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Aufbauend auf den Erfahrungen zweier Workshops zu (urbaner) Austerität in Griechenland und Deutschland diskutiert der Beitrag die (unterschiedliche) Geschichte und Geographie der Austerität mit besonderem Blick auf die Regionen Frankfurt/Rhein-Main und Athen. Die Erfahrungen der multiplen Krise seit 2008, die sich in Griechenland vor dem Hintergrund einer austeritätspolitischen "Shock Doctrine" und in der BRD im Kontext eines langfristigen Projekts der "scheibchenweisen" Austerität entwickelten, eröffnen dabei die Möglichkeit, die Debatten um urbane Austerität einem kritischen Blick zu unterziehen. Der Beitrag sieht insbesondere im Bereich der Krisen der (urbanen) sozialen Reproduktion sowie der Krisen der (städtischen) Politik und Repräsentation weiteren Forschungsbedarf.
Im Beitrag entwickeln wir einen kritischen Blick auf die Geographie der Wahlergebnisse der Alternative für Deutschland (AfD) bei den Bundestagswahlen 2017. Wir hinterfragen Erklärungsmuster, die in einem starren Stadt-Land-Gegensatz verhaftet bleiben und die komplexe Prozesshaftigkeit der Urbanisierung ignorieren. Dagegen gehen wir mit Henri Lefebvre und Theodor W. Adorno vom Urbanen und Ruralen als sozialen Verhältnissen aus, die sich im übergeordneten Prozess der Urbanisierung in dialektischer Weise scheiden sowie räumlich im Spannungsverhältnis von Zentrum und Peripherie materialisieren. Beispielhaft illustrieren wir diesen Prozess in der Diskussion von drei unterschiedlichen Orten, an denen die AfD bei den Bundestagswahlen besonders erfolgreich war: dem Landkreis Vorpommern-Greifswald als Fall einer umfassenden Peripherisierung, dem Quartier Pforzheim-Haidach als peripheres Zentrum und dem Stadtteil Mannheim-Schönau als zentrale Peripherie. Der Beitrag versucht damit eine räumliche Perspektive auf aktuelle Erfolge des Rechtspopulismus zu entwickeln wie auch Stadt-Land-Verhältnisse konzeptionell neu zu erfassen.