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Chaerophyllum aromaticum ist eine subkontinental verbreitete Hochstaude, die im südöstlichen Bayerischen Wald (ca. 25 km nö Passau) jenseits ihrer ursprünglichen westlichen Verbreitungsgrenze vorkommt. Sie ist aufgrund mittelalterlicher Handelsbeziehungen zwischen Passau und Prag in Dörfer (550—700 m ü. NN) am "Goldenen Steig" eingeschleppt worden. Dort bildet sie aufgrund ihrer Eigenschaft, anthropogen beeinflusste und anthropogene Standorte zu besiedeln (Apophytisierungsprozeß), folgende Subassoziationen des Chaerophylletum aromatici Neuha., Neuh. et Hejny 1969 (östliche Rasse von Galeopsis pubescens, submontan-montane Höhenform von Alchemilla vulgaris agg.) aus:
(a) Subass. von Agrostis tenuis an Hanglagen,
(b) Subass. von Rumex obtusifolius in Dörfern,
(c) Subass. von Chaerophyllum hirsutum an Entwässerungsrinnen und Gräben.
Aus der Verteilung der Wuchsorte der verschiedenen Subassoziationen um und in Dörfern des UG ist der Standortgradient nachvollziehbar, den Chaerophyllum aromaticum besiedeln kann. Die Ausbildungen der Subassoziationen zeigen neben einer Abhängigkeit von der morphologischen Lage des Standortes eine Differenzierung durch bäuerliche Nutzungsfaktoren wie Mahd, Düngung und Tierhaltung an.