Refine
Year of publication
Document Type
- Article (30)
Language
- German (30)
Has Fulltext
- yes (30)
Is part of the Bibliography
- no (30)
Bei der Vielzahl der Amphibiengewässer müssen für den Amphibienschutz eindeutige Präferenzen gesetzt werden. Vorrangig sind die artenreichen Gewässer und die Gewässer mit Rote-Liste-Arten zu sichern und gegebenenfalls zu optimieren (vgl. Tab. 5). Liegen die Laichgewässer isoliert, sind im Bereich geeigneter Ausbreitungsachsen Amphibiengewässer neu anzulegen, sodass mittelfristig wieder ein genetischer Austausch zwischen den isolierten Populationen möglich wird. Für den Laubfrosch wurde ein entsprechendes Artenhilfsprogramm in den letzten Jahren erarbeitet (BEINLICH & WYCISK 2000). Die dort herausgearbeiteten Ausbreitungskorridore kommen auch den meisten anderen Arten zugute und können somit übernommen werden. Lediglich für Geburtshelferkröte und Kreuzkröte müssen aufgrund abweichender Lebensraumansprüche eigene Ausbreitungsachsen definiert werden. Sie sind in schraffiert dargestellt. Aber auch Gewässer mit großen Amphibienpopulationen häufiger Arten gilt es zu sichern und zu optimieren, denn diese Vorkommen stellen aufgrund des Populationsüberschusses ein wichtiges Reservoir für die Neubesiedlung verwaister Lebensräume dar. Wo Straßen Ausbreitungsachsen queren, sind weiterhin geeignete Vorrichtungen für den Amphibienschutz zu errichten (vgl. WYCISK et al. 2000). Weiterhin sind grundsätzlich alle zurzeit ungenutzten Teiche und sonstige Kleingewässer als aktuelle oder auch potentielle Amphibienlaichgewässer zu erhalten, ggf. nachdem zuvor Optimierungsmaßnahmen durchgeführt wurden. So sind viele gefährdete Arten auf besonnte Gewässer angewiesen; schattenwerfende Gehölze sind deshalb regelmäßig zurückschneiden. Flachufer und Ufervegetation sowie Fischfreiheit sind ebenfalls von großer Bedeutung für viele Amphibienarten. Aufgrund der großen Bedeutung der Abgrabungsgewässer insbesondere für gefährdete Amphibienarten ist weiterhin bei allen zukünftigen und soweit möglich auch bei aktuellen Abgrabungen darauf zu achten, dass amphibiengerechte Klein- und Kleinstgewässer geschaffen und erhalten werden. Dies gilt insbesondere für Abgrabungen im Bereich der in dargestellten Ausbreitungskorridore für Geburtshelferkröte und Kreuzkröte. Im Bereich des Muschelkalks sollten notfalls auch Kleingewässer durch Einbau von wasserundurchlässigem Material (Ton) geschaffen werden. Die Maßnahmen können zum überwiegenden Teil im Rahmen von notwendigem Ausgleich oder Ersatz für Eingriffe in Natur und Landschaft durchgeführt werden. Weiterhin sollten die Gewässer in Naturschutzgebieten durch die zuständigen Stellen in einen für den Naturschutz optimalen Zustand gebracht werden. Der aktuelle Zustand lässt oftmals zu wünschen übrig (vgl. Tab. 5). Aber nicht nur die öffentliche Hand ist gefragt. Auch jeder Gartenbesitzer kann durch die Anlage eines Gartenteiches ohne Fischbesatz und durch naturnahe Gestaltung des Gartens einen Beitrag zur Förderung der heimischen Amphibien leisten. Amphibien werden sich in der Regel bereits nach wenigen Jahren von allein einstellen. Von gut gemeinten Besatzmaßnahmen ist aber abzuraten; denn alle heimischen Amphibienarten unterliegen dem Artenschutz und dürfen aus der Natur nicht entnommen werden!
Im Unterschied zu den Berichten über die Tage der Artenvielfalt 2005 (vgl. GRAWE 2006), als keine einzelnen Arten im Bericht aufgelistet wurden, und den Berichten über die Jahre 2000 bis 2004 (vgl. GRAWE 2000, 2001, 2002, 2003, 2005) sowie 2007 (vgl. Artikel in diesem Heft, S. 60-69), als i. d. R. alle einzeln bestimmten Arten genannt wurden, möchten sich die Autoren an dieser Stelle auf die Ergebnislisten einer speziellen, intensiv durch Experten bearbeiteten Artengruppe, nämlich einen Teil der Insekten beschränken. Somit sind nur die Schmetterlinge, Bienen, Ameisen und Käfer aufgelistet. Insgesamt wurden neben den 74 nachfolgend aufgeführten Arten (alle von DUDLER, H., G. JOHANNSEN, G. BADTKE) über 200 Pflanzen- und über 50 weitere Tierarten gezählt.
Bereits zum dritten Mal beteiligte sich der Naturkundliche Verein Egge-Weser in bewährter Zusammenarbeit mit der Landschaftsstation Diemel-Weser-Egge am „GEO-Tag der Artenvielfalt“, der unter der Koordination der Zeitschrift „GEO“ bundesweit zum vierten Mal durchgeführt wurde. Auch bei der diesjährigen Veranstaltung galt es wieder zu zeigen, daß eine hohe Artenvielfalt durchaus auch in heimischen Regionen besteht und nicht nur in exotischen Gefilden wie z.B. dem tropischen Regenwald. So kamen auch dieses Mal wieder über 20 Experten für Moose, Gefäßpflanzen, Pilze, Wanzen, Käfer, Tag- und Nachtfalter, Hautflügler, Zweiflügler, Mollusken und Vögel zusammen, um das Arteninventar des Naturschutzgebietes „Unteres Eggeltal“ südlich von Daseburg zu erfassen.
Am 03. Juni 2000 wurden auf Initiative der Zeitschrift GEO an über 250 Orten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg Aktionen zum "2. GEO-Tag der Artenvielfalt" durchgeführt. Die "Inventur in Sachen Natur" knüpft an den im Vorjahr mit großem Erfolg durchgeführten 1. Tag der Artenvielfalt an, bei dem über 100 Experten in einem zwölf Quadratkilometer großen Gebiet bei Lübeck insgesamt 2066 Tier- und Pflanzenarten entdeckten. Im Kreis Höxter organisierte die Landschaftsstation Diemel-Weser-Egge e.V. in Zusammenarbeit mit dem Naturkundlichen Verein Egge Weser e.V. und dem Katholischen Bildungswerk im Dekanat Warburg e.V. den Tag. Zusammen mit mehr als 30 Spezialisten für Flechten, Moose, Gefäßpflanzen, Weichtiere, Insekten, Amphibien und Vögel (Teilnehmerliste siehe unten) wurde die Flora und Fauna eines ca. 14 km messenden Transsektes südlich von Beverungen erfaßt. Begleitet wurde die Aktion von zahlreichen Naturliebhabern und einem Fernsehteam des Westdeutschen Rundfunks.
Zum fünften Mal fand am 12. Juni 2004 im Kreis Höxter der "Tag der Artenvielfalt" statt. Diese inzwischen weltweit größte Feldforschungsaktion, bei der das Arteninventar verschiedenster Lebensräume im europäischen Raum zeitgleich von über 10.000 Wissenschaftlern und Hobbyforschern erfasst wird, war 1999 von der Zeitschrift GEO initiiert worden. Die Idee der Aktion ist, innerhalb eines Tages in einem definierten Gebiet so viele Arten wie möglich zu erfassen und damit zu zeigen, dass es eine große Artenfülle nicht nur beispielsweise im tropischen Regenwald, sondern auch "direkt vor der Haustür" gibt.
Zum sechsten Mal in Folge beteiligte sich die Landschaftsstation in bewährter Zusammenarbeit mit dem Naturkundlichen Verein Egge-Weser, der Kreisgruppe Höxter des NABU, dem Forstamt Bad Driburg sowie den Pilzfreunden OWL am europaweit seit 1999 jährlich durchgeführten "Tag der Artenvielfalt". Untersuchungsgebiet am 11. Juni 2005 war das unweit des Waldinformationszentrums "Hammerhof" bei Warburg-Scherfede gelegene Naturschutzgebiet "Goldberg".
Erstmals wird der Jahresbericht der Landschaftsstation eingegliedert in ein Gemeinschaftswerk der naturschutzfachlich aktiven Einrichtungen im Kreis Höxter und somit einer breiteren Öffentlichkeit als in den Jahren zuvor zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, allen interessierten Bürgern einen Einblick in die Arbeiten "ihrer" Station zu geben und darüber hinaus Wissenswertes aus Natur und Landschaft zu vermitteln.
Bundesweit zum fünften Mal, zum vierten Mal im Kreis Höxter, fand am 14. Juni 2003 der „Tag der Artenvielfalt“ statt. Die fast schon traditionelle Veranstaltung war von der Zeitschrift GEO erstmals 1999 initiiert worden und hat sich bis heute zur weltweit größten Feldforschungsaktion entwickelt, bei der das Arteninventar verschiedenster Lebensräume in der Bundesrepublik und im benachbarten Ausland zeitgleich von über 10.000
Wissenschaftlern und Hobbyforschern erfasst wird. Die Grundidee, innerhalb von 24 Stunden in einem definierten Gebiet so viele Arten wie möglich zu erfassen und hierdurch zu zeigen, dass es eine große Artenfülle nicht nur in den Regenwäldern und Savannen tropischer und subtropischer Gefilde sondern auch „direkt vor der Haustür“ gibt, galt auch diesmal wieder. Im Kreis Höxter wurden – organisiert von der Landschaftsstation im Kreis Höxter, dem Naturkundlichen Verein Egge-Weser sowie der NABU-Kreisgruppe Höxter – die verschiedenen Lebensräume um das Gut Holzhausen bei Nieheim von Experten für Pilze, Gefäßpflanzen, Weichtiere, Lurche, Schmetterlinge, Wirbeltiere etc. untersucht.
Eingedenk der Tatsache, dass aus Platzgründen neben der Hauptveranstaltung von über 400 lokalen Aktionen nur sieben mit einem Kurzartikel und weitere zwölf mit einer Erwähnung (mit Bild) in dem 32 Seiten umfassenden Magazin gewürdigt werden können, sind wir Organisatoren und Veranstalter diesmal doch ein bisschen stolz auf diesen Tag der Artenvielfalt. Dabei waren viele, auch kindgerechte und weniger „wissenschaftliche“ Programmpunkte zu erleben: ComNatura bot am zentralen Standort „Bootshaus“ umweltpädagogische Kinderbetreuung. Die Studenten im Fluss organisierten eine vorbildliche Arten-Rallye für Kinder im Vor- und Grundschulalter im Bereich des Taubenborns, während der ADFC Gruppen von Radfahrern durch die gesamte Ausdehnung des Untersuchungsgebiets führte, sowie einen viel beachteten Info-Stand am Radweg am rechten Ufer der Weser vor dem Bootshaus besetzte.