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Beim Vergleich der Vegetationsaufnahmen von Wintergetreideäckern auf Sandböden des Bremer Raumes aus den Jahren 1950-52 und 1983 zeigt sich eine starke Veränderung in der Vegetationsstruktur. Aus rein pflanzensoziologischer Sicht hat sich das Aphano-Matricarietum auf Böden, die früher vom Teesdalio-Arnoseridetum besiedelt waren, ausgebreitet. Bei der statischen Berechnung der soziologischen Bindung der häufigsten Arten untereinander zeigt sich jedoch, daß die Ackerwildkraut-Gesellschaften, die früher klar voneinander abgrenzbar waren, unter heutigen intensivierten Agrar-Produktionsmethoden so nicht mehr existieren. Auch die Zeigereigenschaften der Ackerwildkrautarten sind durch veränderte Konkurrenzverhältnisse bei langjährigem Herbizideinsatz z.T. nicht mehr gültig. Dies äußert sich im bevorzugten gemeinsamen Auftreten von Arten, die nach herkömmlichem Verständnis ökologisch gegensätzliche Ansprüche haben, wie z.B. Trocken- und Feuchtezeiger.
Von der im Elbe-Weser-Gebiet seltenen Corrigiola litoralis wurden rezente Vorkommen in der Bremer Umgebung am Weserufer zwischen Achim und Verden sowie auf Sandböden in der Weser-Aller-Aue gefunden. Der Rückgang der Art in den letzten 100 Jahren wird durch Funddaten von Herbarbelegen, aus der Literatur sowie aktuellen Kartierungen belegt. Die Standorte von Corrigiola litoralis lassen sich in drei Typen gruppieren: 1) Flußufer, 2) Sandböden in Heiden sowie 3) Schotterflächen auf Bahn- und Industrieanlagen. Es handelt sich um offene Pionierstandorte mit skelettreichen basenarmen und wechselfeuchten Böden. An der Weser kommt Corrigiola zusammen mit Chenopodium rubrum. C. glaucum, Atriplex prostrata und Polygonum lapathifolium ssp. danubiale vor. Diese Artenkombination läßt sich dem Polygono brittingeri-Chenopodietum rubri zuordnen, zu dem an der Weser auch Xanthium albinum gehört.