Der Hohle Lerchensporn, dessen Name sich auf die Ähnlichkeit des Sporns mit der Zehe einer Haubenlerche bezieht, zählt zu den Frühlingsgeophyten. Er treibt aus einer ausdauernden unterirdischen Knolle aus. Diese entsteht aus der Verdickung des Wurzelhalses (wie beim Radieschen, sog. Hypokotylknollen). Beim Hohlen Lerchensporn stirbt das verbrauchte Speichergewebe jährlich von innen her ab, so dass die Höhle sich vergrößert. Außen lagert sich neues Speichergewebe an.
Weihnachtsbaum
(2012)
Auf der ganzen Welt ist der Brauch, zu Weihnachten und zum Jahreswechsel einen grünen Baum mit allerlei Schmuck aufzustellen, bekannt und beliebt. In Deutschland werden im Jahr über 27 Mio. Weihnachtsbäume verkauft, wobei sich ein deutlicher Trend zum "Zweitbaum" zeigt: Einer für den Garten, der andere für die gute Stube. Der größte europäische Weihnachtsbaum-Produzent ist Dänemark, und auch bei uns sind Anzucht, Kultur und Vermarktung längst zu einem bedeutenden Feld des Gartenbaus und der Land- und Forstwirtschaft geworden. Dabei ist der Brauch, geschmückte Nadelbäume in die Häuser zu bringen, keineswegs uralt und angestammt. Aus römischer Zeit ist überliefert, dass zum Jahreswechsel immergrüne Lorbeerzweige zum Schutz vor Gefahren von außen an den Haustüren befestigt wurden. Im mittelalterlichen Deutschland verfolgte man denselben Zweck mit heimischem Immergrün: Zweige von Eibe und Stechpalme, Wacholder, Mistel, Fichte und Tanne sollten Haus und Hof beschützen.
Die Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung LOKI SCHMIDT zum Schutze gefährdeter Pflanzen hat zur "Blume des Jahres 2009" die Wegwarte (Cichorium intybus) ausgewählt. Sie bevorzugt einen ähnlichen Lebensraum wie die Nickende Distel, die Blume des Jahres 2008. Die Wegwarte ist aber häufiger zu finden, sie wächst an Weg- und Ackerrändern und auf bäuerlichen Schuttplätzen. Mich hat schon als Kind diese Pflanze fasziniert, deren strahlend blaue Blüten sich morgens öffnen, aber am frühen Nachmittag "schlafen gehen". Die Wegwarte gehört zu der Pflanzenfamilie der Korbblütler (Compositen). Sie kann bis 120 cm hoch werden. Der Stängel ist recht verzweigt. Die dunkelgrünen, etwas rauhaarigen Blätter sind am Grund etwas fiederspaltig, die mittleren und obenstehenden Blätter sind aber fast ganzrandig.
Zitrusfrüchte
(2009)
Advents- und Weihnachtsbräuche unterlagen und unterliegen wirtschaftlich mitbedingten soziokulturellen Moden. Zum weihnachtlichen “Bunten Teller” der Nachkriegzeit gehörten neben allerlei Süßwaren und Backwerk auch blank polierte rote Äpfel und vor allem die begehrten und bestaunten Südfrüchte Apfelsinen und Mandarinen. Zu Weihnachten durfte man dieses sonst eher knappe Obst nach Herzenslust genießen. Seit den 1950er Jahren haben sich Anbau und Verzehr von Zitrusfrüchten stetig ausgeweitet und so sind sie heute ein selbstverständlicher Anteil unseres ganzjährigen Obstkorbes. Dies liegt nicht nur an den gewachsenen Einkommen der Konsumenten, sondern auch an der Ausweitung der Anbauflächen und Produktionssteigerungen sowie an den optimierten Transport- bzw. Lagerbedingungen. Erste Zeugnisse von Orangen findet man um 500 v. Chr. bei Konfuzius. Von China aus gelangten die Früchte über die Malaiische Halbinsel nach Indien, zur Ostküste Afrikas und in den Mittelmeerraum. Seit dem 15. Jahrhundert sind Apfelsinen und Zitronen, mit allen weiteren Sorten und Kulturformen als "Agrumen" zusammengefasst, in Europa bekannt, wo sie wie die Oliven als Charakterarten des mediterranen Raumes gelten Bei der Beschäftigung mit der Gattung Citrus begibt man sich “in eines der undurchdringlichsten Dickichte der Kulturpflanzen-Terminologie” (BRÜCHER 1977). Ursächlich dafür ist, dass die Gattung wohl nirgends mehr wild vorkommt, sondern seit gut zwei Jahrtausenden gezüchtet wird. Alle Citrus-Arten und Hybriden lassen sich untereinander kreuzen. Mit der Gattung Fortunella (Kumquat) können selbst Gattungshybriden erzeugt werden, und die Gattung Poncirus (Bitterorange) dient als Propfunterlage für Arten der Gattung Citrus. So wundert man sich kaum noch, dass es mehr als 60 verschiedene Zitrusfruchtarten gibt, etwa ein Duzend davon haben kommerzielle Bedeutung.