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Alle bekannten Bolboschoenus-Vorkommen im Altmarkkreis Salzwedel (Sachsen-Anhalt) wurden überprüft. Bolboschoenus maritimus s. str. hat seinen Verbreitungsschwerpunkt auf salzbeeinflussten Standorten, B. laticarpus wurde auf kaum salzbeeinflussten Wuchsorten neu für das Gebiet nachgewiesen. Erstmals für Sachsen-Anhalt konnte der Neophyt B. planiculmis belegt werden. Diese Art besiedelt insbesondere Nassstellen auf Äckern.
Geschichte und Artengarnitur der Salzstelle Altensalzwedel (Altmarkkreis Salzwedel). − Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle) 20: 3−18. Anhand von Literaturangaben wird die einstige Artengarnitur mit der derzeitigen verglichen. Schwerpunktmäßig werden die Ereignisse der jüngeren Geschichte (ab 1967) aus eigener Anschauung beschrieben und deren Auswirkungen auf die Populationsentwicklung einzelner Arten dargestellt.
Über die seit dem Altertum übliche Verwendung der Knollen von Orchis morio und verwandter Arten (Salep) wird aus kulturhistorischer Sicht berichtet. Dabei wird auf die Gewinnung von Salep und seine Bedeutung als Aphrodisiakum, als pharmazeutische Droge und technisches Hilfsmittel eingegangen. Es folgen Ausführungen zur Bestandssituation von Orchis morio im Altmarkreis Salzwedel.
Während einer mehrere Jahrzehnte umfassenden Beobachtungszeit konnten im Raum Salzwedel an 45 Fundorten, verteilt auf 10 Messtischblatt-Quadranten, Verwilderungen von Sorbus intermedia ermittelt werden. Die Fundorte werden mitgeteilt, Angaben zur Individuenzahl, zum Habitus und zur Beständigkeit vervollständigen die Aussagen. Die Herkunft der Verwilderungen wird an einigen Beispielen diskutiert.
Im Beobachtungsgebiet, das hauptsächlich den Altkreis Salzwedel umfasst, ist das Genus Asplenium L. mit den Arten A. ruta-muraria und A. trichomanes vertreten. Es werden ausschließlich Sekundärstandorte besiedelt. An einigen Fundorten konnte die Entwicklung der Populationen über mehrere Jahrzehnte verfolgt werden. Während der Beobachtungszeit (1967–2013) wurden von A. ruta-muraria 40 und von A. trichomanes lediglich 3 Vorkommen ermittelt, die 19 bzw. 3 Messtischblatt-Quadranten zuzuordnen sind. Durch die seit 1990 vermehrt durchgeführten Sanierungsmaßnahmen an Bauwerken sind etliche Vorkommen vernichtet bzw. ist deren Individuenzahl stark dezimiert worden. Die aktuelle Bestandssituation wird mitgeteilt.
Zur Variabilität der Infloreszenz von Allium paradoxum (M. Bieb.) Don. − Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle) 20: 19 − 24. Der Neophyt Allium paradoxum bildet, abhängig von den Standortbedingungen und dem Alter der Mutterzwiebel, sehr unterschiedlich gestaltete Infloreszenzen aus. Neben Scheindolden mit Bulbillen und einer bzw. fehlender Blüte tritt an den meisten Pflanzen Prolifikation auf, die zu sekundären und tertiären Neubildungen führt. Die beobachteten Typen werden beschrieben und abgebildet.
Nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze konnte auch im Bereich Salzwedel (Altmark) mit der floristischen Erkundung und Kartierung des bislang unzugänglichen Sperrgebietes begonnen werden. Obwohl das nördlich von Salzwedel gelegene Bürgerholz zu den ersten Exkursionszielen gehörte, wurde der Verfasser erst Anfang Mai 1996 auf einen Anemonen-Bestand mit blassgelben Blüten aufmerksam. Da sich die abweichend gefärbten Exemplare inmitten reicher Bestände von Anemone nemorosa und A. ranunculoides befanden, lag die Vermutung nahe, dass es sich um den Bastard A. x lipsiensis G. Beck handeln könnte. Durch im Jahre 2003 vorgenommene Untersuchungen und Vergleiche mit Literaturangaben wurde der intermediäre Charakter dann auch bestätigt. Die Liste der Nachweise des Bastards kann damit um den aktuellen Fundort Bürgerholz bei Salzwedel (MTB 3133/1 Pretzier) erweitert werden.
Das Verhalten ausgewählter hortifuger Taxa in der freien Landschaft ist über mehrere Jahre verfolgt worden. Die Beobachtungsergebnisse lassen den Schluss zu, dass die untersuchten Gartenflüchtlinge ausgeprägte Einbürgerungstendenzen aufweisen, die zu einer dauerhaften Etablierung in unserer Flora, wenn vorerst auch nur lokal begrenzt, führen können.
Nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze ist ab 1990 der grenznahe Raum im Altmarkkreis Salzwedel (Altmark, Sachsen-Anhalt) floristisch erforscht worden. Für 39 ausgewählte Arten werden die Fundorte und Angaben zum Populationsumfang mitgeteilt. Da die meisten Vorkommen mehrfach aufgesucht wurden, können Aussagen zu deren Entwicklung unter den veränderten Bedingungen getroffen werden.
Der Schmalflügelige Wanzensame, Corispermum leptopterum (ASCHERS.) ILJIN, gehört zu einer Gruppe von Arten, deren Verbreitungskarten eigentlich jedes Jahr neu erstellt werden müssten. Da sich die meisten Nachweise auf Sekundärstandorte (Umschlagsplätze wie Bahnund Hafenanlagen, Baugebiete, Sand- und Kieshaufen) beziehen, wo lediglich ein ephemeres Auftreten möglich ist, können die Fundortangaben und ihre kartografische Darstellung immer nur für einen kurzen Zeitraum aussagekräftig sein. Die sommerannuelle, in Europa subkontinentales Klima bevorzugende Art benötigt zur Entwicklung trockene, (schwach) stickstoffbeeinflusste, basenreiche, humusarme, rohe Sand- und Kiesböden (OBERDORFER 1990, ROTHMALER 2005, WEGENER 1987). Diesen, im Gegensatz zu anderen Ruderalarten, sehr spezifischen Standortansprüchen kann selbst die durch sandreiche Diluvialablagerungen gekennzeichnete Altmark nur wenig gerecht werden. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass der Wanzensame im Raum Salzwedel in naturnahen Sandtrockenrasen bisher nicht nachgewiesen wurde. Vielmehr verhält sich die Art auch hier wie ein „kulturabhängiger Epökophyt“ (KRISCH 1987), wobei Ansiedlungen an relativ ungestörten Standorten durchaus mehrere Jahre beständig sein können, dann aber dem Konkurrenzdruck durch perennierende Sippen erliegen. Somit beziehen sich alle im Gebiet um Salzwedel erbrachten Nachweise, die auch Eingang in die Verbreitungskarten (BENKERT et al. 1996, Entwurf zum Verbreitungsatlas für Sachsen-Anhalt) gefunden haben, auf Sekundärstandorte in Kiesgruben bzw. stehen im Zusammenhang mit Sand- und anderen Schüttguttransporten. Von drei bemerkenswerten Vorkommen mit hohen Individuenzahlen wurde über zwei Jahrzehnte die Standortdynamik verfolgt, darunter auch die der von KÖCK (1986) erwähnten Phosphorithalde bei Salzwedel. Die Ergebnisse der sporadischen Beobachtungen und Beispiele für die Verschleppung der Art in das nähere und weitere Umfeld werden nachstehend vorgelegt.
Es werden die im Altkreis Salzwedel (Altmark, Sachsen-Anhalt) seit 1972 beobachteten Vorkommen von Cirsium×rigens (AITON) WALLR. beschrieben. Der Elter Cirsium acaule SCOP. wird wegen seiner Seltenheit im Untersuchungsgebiet in die Betrachtung einbezogen. Zu beiden Sippen folgen Angaben zu den Fundorten und Standortverhältnissen sowie zur Populationsentwicklung und Begleitflora.
Die Errichtung von Straßenbauwerken ist nicht nur mit erheblichen Eingriffen in bestehende
Biozönosen verbunden, sondern entzieht auch umfangreiche Flächen für immer dem Naturhaushalt.
In den Randbereichen vermag sich während der Bauphase und nach dem Baugeschehen
eine bescheidene, anthropogen geprägte Flora zu entwickeln, die aber durchaus bemerkenswerte
Arten aufweisen kann. Da durch Baumaschinen und Transportfahrzeuge, insbesondere
durch die Anfuhr von Kies, Füllboden und Muttererde, Diasporen über weite Strecken verschleppt
werden, erweisen sich Beobachtungen an solchen Orten oft als lohnenswert. Möglichkeiten
dazu ergaben sich dem Verfasser durch die Neutrassierung der Bundesstraßen 71 und 248 im
Stadtgebiet von Salzwedel. Für den 2004 begonnenen und im Mai 2006 für den Verkehr teilweise
freigegebenen innerstädtischen Abschnitt mit zweispurigem Kreisverkehr und Fußgängertunnel,
der Überquerung der Bahnlinie Stendal – Salzwedel – Uelzen durch ein Brückenbauwerk
und einem weiteren Kreisverkehr in Richtung Lüchow waren umfangreiche Erdbewegungen,
insbesondere für die Aufschüttung der Brückenrampe, erforderlich. Die Seitenstreifen der Fahrbahn
und die entstandenen Böschungen wurden mit Füll- bzw. Mutterboden abgedeckt, durch
Grasansaat stabilisiert und teilweise mit Gehölzen locker bepflanzt. Ab September 2006 sind die
Randstreifen, Böschungen und Splitterflächen einer Pflegemahd unterzogen worden, wodurch
etliche Arten nicht zur Samenreife gelangen konnten.
Entlang der neuen Trasse wurden auf einer Länge von etwa 2 km ab Herbst 2004 bis einschließlich
Juli 2007 in unregelmäßigen Abständen Beobachtungen vorgenommen. Neben den für solche
Standorte typischen Ubiquisten, Ruderal- und Segetalarten wurden auch einige für die Altmark
bemerkenswerte Sippen – hauptsächlich Adventive und Neophyten – nachgewiesen, worüber
hier berichtet wird. Dabei werden nur solche Arten aufgeführt, die im Kreisgebiet selten bis
zerstreut und/oder unbeständig auftreten. Um den Nachweisen eine gewisse Wertigkeit zuzuordnen,
wird ein Vergleich mit der Häufigkeit im Gebiet des Altkreises Salzwedel (AKS) vorgenommen.
Erkennbare Einbürgerungs- bzw. Ausbreitungstendenzen werden angegeben. Bei Arten,
die bisher im Messtischblatt-Quadranten noch nicht nachgewiesen wurden, wird die entsprechende
MTB-Nummer aufgeführt. Die Nomenklatur folgt ROTHMAHLER (2005).
Das im Stadtgebiet von Salzwedel gelegene Untersuchungsgebiet (MTB 3132/4 Salzwedel), von Wohnbebauung und einigen Gärten umgeben, wurde von der Bahnstrecke Salzwedel - Diesdorf tangiert und besaß ein Anschlussgleis. Der zugängliche Außenbereich des Betriebsgeländes umfasste ca. 2 ha. Der Verfasser suchte das Gelände erstmals am 16.10.1977 auf. In den Folgejahren wurde die Fläche in unregelmäßigen Abständen begangen. Die sich über einen Zeitraum von 25 Jahren erstreckenden Beobachtungen haben gezeigt, dass Beständigkeit und Ausbreitungstendenz der Adventivflora als sehr gering einzustufen sind. Obwohl die meisten Arten am Fundort zur Samenreife gelangten, konnte die Entwicklung einer neuen Generation an nur wenigen Beispielen beobachtet werden. Die Etablierung über mehrere Jahre gelang insbesondere den sich allgemein in Ausbreitung befindenden Neophyten Atriplex sagittata, A. oblongifolia, Bassia scoparia, Sisymbrium loeselii und Erigeron annuus. Somit führt die Verschleppung von Diasporen fremdländischer Arten, selbst wenn sie am neuen Standort reproduzieren, nicht zwangsläufig zur Neuansiedlung. Vielmehr bedarf es meistens einer längeren Adaptationsphase und günstiger Umstände, um ein fester Bestandteil unserer Flora zu werden.
Es wird über neue Nachweise des Neophyten Chamaesyce maculata (Gefleckte Zwergwolfsmilch) in der Altmark berichtet. Dabei werden die Fundorte sowie Angaben zu den Standortverhältnissen und zur Begleitflora mitgeteilt. Auf die Erkennungsmerkmale und die derzeitige Verbreitung in Sachsen-Anhalt wird eingegangen.
Im Beitrag wird über die Vorkommen von Asplenium ruta-muraria und deren Entwicklung an Sekundärstandorten in der Ortslage Gleina (Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt) berichtet und das Verhalten der im unweit gelegenen Unstruttal verwilderten Gehölze Colutea arborescens, Populus nigra 'Italica' und Rhus typhina beschrieben. Die Beobachtungen umfassen den Zeitraum von etwa 1950 bis heute. Aussagen zum floristischen Status der Verwilderungen ergänzen die Ausführungen.
Der aus Nord-Amerika stammende Seidige oder Weiße Hartriegel (Cornus sericea) wird in Deutschland seit 1741 als beliebtes Ziergehölz sehr häufig kultiviert. Die Art neigt zur Verwilderung. Im Raum Salzwedel wurden Nachweise an 17 Fundorten auf 13 Messtischblatt-Quadranten erbracht. Die Fundorte und Angaben zum Populationsumfang werden mitgeteilt. Außerdem wird auf die Differenzierung des Cornus alba agg. und den Stand der Kartierung des Artenpaars in Deutschland eingegangen.