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Mit den sogenannten "Hartz‐Reformen" ab 2002 begann die Umorganisation der öffentlichen Arbeitsverwaltung zu einem – dem Selbstverständnis nach – „modernen Dienstleister“. Die explizit als „Dienstleistungs“-Reform angelegten Neuerungen sollten sich mit verbessertem Service sowohl an die Arbeitnehmer als auch die Arbeitgeber richten (Hielscher/Ochs 2009, 18). Da es, wie Habscheid (2003, 8) feststellt, in Organisationen "längst üblich [ist], über "Sprache" nachzudenken und den Versuch zu unternehmen, sprachliche Mittel gezielt auf organisationale Zwecke hin zu funktionalisieren", hat sich – wenn auch erst wesentlich später, im Jahr 2009 – auch die Bundeszentrale der Agentur für Arbeit in Nürnberg mit sprachlichen Verbesserungen im Feld der "Kundenkommunikation" beschäftigt. Überarbeitet werden sollen die (standardisierten) Schreiben an die Arbeitslosen, die hier auch Gegenstand der Untersuchung sein werden. Bei dieser Überarbeitung stand – dem Verständnis als Dienstleister entsprechend – der Aspekt "Kundenfreundlichkeit" im Mittelpunkt. In der folgenden Analyse soll nun untersucht werden, wie dies in den Texten umgesetzt wird. Wie "freundlich" sind die Schreiben, was wurde verbessert, was bleibt eventuell kritisch zu sehen? Wie verständlich, wie klar sind die Schreiben formuliert, tritt eher ein "Amts‐" oder "Dienstleistercharakter" hervor?
Dass es Wörter gibt, die in der öffentlichen Kommunikation als Fahnenwörter(i. S. v. Hermanns 1994) bestimmter politischer Gruppierungen oder eben auch bestimmter politischer Systeme fungieren, ist bekannt. Wenn diese Gruppierungen oder das Gesellschaftssystem verschwinden, verschwinden auch die Wörter aus dem öffentlichen Sprachgebrauch. Sie verschwinden allerdings nicht mit einem Mal aus dem Sprachgebrauch des Einzelnen. In diesem Artikel soll der Frage nachgegangen werden, wie eine ganz bestimmte Gruppe von Sprechern mit Fahnenwörtern des DDR-Sozialismus und mit dem (ehemals) geheimen Wortschatz der Staatssicherheit umgeht, wenn sie sich heute in der bundesdeutschen Öffentlichkeit äußert. Verwenden sie die „alten“ Wörter unverändert, kommentieren sie sie? Werden semantische Kämpfe ausgetragen? Die Sprecher haben alle lange Zeit „im Inneren der Staatsmacht“ gearbeitet: Es handelt sich um hochrangige hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), von denen man annehmen kann, dass sie nachhaltig von den spezifischen Kommunikationsregeln in der DDR (und im Machtapparat) geprägt wurden.
Sprechen und Schweigen vor und nach der "Wende" : Analyse eines sprachbiografischen Interviews
(2010)
Am Anfang des Interviewprojekts stand ein noch relativ allgemeines Interesse an der Sprache und dem Sprechen in der DDR. Als Teil der Generation, die zwar noch in der DDR geboren wurde, sie aber kaum mehr bewusst erlebt hat, wollte ich von einem ehemaligen DDR-Bürger wissen, welche Erfahrungen er mit der Sprache und dem Sprechen vor 1989/90 gemacht hat. Ursprünglich zielte das Interview also nur auf eine Seite: den Sprachgebrauch und das Schweigen in der DDR. Unter welchen Bedingungen und mit welchen Folgen ist es möglich, in der DDR seine Meinung offen zu äußern? In welche Konflikte mit der Sprach- und Sprechregulierung in der DDR gerät einer, der sich selbst gar nicht als Staatsgegner, sondern als konstruktiver Kritiker und Verfechter dieser, wie er es im Interview nannte, "großartigen Idee" Sozialismus begreift? Wann wird geschwiegen und was bedeutet dieses Schweigen? Der Interviewte nahm jedoch im Verlauf der Gespräche immer wieder die Veränderungen in Sprech- und Schweigesituationen in den Blick, die er im Zuge des politischen Umbruchs 1989/1990 in seiner Sprachbiografie wahrnahm. So erschien eine Analyse mit einem verstärkten Fokus auf den Wandel des Sprachgebrauchs und der Bedeutungen des Schweigens vielversprechend.
Introduction: The clinical management of breech presentations at term is still a controversially discussed issue among clinicians. Clear predictive criteria for planned vaginal breech deliveries are desperately needed to prevent adverse fetal and maternal outcomes and to reduce elective cesarean section rates. The green-top guideline considers an estimated birth weight of 3.8 kg or more an indication to plan a cesarean section despite the lack of respective evidence.
Objective: To compare maternal and neonatal outcome of vaginal intended breech deliveries of births with children with a birth weight of 2.5 kg– 3.79 kg and children with a birth weight of 3.8 kg and more.
Design: Prospective cohort study.
Sample: All vaginal intended deliveries out of a breech position of newborns weighing between 2.5 kg and 4.5 kg at the Obstetrics department at Goethe University Hospital Frankfurt from January 2004 until December 2016
Methods: Neonatal and maternal outcome of a light weight group (LWG) (< 3.8 kg) was compared to and a high weight group (HWG) (≥ 3.8 kg) using Pearson’s Chi Square test and Fishers exact test. A logistic regression analysis was performed to detect an association between cesarean section rates, fetal outcome and the birth weight.
Results: No difference in neonatal morbidity was detected between the HWG (1.8%, n = 166) and the LWG (2.6%, n = 888). Cesarean section rate was significantly higher in the HWG with 45.2% in comparison to 28.8% in the LWG with an odds ratio of 1.57 (95% CI 1.29–1.91, p<0.0001). In vaginal deliveries, a high birth weight was not associated with an increased risk of maternal birth injuries (LWG in vaginal deliveries: 74.3%, HWG in vaginal deliveries: 73.6%; p = 0.887; OR = 1.9 (95% CI 0.9–1.1))
Conclusion: A fetal weight above 3.79 kg does not predict increased maternal or infant morbidity after delivery from breech presentation at term. Neither the literature nor our analyses document evidence for threshold of estimated birth weight that is associated with maternal and/or infant morbidity. However, patients should be informed about an increased likelihood of cesarean sections during labor when attempting vaginal birth from breech position at term in order to reach an informed shared decision concerning the birth strategy. Further investigations in multi center settings are needed to advance international guidelines on vaginal breech deliveries in the context of estimated birth weight and its impact on perinatal outcome.