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Floristik und Geobotanik haben in Göttingen eine lange und fast ununterbrochene Tradition. Es begann mit den Floren von A.v. HALLER, J.G. ZlNN und J.A. MURRAY im 18. Jahrhundert. G.F.W. MEYER schuf später zwei Floren für Hannover, das geplante umfassende Werk mit großformatigen Farbtafeln aller Arten blieb jedoch ein Torso. Um 1800 gab es bei den Göttinger Botanikern ein starkes Interesse an den Kryptogamen, vor allem G.F. HOFFMANN und Ch.H. PERSOON wurden durch ihre Werke über Pilze und Flechten bekannt. H.F. LINK, später Direktor des Botanischen Gartens Berlin, untersuchte besonders an Flechten die Unterschiede der Vegetation auf Kalk und Sandstein. Für die weitere Entwicklung von Floristik und Taxonomie in Göttingen war die von F.G. BARTLING initiierte Gründung eines Universitätsherbariums im Jahre 1832 sehr wichtig. Im 19. Jahrhundert gehörte A. GRISEBACH zu den bedeutenden Pflanzengeographen. In seinem Werk „Die Vegetation der Erde“ versuchte er eine Gesamtdarstellung der Pflanzenwelt in enger Verbindung zu den Klimafaktoren. A. PETER setzte die floristische Tradition fort und bearbeitete das Gebiet Südhannovers, wobei seine Schüler verschiedene Kryptogamengruppen studierten. Im 20. Jahrhundert wurde Göttingen durch F. FlRBAS und H. ELLENBERG zu einem international bekannten Zentrum geobotanischer Forschung. FlRBAS arbeitete vor allem über die Vegetationsgeschichte Mitteleuropas auf der Grundlage der von ihm fortentwickelten Methode der Pollenanalyse, begründete aber auch eine Schule für experimentell ökologische Studien. Die ökologischen Arbeiten wurden von ELLENBERG und seinen Schülern fortgeführt. Er schuf eine ausgezeichnete Übersicht über die Vegetation Mitteleuropas, in der er Pflanzensoziologie und Standortsökologie miteinander verband. Außerdem gehen auf ihn die Grundlagen für eine Rasterkartierung der deutschen Flora zurück.