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- Leucorrhinia caudalis (Charpentier, 1840) (2) (remove)
Gewässer anthropogenen Ursprungs haben potenziell einen hohen Wert als Lebensraum für die Libellenfauna. Im Jahr 2017 wurden alte Restgewässer im Gebiet einer Tongrube bei Gozdnica (Woiwodschaft Lubuskie, SW Polen) auf Libellen untersucht. Dabei stand im Vordergrund die Überprüfung der Gewässer hinsichtlich des potenziellen Vorkommens von Leucorrhinia caudalis (Charpentier, 1840). Weiterhin sollte untersucht werden, ob sie einen Beitrag für die regionale Libellenvielfalt leisten. Die durchgeführte Kartierung erbrachte zwei neue Fundorte von L. caudalis mit Nachweis eines bodenständigen Vorkommens an einem Gewässer und Beobachtung von geschlechtsreifen Imagines an beiden Fundorten. Bemerkenswert sind darüber hinaus bodenständige Nachweise von zwei weiteren nach nationalem und europäischen Recht geschützten Arten: Leucorrhinia pectoralis (Charpentier, 1825) und Leucorrhinia albifrons (Burmeister, 1839). Außerdem ist das gesamte Gebiet für Pionierarten, wie Ischnura pumilio (Charpentier, 1825) und Libellula depressa Linnaeus, 1758 sowie thermophile Arten, wie Orthetrum coerulescens (Fabricius, 1798) und Crocothemis erythraea (Brullé, 1832) als Lebensraum besonders geeignet. Insgesamt konnten 30 Libellenarten nachgewiesen werden. Für 16 Arten wurde der Reproduktionsnachweis erbracht. Die untersuchten Restgewässer stellen einen wichtigen Lebensraum sowohl für weit verbreitete Generalisten als auch für seltene Spezialisten dar. Damit tragen sie auch signifikant zur Erhaltung der regionalen Libellenvielfalt bei.
In der Arbeit werden Ergebnisse der fortgeführten Libellenkartierung in den Jahren 2015 und 2016 in drei MoorNaturschutzgebieten ("Zacisze", "Przygiełkowe Moczary" und "Żurawie Bagno") in der Niederschlesischen Heide dargestellt. Insgesamt konnten 41 Arten nachgewiesen werden. Acht Arten wurden neu nachgewiesen, darunter sechs Arten mediterraner Herkunft. Die Beobachtung von Orthetrum albistylum (Selys, 1848) zeigt, dass diese Art bereits die westliche Grenze Polens erreicht hat und eine weitere Expansion nach Ostdeutschland zu erwarten ist. Die Untersuchungen erbrachten keine neuen Funde von Aeshna subarctica Walker, 1908 im Untersuchungsgebiet; somit bleibt der Status dieser Art immer noch unklar. Von den seltenen Arten wurde Leucorrhinia caudalis (Charpentier, 1840) im NSG „Zacisze“ belegt. Es ist die erste Feststellung dieser Art in der Niederschlesichen Heide und soweit die einzige im südlichen Teil der Lubuskie Woiwodschaft; jedoch bleibt der Status noch unbekannt. Die Studie bestätigt, dass die Biodiversität in den Schutzgebieten sehr hoch ist. Die thermophilen Arten tragen zur Erhöhung der lokalen Diversität in den Mooren bei, sind jedoch gleichzeitig regional neue Faunenelemente, die eine starke Veränderung der moorigen Libellengemeinschaft verursachen können. Zur Beobachtung dieser Entwicklung sind weitere systematische Erfassungen in den Gebieten notwendig.