- Wir verglichen bei Tannen-, Blau- und Kohlmeise sowie Erlenzeisig
die Alterszusammensetzung, das Geschlechterverhältnis
(nur bei Erlenzeisig und Kohlmeise) und die morphologischen
Variabeln Fettreserven, Federlänge und Gewicht
zwischen Vögeln, die während Invasionen auf der Ulmethöchi
gefangen wurden, mit Vögeln in normalen Jahren. Bei Blauund
Kohlmeise fanden wir andeutungsweise einen erhöhten
Anteil Diesjähriger in Invasionsjahren, während beim Erlenzeisig
der Anteil Adulter erhöht war. Der Weibchenanteil war
bei der Kohlmeise in Invasionsjahren ebenfalls leicht erhöht.
Diese Zusammenhänge waren nicht mehr sichtbar, wenn die
jährlichen Jungen- rsp. Weibchenanteile gegen die Zahl der
Durchzügler aufgetragen wurden. Die Meisen waren in Invasionsjahren
gleichzeitig fetter und größer, wobei die Unterschiede
bei allen Arten relativ klein waren. Nur bei der Kohlmeise
existierte ein gut abgesicherter und signifikant positiver
Zusammenhang zwischen Körpergröße sowie Fettreserven
und Zahl der Durchzügler. Das Ergebnis zeigt, dass dem Massenzug
bei den Meisen ähnliche Gründe und Mechanismen
zu Grunde liegen, während diese beim Erlenzeisig vermutlich
andere sind. Die positive Korrelation zwischen Anzahl Durchzügler
und Körpergröße mit gleichzeitig hohen Fettreserven
deutet darauf hin, dass bei Meisen in der dem herbstlichen
Massenzug vorhergehenden Brutzeit vermutlich gute Nahrungsbedingungen
geherrscht haben. Deshalb könnte vermutlich
nicht Nahrungsmangel sondern eher hohe Populationsdichte
Auslöser von Massenzug in den untersuchten Meisenarten
sein.
- We compared age composition, and three morphological variables (feather length, body mass, fat class) between birds caught
at a ringing station during irruption years with birds caught during years with relatively few migrants for the Coal Tit, Blue
Tit, Great Tit and Eurasian Siskin. For the latter two species also sex ratio was analysed.
In the Great and Blue Tit, the proportion of first year birds was slightly increased during irruption years compared to normal
years, whereas in the Siskin the proportion of adults was higher. The proportion of females was slightly higher in irruption
years in the Great Tit. However, these relationships disappeared when relating the yearly proportions of juveniles and females
to the number of migrants. All tit species were fatter and larger in irruption years compared to normal years, however these
differences were small. Only for the Great Tit, we found a significant positive relation between size and fat reserves on one
hand and numbers of migrants on the other hand.
The results indicate that the mechanism and/or underlying causes of mass migration might be similar for the three tit species
analysed, and they might differ between the tit species and the Siskin. The positive correlation between number of migrants
and body condition in tits suggests that good feeding conditions preceded the mass migration, and, therefore, large population
size rather than acute food shortage may be the more plausible factor triggering evasions in the tit species we studied.