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Die vorliegende Studie untersucht vergleichend mittels Gewöllanalyse das Nahrungsspektrum von Schleier- und Waldohreulen im Stadtrandgebiet von Osnabrück. Im Winterhalbjahr 1998/99 wurden an drei Terminen insgesamt 577 Gewölle der Waldohreule aufgesammelt. Die Gewölle (n = 85) der Schleiereule stammen aus dem Oktober und November 2008. Die Analyse ergab deutliche Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten in der Ernährung beider Arten. Unter den Beutetieren (n = 1153 bei der Waldohreule; n = 260 bei der Schleiereule) waren Wühlmäuse mit Individuenanteilen von 55,8 % (Schleiereule) und 76,3 % (Waldohreule) dominant. Nachgewiesen wurden dabei fast ausnahmslos Feldmäuse (Microtus arvalis). Scher- und Erdmäuse (Arvicola terrestris, M. agrestris) traten je einmal in Schleiereulengewöllen auf, die Rötelmaus (Myodes glareolus) wurde zweimal in Gewöllen der Waldohreule gefunden. Spitzmäuse fehlten in der Ernährung der Waldohreule völlig, machten aber bei der Schleiereule über 30 % aller Beutetiere aus. Neben Wald- (Sorex araneus) und Hausspitzmaus (Crocidura russula) wurde auch die lokal seltene Wasserspitzmaus (Neomys fodiens) nachgewiesen. Echtmäuse erreichten Individuenanteile von 8,8 % bei der Schleiereule und 23,3 % bei der Waldohreule, wobei in den Gewöllen beider Arten fast ausnahmslos Waldmäuse (Apodemus sylvaticus ) zu finden waren. Hausmäuse (Mus musculus) und juvenile Wanderratten (Rattus norvegicus) bildeten ebenso Ausnahmeerscheinungen wie Kleinvögel (n = 4 in Waldohreulengewölle) und ein Frosch (n = 1 in einem Schleiereulengewölle). Die Zusammensetzung der Nahrung änderte sich bei der Waldohreule zum Winter hin nicht. Auch unterschied sich das Nahrungsspektrum der am Stadtrand siedelnden Schleier- und Waldohreulen nicht von publizierten Angaben zur Ernährung beider Arten im ländlichen Raum.
Mittels Speiballenanalyse wurde die Ernährung des Kormorans über ein Jahr hinweg (Oktober 2007 – September 2008) verfolgt. In 562 Speiballen wurden die Überreste von 10.645 Beutefischen gefunden, die 15 Arten zugehörten. Kaulbarsche, Zander, Flussbarsche und Rotaugen waren die dominierenden Beutefische, wobei starke jahreszeitliche Schwankungen in der Beutezusammensetzung beobachtet wurden. Obwohl Fische bis maximal 69 cm Länge gefressen wurden, bestand 78 % der Kormorannahrung aus Fischen unter 15 cm. Die sommerliche Nahrung der Kormorane war einzigartig: Sie wurde dominiert von Jungzandern, die mit bis zu 70 % Individuenanteil in den Speiballen vertreten waren. Eine direkte Konkurrenz zwischen Kormoran und Fischerei scheint beim Aal vorzuliegen, da beiderseits ähnliche Größenspektren genutzt werden. Die Speiballenanalyse lieferte jedoch keine zuverlässigen Daten, um den Prädationsdruck des Kormorans auf den Aalbestand eingehender zu quantifizieren. Eine Analyse von Aalen aus Reusenfängen zeigte jedoch, dass bei bis zu 68 % der untersuchten Fische Bissspuren von Kormoranen zu finden waren.