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Streitpunkt Hochschulranking
(2012)
Seit den 90er Jahren werden auch in Deutschland Hochschulen und Fakultäten in Form von Rankings bewertet. Dabei werden anhand bestimmter Kriterien – z.B. Leistungen in Forschung und Lehre, Ausstattung oder Entwicklungsperspektiven – Ranglisten erstellt.
Hochschulrankings sind als Informationsquellen für Studierende, Wissenschaftler, Unternehmen und Hochschulpolitik immer wichtiger geworden. Zugleich schwelt seit einiger Zeit ein heftiger Streit über die generelle Aussagekraft von Rankings. Methodische Mängel und unzulässige Interpretationen der Daten seien zu beklagen, so die Kritiker. Einige Fakultäten und sogar ganze Hochschulen haben sich bereits aus bestimmten Rankings ausgeklinkt. Die Befürworter der Rankings wiederum sehen in diesen Austritten eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hochschulen.
Wir haben speziell zu einem der wichtigsten Rankings zwei Standpunkte eingeholt. Frank Ziegele, Geschäftsführer des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), verteidigt das CHE Hochschulranking, Prof. Sighard Neckel, Soziologe an der Goethe-Universität, kontert mit seiner Kritik.
Prof. Axel Honneth hat zum Ende des letzten Jahres die Leitung des Instituts für Sozialforschung (IFS) abgegeben; seit 2001 stand er an der Spitze des Instituts, das Max Horkheimer und Theodor W. Adorno berühmt gemacht haben. Der UniReport hatte die Gelegenheit, mit dem Sozialphilosophen, der noch eine Professur an der Columbia University in New York innehat, in der altehrwürdigen Adorno-Bibliothek im Institut zu sprechen.
Können nationale Egoismen überwunden werden? : lebendige Podiumsdiskussion zur Zukunft der Eurozone
(2018)
Die Podiumsdiskussion fand statt im Rahmen der Lehrveranstaltungsserie „Europa in Frankfurt“, die als innovatives Lehrkonzept mit Praxisbezug und Kontakt zur Stadtgesellschaft durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main gefördert wird. Zudem ist die Diskussion Teil der Reihe „EuropaDialoge/Dialogues d’Europe“, gemeinsam veranstaltet vom Forschungskolleg Humanwissenschaften und dem Deutsch-Französischen Institut der Geschichts- und Sozialwissenschaften der Goethe-Universität (IFRA).
Für seinen Artikel »Beyond radicalism and resignation: the competing logics for public participation in policy decisions«, der 2017 in der Zeitschrift Policy & Politics erschienen ist, hat Dr. Rikki John Dean, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Brigitte Geißel/Institut für Politikwissenschaft, den »Bleddyn Davies prize for the best Early Career paper published in 2017« erhalten. Der UniReport hatte die Gelegenheit, Dean einige Fragen zu seiner Forschung zu stellen.
Der UniReport sprach im Institut für Soziologie mit Prof. Thomas Lemke, dem Geschäftsführenden Direktor des Instituts, und den Studierenden Luisa Hecker (Master) und Adam Jendrzejewski (Bachelor) über das Selbstverständnis des Faches, über Studienbedingungen und über die gesellschaftliche Rolle der Soziologie.
Die diesjährige Inhaberin der Alfred-Grosser-Gastprofessur des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften, eine Kooperation mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, ist Prof. Dr. Astrid von Busekist, seit 2001 Professorin für Politische Theorie an der Sciences Po in Paris. Ihr stadtöffentlicher Vortrag mit dem Titel »Träume von Räumen. Exkurs über die Grenze« findet digital am Dienstag, 23. Februar 2021, um 19.00 Uhr c.t. statt.
As a network researcher, sociologist Professor Christian Stegbauer also deals with communication in social media. That people prefer to stay in a bubble with like-minded others rather than get to grips with different opinions and ways of thinking was in his view inherent to digital communication from the outset. He considers many of the utopian ideas of a digital culture of participation to be exaggerated.
Interview mit dem Soziologen Christian Stegbauer: Der Soziologe Prof. Christian Stegbauer beschäftigt sich als Netzwerkforscher auch mit Kommunikation in Social Media. Dass sich Menschen lieber in einer Blase gleichdenkender Akteure aufhalten, anstatt sich mit anderen Meinungen und Denkformen zu beschäftigen, war seiner Ansicht nach der digitalen Kommunikation von Anfang an inhärent. Viele der utopischen Vorstellungen von einer digitalen Partizipationskultur hält er für übertrieben.
»Denken braucht Zeit«
(2021)
Denis Thouard, Inhaber der Alfred Grosser-Gastprofessur im Wintersemester 2021/22, spricht im Interview über die heutige Rolle der Geistes- und Sozialwissenschaften, über seine Beschäftigung mit Kant und Schleiermacher und über die Aktualität von Georg Simmel.
Er kam als junger Syrer Anfang der 60er Jahre nach Frankfurt. Am Studienkolleg der Goethe-Universität lernte er Deutsch, später dann studierte er bei Theodor W. Adorno und Iring Fetscher politische Philosophie. Mit 28 wurde Bassam Tibi Professor für Politikwissenschaft an der Universität Göttingen. Mittlerweile ist er emeritiert, aber seine Expertise ist nicht nur beim Thema Islam immer noch gefragt. Anfang Dezember diskutierte Tibi auf Einladung des Studienkollegs mit Geflüchteten des Academic Welcome Program. Und der Besuch des Adorno-Denkmals auf dem Campus Westend war für den 72-Jährigen natürlich Ehrensache.
Auf Einladung des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) diskutierten Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Politikwissenschaftlerin an der Goethe-Universität und Sprecherin des FGZ) und Prof. Dr. Michel Friedman (geschäftsführender Direktor des Center for Applied European Studies – CAES) mit zwei streiterfahrenen Gästen über das Thema »Grenzen der Meinungsfreiheit«: mit dem Staranwalt Christian Schertz und dem Kabarettisten Florian Schroeder. Die Diskussion im English Theatre Frankfurt wurde von Oberstufenschülerinnen und – schülern der Dreieichschule aus Langen analysiert, visualisiert und laufend mit Fragen ergänzt.
Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren die öffentliche Diskussion geprägt wie die Frage nach dem Datenschutz: Die von Edward Snowdon losgetretene Affäre um den amerikanischen Geheimdienst hat endgültig den Nutzer digitaler Medien als eine gefährdete Spezies erscheinen lassen. Denn fast jeder benutzt heute mobile Smartphones und Tablet Computer für eine allgegenwärtige Kommunikation, Datenspeicherung und -verwaltung und noch vieles mehr – und ist damit latent staatlichen und öffentlichen Datenspionen ausgesetzt. Verschwindet nun in dem Maße, wie das Nutzerverhalten vor ungewollten Zugriffen von außen kaum oder möglicherweise gar nicht zu schützen ist, auch die Privatsphäre, wird der Mensch zunehmend gläsern?
Die Soziologin Carlotta Giustozzi hat sich in ihrer Dissertation mit den Folgen von Marginalisierung auf dem Arbeitsmarkt für soziale Teilhabe beschäftigt. Aus den Ergebnissen ihrer Arbeit hat sich unter anderem die Frage ergeben, inwiefern ein gesellschaftlicher Fokus auf Vollzeiterwerbsarbeit schädlich für Individuum und Gesellschaft sein können.