Bemerkenswerte Gefäßpflanzenfunde in der Bergbaufolgelandschaft um Zeitz-Weißenfels im Zeitraum 1991-2001
- In der Bergbaufolgelandschaft um Zeitz-Weißenfels ist eine Umwandlung von Kulturlandschaft in Kippen, Halden und Restlöcher von extremem Ausmaß zu verzeichnen. Die mit Massendefiziten und großflächigen Standortveränderungen einhergehenden augenfälligen Eingriffe in den Naturhaushalt übertreffen jene anderer Wirtschaftszweige in Größenordnungen. Die Zerstörung etablierter Lebensgemeinschaften und die Auflösung ökologischer Beziehungsgefüge ermöglichen die Etablierung für das Gebiet neuer Arten und die Herausbildung neuer, azonaler Lebensgemeinschaften. Zerstörung und Entstehung sind aber auch Prozesse, die im Sukzessionsverlauf seltenen oder gar im Gebiet unbekannten Arten Lebensbedingungen bieten. Dies machte die Bergbaufolgelandschaft in den letzten Jahren für Faunisten, Floristen und Naturschützer immer interessanter (HEYDE 1996, KöcK & ÜELERICH 1999, MANN 2001 ). Für die Region des Zeitz-Weißenfelser Reviers, einem seit über 100 Jahren vom Bergbau geprägten Gebiet im südlichen und mittleren Teil Sachsen-Anhalts, wurden einige Gefäßpflanzenarten nachgewiesen, die der Landschaft der Lützen-Hohenmölsener Platte (MUN 1994) fehlen würden, hätte nicht diese gravierende Landschaftsveränderung stattgefunden. Die Pflanzen wurden während verschiedener Begehungen in den Jahren 1991-2001 gefunden.