vor- und Nachworte angeht, so sind nur diejenigen aufgeführt, die mit Übersetzungen in Verbindung stehen.
Regeln der digitalen Kommunikation: die Goethe-Universität Frankfurt am Main versteht sich als Ort einer wertschätzenden Kommunikation und eines respektvollen Umgangs aller Beschäftigten, Studierenden und Gäste untereinander, an dem die persönliche Integrität und die Selbstachtung gewahrt wird. Dies gilt auch bei der Verständigung in den digitalen Kommunikationsräumen und Social-Media-Kanälen. Alle Mitglieder, Angehörige und Gäste der Goethe-Universität verpflichten sich zur Einhaltung der folgenden Regeln für die digitale Kommunikation.
Franz Blei, 1871–1942
(2023)
Franz Blei war einer der umtriebigsten Homme de lettres der ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Vielen bekannt als Autor des "Bestiarium literaricum" und als Entdecker von Robert Musil und Franz Kafka, war er auch ein höchst produktiver Übersetzer und außergewöhnlich kosmopolitischer Geist, der sich konsequent für die Verbreitung europäischer und amerikanischer Literatur in deutscher Übersetzung einsetzte.
Charlotte Birnbaum, geb. 1900 in Schirgiswalde (Lausitz), übersetzte seit 1942 etwa 50 Bücher aus dem Italienischen. In der Mehrzahl handelte es sich um Prosatexte renommierter Gegenwartsautoren. Verlegt wurden die Übersetzungen in Verlagen, die auf Höhenkammliteratur ausgerichtet waren: Claassen, Piper, Suhrkamp oder Volk & Welt.
Obwohl der Autor und Künstler Andreas Neumeister mit zu den bekanntesten deutschen Popliterat*innen zählt, setzt sich dieser Band erstmals umfassend wissenschaftlich mit seinen collagenartigen Texten auseinander. Unter dem 'Deckmantel' des Romans verschmelzen bei Neumeister zahlreiche mediale Versatzstücke zu einem dichten Abbild gesellschaftlicher Gegenwart und stellen die politische Dimension alltäglicher und/oder urbaner Kulissen aus. Seine Texte arbeiten dabei mit popästhetischen Methoden - wie Montagen, Wiederholungen oder Listen -, die die vorliegende Studie definiert und als Analyseschema fruchtbar macht. Dabei nimmt die Autorin auch die Überforderung der Leser*innen durch die dichte, 'anarchische' Romanform Neumeisters in den Blick und entwickelt ein Rezeptionskonzept, das der unkonventionellen Textform adäquat begegnet. Inwiefern sich Städte und Architekturen mittels dieser popästhetischen Poetik darstellen lassen, wird exemplarisch an Neumeisters Text "Könnte Köln sein" (2008) untersucht: Die profunde, aber fragmentarisch inszenierte Auseinandersetzung des Erzählers mit den Bauwerken, die er während seiner Reisen in Städte wie München, Berlin, Moskau, New York und Los Angeles besucht, verschränkt literarische wie architektonische Expertise eng miteinander. Anarchitext zeigt, wie bei Neumeister auf literarischer Ebene Raum geschaffen wird, ohne diesen zu bauen - und folgt dabei dem Begriff der "Anarchitektur" von Gordon Matta-Clark, der eine Verbindung von Anarchie und Architektur bezeichnet.
Manfred von Busch, 1897–1955
(2023)
Manfred von Busch gehört zu einer Generation von Literaturübersetzern aus dem Russischen, die nicht aus primärer Neigung, sondern durch die in ihr Leben fahrende Geschichte zu diesem Metier kamen. Aus einer Familie Sankt Petersburger Deutscher stammend, strandete er nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin, wo er sich eine Existenz als Journalist aufbaute und einige wenige Übersetzungen anfertigte. Sein hauptberufliches Übersetzerdasein begann nach dem Zweiten Weltkrieg in der DDR.
Die vorliegende Bibliographie stützt sich auf jene Bibliographie, die Manfred von Buschs Tochter Erika Voigt von den Veröffentlichungen ihres Vaters gemacht hat; diese Bibliographie trägt das Datum 3. Februar 2009. Die Angaben sind anhand verschiedener Bibliothekskataloge sowie anhand von: Horst Tanneberger, Reinhard Hillich (Hg.): §Literatur in der SBZ/DDR, bibliographische Annalen 1945–1990", Berlin 2021, in dem auch Rezensionen o.ä. erfasst sind, abgeglichen und ergänzt worden. Der Übersetzer (und ggf. andere "Mitwirkende") ist in den Büchern fast durchweg auf der Rückseite des Titelblatts genannt; bei Nennung an anderer Stelle wird gesondert darauf hingewiesen.
Shigeko Kubota's pioneering video "Sexual Healing" (1998) presents an ambivalent take on her disabled husband Nam June Paik in physical therapy. Accompanied by Marvin Gaye's titular pop song, it considers love, sex, and care in old age within the much-debated field of Fluxus collaborations, and its ideal of working together as equals when fusing life and art. "Worlding Love, Gender, and Care" delves into the four decades of Kubota and Paik's time together, reflects on feminist worlding, and investigates the vital contribution of female Fluxus artists to art history.
Die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg (KBW) wird seit vielen Jahren intensiv erforscht, das Werk Aby Warburgs in einer Studienausgabe herausgegeben. Das Interesse an seiner Bedeutung für die Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts reißt nicht ab. Umso erstaunlicher ist es, dass bislang Studien zu den an der KBW gehaltenen Vorträgen fehlten. Die von Fritz Saxl 1921 initiierten Abendvorträge spiegeln das intellektuelle Netzwerk der KBW und ihren wissenschaftlichen Anspruch wider und wurden bis 1931 in einer eigenen Reihe publiziert. Eingeladen waren wichtige Vertreter ihrer Fächer, die dennoch heute außerhalb ihrer jeweiligen Disziplinen oft in Vergessenheit geraten sind. In diesem Band werden die Vortragenden daher vorgestellt, bevor die Aufsätze sich auf das an der KBW referierte Thema konzentrieren. Gemeinsamer Bezugspunkt ist der erste in der Reihe der Vorträge, mit dem Saxl der Zuhörerschaft Warburgs Forschungsanliegen und -ansätze vorgestellt hatte. Wie nah ist der jeweilige Vortrag diesem Programm, wo setzt er sich davon ab, und welche der gedruckten Vorträge können als eine Erweiterung und Fortführung des Warburg'schen Ansatzes angesehen werden?
Regine Adler, 1870–1943
(2023)
Regine Adler teilte das Schicksal vieler Frauen aus dem Umfeld der Prager Deutschen Literatur: Sie stand im Schatten ihres literarisch erfolgreichen Gatten Friedrich Adler, obwohl sie eigene Werke veröffentlichte und auch als Übersetzerin hervortrat. Außer grundlegenden biografischen Daten ist über ihr Leben bisher nur wenig bekannt.
Barbara Antkowiak, 1933–2004
(2023)
Im Frühherbst 2004 verstarb Barbara Antkowiak, eine der verdienstvollsten Übersetzerinnen aus den südslawischen Sprachen, unerwartet an einer Lungenembolie. Damit hat der deutschsprachige Kulturkontext eine Vermittlerin verloren, für die die Präsentation von Werken und Autoren aus den slawischen Sprachen Südosteuropas Herzenssache war.
Die Bibliographie stützt sich auf die entsprechenden Nachweise in der sechsbändigen Ausgabe der "Gesammelten Werke" (1987 u. 1998/99) sowie der vierbändigen Ausgabe der "Briefe 1937-1965" von 2017. Ergänzend wurden Eberhard Haufes "Bobrowski-Chronik" (1994) sowie der Katalog der Deutschen Nationalbibliothek konsultiert.
Bertolt Brecht, 1898–1956
(2023)
Der große Theater-Reformer des 20. Jahrhunderts Bertolt Brecht ist bekannt für seine schonungslose "Verwertung", Plünderung, kühne Umarbeitung fremder Texte. Dass er gelegentlich auch sensibel und respektvoll übersetzen konnte, ist kaum bekannt. Beispiele hierfür finden sich vor allem in seinen im Exil entstandenen Übersetzungen von Verstexten.
Lilly Becher, 1901–1978
(2023)
Lilly Korpus lernte in der Weimarer Republik das Zeitungsmachen. Sie wurde Chefredakteurin der "Arbeiter-Illustrierte-Zeitung". 1933 musste sie ins Exil gehen, zunächst nach Paris, 1935 nach Moskau, wo sie an der Seite Johannes R. Bechers für die "Internationale Literatur" arbeitete. Sie veröffentlichte unter zahlreichen Pseudonymen Übersetzungen literarischer Texte aus dem Englischen, Französischen und Russischen. 1945 kehrte sie nach Berlin zurück und wurde erneut Chefredakteurin einer Illustrierten. Ihr übersetzerisches Tun beschränkte sich auf die Jahre in Moskau, sie war eine reine Exil-Übersetzerin.
Ein selbstverwaltetes Kulturzentrum in Neapel wird von der Stadtgesellschaft zum Gemeingut erklärt. In einem leerstehenden Einkaufszentrum am Rande von Kopenhagen erforscht das Publikum eines kleinen Festivals die Bedingungen öffentlichen Lebens. Gegen die machtvolle Allianz von Kirche und Staat übt das Ensemble eines Warschauer Theaters Herrschaftskritik am eigenen Betrieb … Die sechs Theaterorte, die in "farsi comune" besucht und mit Texten der politischen und ästhetischen Theorie in einen Austausch gebracht werden, sind Schauplätze informeller Gemeinschaftsbildung und Werkstätten kritischer Zeitgenossenschaft. Zusammen betrachtet werfen sie Fragen auf, die von Europa aus die Gegenwart zu denken geben: Wie kann auf einem beschädigten Planeten gemeinsames Leben stattfinden? Wie lässt sich Pluralität in postnationalen Gesellschaften organisieren? Welche Gestaltungsmöglichkeiten bleiben in einer von Technik und Kapital strukturierten Welt? Dabei zeigt sich Theater als singulär-pluraler Ort, der eine widerständige Zeit des Kommunen entfaltet.
Dieselbe Zeit, derselbe Raum - zwei grundverschiedene Regisseure und damit Erfahrungswelten. Sergei Loznitsas und Aleksandr Rastorguevs Dokumentarfilme der 2000er Jahre sind politische, poetische, punktgenaue Interventionen in die Gegenwart der 'kleinen Menschen' und damit in unsere Gegenwart. Das Buch widmet sich diesen dokumentarfilmischen Meisterwerken, die methodisch Verdrängtes und Übersehenes, planmäßig Vergessenes behutsam sichtbar machen und dabei immer wieder den Krieg in den Blick nehmen. Dokumentarische Filmästhetik erscheint hier in ihrer sozial-, geschichts- und kulturwissenschaftlichen Relevanz. Im post- und kontrafaktischen Zeitalter des allgegenwärtigen medialen Überflusses, inmitten der Fernseh-, YouTube- und virtuellen Realität, erfüllen, begründen, ermöglichen oder schlichtweg erkämpfen die Filme und ihre Autoren verlorengegangene Räume für Widersprüche und Fragen, die mal in ihrer Ambivalenz, mal in ihrer spröden Eindeutigkeit ihren Aussagewert haben. Wider die marginale Rezeption rückt die Publikation die Regisseure in den Raum der interdisziplinären wissenschaftlichen Forschung und stellt die Filmarbeiten als gleichwertige Formen der Wissens- und Erfahrungsproduktion vor. Bei all ihrer Unterschiedlichkeit katapultieren die Filme die Zuschauenden in ebenjene bekannte, aber nicht erkannte, weil nicht gesehene, übersehene, nicht wahrgenommene Hyperrealität ihrer Alltagswirklichkeit. Weder der Autor noch das Werk noch die Zuschauenden sind aus dem jeweiligen historischen oder soziopolitischen Diktum herauslösbar oder gar gänzlich frei.
Elsa Brod, 1883–1942
(2023)
Elsa Brod teilte als Ehefrau von Max Brod das Schicksal vieler literarisch tätiger Frauen ihrer Zeit. Obwohl sie eine Vielzahl von Übersetzungen aus dem Russischen und Französischen angefertigt hat, wird sie in literaturwissenschaftlichen oder literaturgeschichtlichen Werken genauso wie in der Tagespresse ihrer Zeit allenfalls am Rande, als Ehefrau des berühmten Schriftstellers, erwähnt.
Die in der vorliegenden Bibliographie in der Rubrik "Übersetzungen in Buchform" enthaltenen Einträge beruhen auf Recherchen in Bibliothekskatalogen (in erster Linie im DNB-Katalog) und wurden durch Einsichtnahme in Originalausgaben verifiziert. Autoptisch ermittelt wurden des Weiteren alle unselbständigen Titel, insbesondere durch Recherchen in digital verfügbaren historischen Zeitungen, ergänzt durch die Einsichtnahme in Papierausgaben von Zeitungen aufgrund von Hinweisen durch die Israelische Nationalbibliothek.
Helmut Frielinghaus war Literaturvermittler und Übersetzer aus dem Spanischen und Englischen. Nach einigen Jahren als Buchhändler in Spanien kam er wieder nach Deutschland und arbeitete als Übersetzer, dann als Lektor, u.a. von Günter Grass, und Verlagsleiter. Während seiner Jahre im deutschen Buchgewerbe hat er viele Menschen inspiriert und den Übersetzernachwuchs gefördert.
Petra Elser, Jg. 1963
(2023)
Petra Elser gehört zu den wenigen Personen, die baskische Literatur direkt aus der Originalsprache ins Deutsche übersetzt haben. Aufgrund der Themen der von ihr übertragenen Literatur sowie ihrer Vergangenheit kann ihr übersetzerisches Œuvre als "politisch aufgeladen" bezeichnet werden. Neben dem Übersetzen hat sie sich auch für das Erlernen des Baskischen engagiert.
Epidemiegesetz : Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung der Rechtsgrundlagen der Epidemiebekämpfung
(2023)
Darlegung der strategische Entwicklung der FID der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg aus fachlicher und struktureller Sicht: in Hinblick auf ihre Rolle als Partner für die Wissenschaft, der Synergien an der UB JCS durch sechs FID und ihre Positionierung im FID-Netzwerk.
Die strategische Entwicklung der FID aus technischer Sicht wird in Hinblick auf Infrastruktur, Datenmanagement und Community-Arbeit vertieft.
FID Afrikastudien | africanstudieslibrary.org
FID Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft | avldigital.de
FID Biodiversitätsforschung | biofid.de
FID Darstellende Kunst | performing-arts.eu
FID Jüdische Studien | jewishstudies.de
FID Linguistik | linguistik.de
Havana's apartment-galleries have been vital venues for the city's art scene since the 1990s, hosting art exhibitions, workshops, and conferences. In the context of Cuba's limited art market and dearth of cultural institutions with international reach, these residential spaces have offered artists a unique opportunity to display their work and to connect with international art circuits. Focusing on the histories of three specific apartment-galleries - El Apartamento, Estudio Figueroa-Vives, and Avecez Art Space - this chapbook reflects on the complex interplay of the local and the global in the 'worlding' of cultural institutions.
Mit dem Ausbruch eines Krieges in der Ostukraine hatte vor 2014 niemand gerechnet. Die rasante Geschwindigkeit, mit der die innenpolitische Krise in einer der einst stabilsten ehemaligen Sowjetrepubliken zu einem hybriden Krieg eskalierte, deutet dabei nicht nur auf rationale militär- bzw. wirtschaftsstrategische Interessen hin. Obwohl die Ukraine und Russland eine jahrhundertealte gemeinsame Geschichte und kulturelle Nähe verbindet, offenbart der Konflikt auch tiefe gegenseitige Ressentiments und geschichtspolitische Obsessionen, die bereits lange vorher in künstlerischen Werken und kulturellen Diskursen präsent waren. In der Ukraine-Krise kam es zu einer Reinszenierung kollektiver Phantasmen, historischer Helden- und Opfermythen. Paradoxerweise aber eröffneten die Gewaltbereitschaft und Kriegslust, mit der alle Parteien auf lokaler, nationaler und virtueller Ebene diese Dynamik vorantrieben, unter anderem Kulturschaffenden auch Möglichkeiten, die gefühlte Ohnmacht zu überwinden und gesellschaftlich handlungsfähig zu werden. Diese Entwicklung ist tief durch die (post-)sowjetischen Erfahrungen geprägt und zugleich eng mit globalen und medialen Veränderungen verbunden. Die Fallstudien des Bandes loten die affektiven und diskursiven Dimensionen des Konfliktes aus und leisten damit einen Beitrag zur Konzeptualisierung der postsozialistischen Gesellschaften und Kulturen im Osten Europas.
"Ulysses, Dante, and Other Stories" presents a unique form of creative scholarship. It employs Dante's late medieval take on Ulysses and his tragic pursuit of 'virtue and knowledge' as a prism that refracts an ancient myth of journey and return into a modern story of discovery and nostalgia. Working notes, fragments from Ulysses' many stories, personal memories, illuminations, and rewritings combine to form a new chain of narratives about the desire to create, the art of travelling, and the will of self-reinvention.
Anarchival practises : the Clanwilliam Arts Project as re-imagining custodianship of the past
(2023)
Where is the past? It is not really behind us, but with us, constantly imagined and re-imagined in public discourse through historical narrations. Using the Clanwilliam Arts Project as a case study, this volume is founded on the 'anarchive', a conceptual constellation that positions the past in relation to the present, bringing into view strategies to facilitate remembering beyond the colonial archive.
Übermäßige Gewaltanwendungen durch Polizist:innen in Deutschland sind bislang nur in Ansätzen untersucht. Das Buch liefert umfassende wissenschaftliche Befunde zu einschlägigen Situationen und ihrer strafrechtlichen Aufarbeitung. Auf Basis einer Betroffenenbefragung mit über 3.300 Teilnehmenden und über 60 qualitativen Interviews stellen sich die Fälle als komplexe Interaktionsgeschehen dar, bei deren Aufarbeitung eine besondere Definitionsmacht der Polizei sichtbar wird.