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Aspekte der Erforschung der Pflanzenartenvielfalt Mitteleuropas in der lokalen Dimension werden diskutiert. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie Artenvielfalt innerhalb von Pflanzengesellschaften gemessen und verglichen werden kann. S-Werte (bezogen auf Einheitsprobeflächen), Z und C als Konstanten von Regressionsgeraden (log10 S/log10 A) und α-Werte können als Kenngrößen der Artenvielfalt für weitergehende Analysen eingesetzt werden, wenn die statistischen Voraussetzungen erfüllt sind. Dabei kann die Probeflächengröße in Abhängigkeit von der gewählten Fragestellung - u.U. sogar für einzelne Synusien innerhalb strukturreicher Pflanzengesellschaften - unterschiedlich groß gewählt werden. Die Beantwortung der Frage nach dem Minimumareal oder den Minimumarealen einer Pflanzengesellschaft ist in diesem Zusammenhang obsolet. Der Shannon-Index macht oft keine eindeutigen Aussagen zur Artenvielfalt in Pflanzengesellschaften.
Die Bedeutung ausgewählter ökologischer Bedingungen und Prozesse für die Pflanzenartenvielfalt (unter Berücksichtigung der Gefäßpflanzen, Moose und Flechten) wird besprochen. Viele der besonders artenreichen Pflanzengesellschaften in Mitteleuropa sind Elemente der offenen Kulturlandschaft (und gehören z.B. zu den Scheuchzerio-Caricetea, Festuco-Brometea oder Molinio-Arrhenatheretea).
Das Konzept der Biodiversity Hotspots, das Ende der 1980er Jahre von Norman Myers entworfen wurde, gehört derzeit zu den wichtigen forschungsleitenden Ansätzen globaler Naturschutzstrategien. In der vorliegenden Arbeit geht es in erster Linie um die Frage, ob und inwiefern dieses Konzept auf die regionale und lokale Dimension Europas übertragen werden kann. Es wird ein Vorschlag unterbreitet, wie europäische Biodiversity Hotspots definiert und identifiziert werden können. Bei der Erforschung von Biodiversity Hotspots spielt die Lokalisierung endemischer Sippen und die Erforschung der ökologischen Bedingungen von Arten- und Endemitenvielfalt eine wesentliche Rolle. Wenig produktive Grünland-Ökosysteme i.w.S. sind in Europa einerseits häufig sehr artenreich und beherbergen viele für Europa endemische Sippen. Andererseits sind diese Lebensräume europaweit durch Intensivierung und Nutzungsaufgabe existenziell bedroht. Ein Rückgang der Gesamtfläche sowie ein schleichender Wandel und Rückgang der lokalen und regionalen Artenvielfalt sowie eine Zersplitterung von Populationen sind die Folge. Die entsprechenden Pflanzengesellschaften und Landschaften repräsentieren vielfach Biodiversity Hotspots innerhalb Europas oder haben maßgeblichen Anteil an diesen.