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Dr. Uwe Wegener feierte am 10. August 2011 in Halberstadt bei bester Gesundheit seinen 70. Geburtstag. Aus Anlass des 65. Geburtstages wurden der bisherige Lebensweg und die Leistungen des Jubilars im Heft 1/2006 der vorliegenden Zeitschrift und im Band 2 der Schriftenreihe des Nationalparks Harz (2008) ausführlich dargestellt und gewürdigt.
Die bedeutendste Gefährdung für das in Deutschland vom Aussterben bedrohte Ruten-Hasenohr (Bupleurum virgatum CAV.) geht derzeit vom Menschen aus. Durch touristische Übernutzung wurden am bislang letzten Standort der Art (Selketal: „Alter Falkenstein“) Ruderalisierungs- und Eutrophierungsprozesse initiiert, durch die sich der für B. virgatum verfügbare Lebensraum ständig verkleinert. Darüber hinaus werden jährlich zahlreiche Individuen der annuellen Art durch menschliche Tritteinwirkung geschädigt bzw. gänzlich zerstört. Die vordringlichste Aufgabe zur Erhaltung des Ruten-Hasenohrs in Deutschland besteht deshalb darin, durch wirksame Besucherlenkung den Standort der Art am „Alten Falkenstein“ zu entlasten und zu sichern.
Seit langem angekündigt, liegt jetzt die Kyffhäuserflora von K. -J. BARTHEL und J. PUSCH vor. Wer die beiden Autoren kennt, hat nichts anderes erwartet als eine gediegene Zusammenstellung, die allen Ansprüchen an eine moderne Regionalflora genügt. Zu dem inhaltlich ausgewogenen und vom Ahorn-Verlag sehr gut ausgestatteten Buch darf man den Autoren gratulieren. Da der Anspruch an eine Flora über ein botanisch so reichhaltiges und geschichtsträchtiges Gebiet ohne Zweifel sehr hoch ist, ist es schwer, in der würdigen Reihe der Vorläufer-Floren einen entsprechenden Platz zu behaupten. Dieser ist dem vorliegenden Werk schon heute sicher.
Zu einer gemeinsam veranstalteten wissenschaftlichen Tagung luden am 7. und 8. Juli 1995 der Landesfachausschuss Botanik, das Institut für Geobotanik und Botanischer Garten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Botanische Arbeitskreis Nordharz e.V. in das Museum "Kleines Schloss" in Blankenburg/Harz ein. Gastgeber waren hier die Stadt Blankenburg und der Botanische Arbeitskreis. Etwa 100 Teilnehmer waren angereist. Sie kamen überwiegend aus Sachsen-Anhalt, aber auch aus anderen Bundesländern wie Niedersachsen, Hessen, Thüringen und Bayern. Unter ihnen waren zwei Ururenkel des Blankenburger Apothekers und Botanikers Ernst Hampe sowie eine Ururenkelin von Hermann Blumenau, des späteren Stadtgründers in Brasilien, der als junger Mann in Hampes Apotheke die Apothekerkunst erlernt hatte.
Alfred Bartsch feierte am 27. Januar in Wernigerode seinen 65. Geburtstag. Als Umsiedler nach dem Kriege in den Halberstädter Raum gekommen - Eilenstedt, Schlanstedt und später Danstedt waren die ersten Stationen - schloss er 1950/51 seine Ausbildung als Unterstufenlehrer in Köthen ab. In einer Staatsexamensarbeit beschrieb er die Orchideenvorkommen des Huy, eines floristisch außerordentlich reizvollen Gebietes im Nordharz, das ihn bis in die heutigen Tage nicht mehr losließ.
Seit zwei Jahren bemüht sich die Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz (LANA) gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium und der Umweltstiftung WWF, um für die gesamte Bundesrepublik das Berufsbild eines Schutzgebietsbetreuers zu erarbeiten und auch entsprechende Stellen zu schaffen. Viele hoffnungsvolle Ansätze endeten bislang allerdings in unverbindlichen Willensbekundungen, in der Sache selbst war bisher auf der zentralen Ebene kein Fortschritt zu verzeichnen.
Die Brockenexkursion umfasst die Bergfichtenwälder, Moore und Bergheiden von 850 m ü. NN bis zur Brockenkuppe 1142 m ü. NN. Das Gebiet ist, ausgehend von den Fichtenwäldern und Mooren, relativ artenarm, aber strukturreich. Der Weg zum Brocken führt zunächst zwar durch ausgedehnte Fichtenforsten, dann auch durch die Bergfichtenwälder (Calam agrostio villosae-Piceetum, Sphagno girgensohnii-Piceetum, Betulo carpaticae Piceetum) auf dem Königsberg und am Brocken. Ausgedehnte Moore finden wir zwischen Torfhaus und dem Brocken sowie an den Brockenhängen, mit folgenden Gesellschaften: Eriophoro-Trichophoretum cespitosi, Sphagnetum magellanici, Eriophorum angustifolium-Sphagnum-Gesellschaft, Caricetum nigrae u.a. Von besonderem Interesse, wenn auch nur kleinflächig vorhanden, sind die subalpinen Bergheiden mit der Anemone micrantha-Calluna vulgaris-Gesellschaft auf der Brockenkuppe, die trotz der hohen Besucherzahlen nicht gefährdet ist. Die Kenntnis der Pflanzenarten der Alpen sowie der bedeutendsten Gebirge der übrigen Kontinente kann im 112 Jahre alten Brockengarten vervollständigt werden.