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Die vorliegende Schrift verfolgt das Ziel, die heterogene Diskussion um die ökologische Problematik der Verwendung von Hybrid-Pappeln im Gewässerbereich in Form einer Literaturstudie zusammenzufassen, um insbesondere für die Gewässerentwicklung und Gewässerunterhaltung Informationen, Argumente und Hinweise für den sachgerechten Umgang mit Pappeln zu liefern. Zitate zur historischen Behandlung der Pappeln werden in Erinnerung gebracht zur Vervollständigung des Themas in die Entwicklungszusammenhänge.
Die vorliegende Schrift "Die heutige potentielle natürliche Vegetation an Fließgewässern " beinhaltet Informationen zur natürlichen Vegetationsentwicklung an Ufer- und in Auenbereichen der Fließgewässer. Es wird die Verbreitung der Vegetationsgesellschaften dargestellt, die unter den gegenwärtigen Standortbedingungen an den Ufern und in den Auen der Fließgewässer Baden-Württembergs ihr natürliches Vorkommen finden würden, würde der direkte menschliche Einfluß ab sofort nicht mehr gegenwärtig sein. Irreversible Veränderungen der standörtlichen Verhältnisse werden dabei aber berücksichtigt.
Nach einer kurzen Übersicht über die weltweite Kultur von Ailanthus altissima werden spontane Verbreitung, Vergesellschaftung und Einbürgerung in Mitteleuropa erörtert und mit Angaben aus anderen Teilen Europas verglichen.
Als entscheidender Klimafaktor für die Ausbildung der nördlichen Arealgrenze, die quer durch das Norddeutsche Tiefland verläuft, ist eine lange Vegetationsperiode mit hoher sommerlicher Wärmesumme anzusehen. Ailanthus fehlt in den kühleren Küstengebieten sowie in Gebirgen und ist in wärmeren Gebieten weitgehend an Städte gebunden. Am Beispiel von Berlin (West) konnte gezeigt werden, daß Ailanthus als thermophile Art einen deutlichen Verbreitungsschwerpunkt in den wärmsten Stadtbereichen hat. Auf einem breiten Spektrum städtischer Standorte wächst Ailanthus in einjährigen und ausdauernden Ruderalgesellschaften auf; geschlossene Götterbaum-Gehölze mit zum Teil starker Beteiligung von Robinia pseudacacia und Ahorn-Arten werden auf Bahnanlagen ausgebildet.
In klimatisch besonders begünstigten Gebieten (Rheintal, pannonischer Raum) wächst Ailanthus auch in kleineren Siedlungen und dringt auf Xerotherm-Standorten vereinzelt in naturnahe Vegetationseinheiten ein. Eine überregionale Betrachtung ergibt, daß sich spontane Ailanthus-Vorkommen von Süden (Mittelmeergebiet) nach Norden (Norddeutschland) zunehmend auf stark gestörte städtische Standorte beschränken. Entsprechend differenziert ist Ailanthus an der Nordgrenze seines Areals als Ephemerophyt, in weiten Teilen Mitteleuropas als Epökophyt und in den wärmsten Gebieten regional als Agriophyt einzuschätzen.
Im Vergleich mit anderen neophytischen Gehölzen bestehen die größten Gemeinsamkeiten mit Robinia pseudacacia. Die unterschiedliche Bedeutung beider Arten für die Vegetationsdynamik wird in Hinblick auf Unterschiede bei Ausgangsposition und Ausbreitungszeitraum besprochen.
Ausgangsmaterial für die Berechnung und Darstellung der Artensummenkurve ist die Vegtationstabelle. Mit Hilfe eines Mikrocomputers werden Vegetationsaufnahmen sukzessiv aneinandergefügt. Die sich dabei kumulierenden Artenzahlen werden als Punkte dargestellt. Augenfällig lassen sich im Kurvenbild Bereiche unterschiedlichen Anstiegs abgrenzen. Mit dieser einfachen Methode können Gelände- und Standortunterschiede erkannt und analysiert werden. Besonders geeignet scheint dieses Verfahren für die Untersuchung von Transekten.