Refine
Year of publication
- 2000 (1)
Document Type
- Article (1)
Language
- German (1)
Has Fulltext
- yes (1)
Is part of the Bibliography
- no (1)
Keywords
- Alsace (1)
- Atriplex (1)
- Flora (1)
- Germany (1)
- Hymenolobus (1)
- halophyte (1)
- nature conservation (1)
- potash-mine dumps (1)
Kalihalden in Mitteleuropa sind in den letzten Jahrzehnten von zahlreichen Halophyten neu besiedelt worden. Aktuelle Daten zum Vorkommen von 35 ausgewählten Halophyten werden für 84 Kalihalden in Deutschland (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen, Baden-Württemberg) und 12 in Frankreich (Elsass) zusammengestellt und ausgewertet. Von diesen Arten kommen Spergularia media (68 Halden), Spergularia salina (62 Halden) und Hymenolobus procumbens (58 Halden) am häufigsten an Kalihalden vor. Die jüngste, spektakuläre Ausbreitung von Halophyten an Kalihalden wird am Beispiel von Hymenolobus procumbens besonders deutlich. Niedersächsische Kalihalden weisen die meisten Halophyten auf, im Vergleich zu anderen Regionen sind Apium graveolens, Atriplex pedunculata und Triglochin maritimum hier besonders häufig. In Sachsen-Anhalt wurden überdurchschnittlich oft Atriplex tatarica und Scorzonera laciniata an Kalihalden gefunden, in Thüringen Atriplex rosea und Bassia scoparia. Für Hessen ist einerseits eine späte Besiedlung der Kalihalden mit interessanten Halophyten auffällig, andererseits die hohe Stetigkeit von Hordeum jubatum. Für Baden-Württemberg konnten erstmalig Salicornia europaea ssp. brachystachya und Suaeda maritima nachgewiesen werden. An den Kalihalden im Eisass nördlich Mulhouse kommen nur wenige Halophyten vor, aber mit Chenopodium botryodes und Dittrichia graveolens zwei Arten, die in Deutschland an Kalihalden fehlen. Neu für Frankreich ist Atriplex longipes, die am Fuß einer Kalihalde bei Wittelsheim gefunden wurde. Die Bedeutung von Kalihalden für den botanischen Artenschutz ist groß, da an 90% der Kalihalden in Deutschland gefährdete Halophyten Vorkommen. 18 Kalihalden weisen sogar mehr als vier Rote-Liste-Arten auf, darunter hochgradig gefährdete Arten wie Bupleurum tenuissimum und Plantago maritima.