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Wer im Ballungsraum Ruhrgebiet größere Bestände der Blume des Jahres 2014 sehen möchte, der muss in die Rheinaue nach Duisburg fahren. Doch auch hier ist die attraktive Art der Röhrichtzone nicht häufig und ihre Bestände sind bedroht. Ihre Lebensräume konzentrieren sich auf offene und schlammige Ufer nährstoffreicher, aber nicht überdüngter Stillgewässer – meist innerhalb von Flussauen – die bei uns nur noch selten zu finden sind. Auch in Westfalen war die Schwanenblume von jeher an die Auen größerer Fließgewässer gebunden (vgl. RUNGE 1990), wo sie wohl schwerpunktmäßig an Altwässern und Kolken auftrat. Diese gehören zu den Lebensräumen, die im Ruhrgebiet am stärksten unter der Industrialisierung gelitten haben. Die Schwanenblume ist auf der Roten Liste landesweit als "gefährdet", im Ruhrgebiet sogar als "stark gefährdet" verzeichnet (Raabe & al. 2011).
Das 170 ha große Naturschutzgebiet Siesack liegt in den großen Talniederungen im Dortmunder Nordwesten, wurde 1990 unter Schutz gestellt und 2005 auf seine heutige Größe erweitert. Es weist ein Mosaik aus kleineren Wäldern, Hecken und Feuchtgrünland im Einzugsbereich der Emscher und ihrer Nebenbäche auf. Der Boden ist teils sandig, teils lehmig-tonig. Bergsenkungen haben zu der heutigen Oberflächenmorphologie beigetragen. Die Exkursion fand mit 35 °C am bis dahin heißesten Tag des Jahres statt und es fand sich trotz Sommerferien ein ansehnliches Trüppchen zusammen (Abb. 1), das vor dem anvisierten Eiscafé doch noch etwas leisten wollte.
Da die Pilzexkursion im vergangenen Jahr wegen der Fülle an Funden nicht besonders viel Wegstrecke hinter sich gelassen hatte, lud uns der APR in diesem Jahr erneut ins Weitmarer Holz ein. Zwar lag der Termin aufgrund der feucht-kühlen Witterung im Spätsommer schon etwas spät für eine optimale Pilz-Ausbeute, dafür zeigte sich der Herbst aber von seiner schönsten und mildesten Seite.
Am Rande eines alten Hafenbeckens in der Rheinaue Rheinhausen wachsen seit einigen Jahren Mischbestände aus Zucker-Spitzklette und Ufer-Spitzklette (Buch 2011). Letztere tritt am Rhein bisher nur selten auf. Bei niedrigem Wasserstand wären außerdem artenreiche Schlammuferfluren sowie Kies- und Sandbänke mit ihrer typischen Flora zu erwarten gewesen. Da aber bis kurz vor der Exkursion der Wasserstand des Rheins sehr hoch war, fielen große Teile der erwarteten Flora aus. Für eine Rheinexkursion ist dies jedoch nicht allzu tragisch – es gibt trotzdem allerhand Arten zu sehen, die im zentralen Ruhrgebiet eher selten oder gar nicht vorkommen. Eine solche Art ist zum Beispiel das Hundszahngras (Cynodon dactylon), ein Neophyt, der am Niederrhein im Bereich oberhalb der Kiesbänke regelmäßig große Flächen einnimmt.
Obwohl die Zahl der Weidenarten doch überschaubar ist, führt ihre Neigung zur Hybridbildung zu bisweilen unklaren Abgrenzungen, starken Merkmalsüberschneidungen sowie generellen Unterscheidungsproblemen. Auf der Exkursion am Möhnesee wurden die wichtigsten hier vorkommenden Arten und Hybriden mit ihren Merkmalen präsentiert. Dazu mussten mehrere verschiedene Standorte mit dem Auto angefahren werden.
Nach einem kurzen Überblick über häufige Arten an den Ufern des in diesem Sommer randvollen Möhnesees wie Silber-Weide (S. alba) oder ihre Hybride, der Fahl-Weide ging es weiter zum Bachtal der Möhne. Doch noch bevor die Exkursionsgruppe dieses erreichte, wurde schon die erste relativ unbekannte Weidenart am Parkplatz entdeckt: es handelt sich um die Nordamerikanische Balsam-Weide (S. pyrifolia), die dort angepflanzt war. An den Bachufern wurden mehrere Bäume der Bruch-Weide (S. fragilis) gezeigt, die von Weitem durch das Erscheinungsbild ähnlich eines Blumenkohls oder auch vergleichbar mit Cummulus-Wolken erkannt werden kann.