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Einflüsse epigenetischer Mechanismen auf die Gefäßtonusregulation sind bisher kaum untersucht. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Bedeutung bekannter epigenetischer Modifikatoren in der Gefäßtonuskontrolle aufzuzeigen und molekulare Mechanismen zu identifizieren. Hierzu wurden Vasoreaktivitätsstudien an Mausgefäßen im Organbad durchgeführt und molekularbiologische Methoden eingesetzt. Verwendet wurde ein Mausstamm mit induzierbarem Knockout der Histondemethylase JARID1B (KDM5B) sowie verschiedene Inhibitoren von Histonmethylasen und -demethylasen.
Mittlerweile sind eine Vielzahl an Inhibitoren epigenetischer Modifikatoren kommerziell erhältlich. Getestet wurde u.a. der Wirkstoff GSK343, welcher spezifisch die Funktion der H3K27me3-Methyltransferase Enhancer of zeste homolog 2 (EZH2) inhibiert. Bekannt ist eine Beteiligung von EZH2 in der Carcinogenese und Zellzykluskontrolle. Unter basalen Bedingungen sowie deutlich verstärkt nach mehrstündiger Inkubation mit murinem Lipopolysaccharid (mLPS) zeigte sich eine verzögerte Phenylephrin-induzierte Kontraktion von Präparaten der murinen Aorta thoracica. Da unter inflammatorischen Bedingungen die induzierbare NO-Synthase iNOS stark induziert wird, wurde die Hypothese formuliert, dass eine höhere Bioverfügbarkeit von NO ursächlich für diese Beobachtung ist. NO ist ein potenter Vasodilator und wird im Gefäßendothel produziert. Organbadversuche mit Inhibitoren der iNOS und eNOS konnten jedoch keine Differenzen in der NO-Bioverfügbarkeit zeigen, weder vor noch nach Stimulation mit mLPS. Über schrittweise Depolarisation durch K+-Ionen konnte eine Beeinträchtigung des kontraktilen Apparats der glatten Gefäßmuskelzellen ausgeschlossen werden. Auch die Thromboxan-induzierte Kontraktion, ausgelöst durch das Thromboxan-Analogon U46619, war nicht beeinflusst. Inhibition von EZH2 unter inflammatorischen Bedingungen, wie beispielsweise in der Sepsis, scheint einer Gefäßdysfunktion vorzubeugen. Dies geschieht unabhängig von der NO-Bioverfügbarkeit und ohne Beeinträchtigung der Kontraktilität der glatten Gefäßmuskelzellen sowie der Thromboxan-induzierten Gefäßkontraktion. Es ergibt sich die Hypothese, dass EZH2 nicht in die eigentliche Gefäßtonuskontrolle, sondern in der Transduktion inflammatorischer Signale involviert ist und damit in der Entstehung einer Gefäßdysfunktion. Diese Annahme sollte weiter untersucht werden, da sich durch Inhibition von EZH2 eine mögliche Therapieoption in der Sepsis bietet. Neuste Publikationen bestätigen eine Rolle von EZH2 in der inflammatorischen Signalkaskade.
Die H3K4me3-Histondemethylase JARID1B wird in Gefäßendothelzellen stark exprimiert, bekannt sind eine Rolle in der Embryogenese, Cancerogenese sowie Angiogenese. Die Arteria mesenterica superior der Tamoxifen-induzierbaren globalen Jarid1b-Knockout Maus zeigte eine verstärkte Acetylcholin-induzierte Vasorelaxation. Diese Beobachtung konnte durch Behandlung von Wildtyp- Arterienpräparaten mit dem JARID1B-Inhibitor 2‐4(4‐methylphenyl)‐1,2‐Benziso-thiazol‐3(2H)‐on (PBIT) reproduziert werden. Ein spezifischer Knockout von Jarid1b in Makrophagen zeigte keinen vergleichbaren Phänotyp. Untersucht wurde auch hier die Hypothese, dass Veränderungen der NO-Bioverfügbarkeit Ursache des beobachteten Phänotyps sind. Unterschiede in der NO-Bioverfügbarkeit, der Expression oder des Aktivierungsgrades der eNOS konnten in Versuchen mit Inhibitoren der Synthasen sowie mittels Proteinisolation nicht festgestellt werden. Neben NO wirken Metabolite der Arachidonsäure als Vasorelaxantien. Die Inkubation mit Arachidonsäure im Organbad ergab zunächst keine Unterschiede im Relaxationsverhalten zwischen Knockout- und Wildtypgefäßen. Zur weiteren Untersuchung der Hypothese veränderter Prostanoid-Signalwege sind weitere Studien notwendig. Nach Abschluss der Arbeit konnte gezeigt werden, dass der JARID1B-Knockout die lösliche Epoxid-Hydroxylase (sEH) destabilisiert und damit über verminderten Abbau von Epoxyeicosatriensäuren (EETs) relaxierend und unter Angiotensin II-Einfluss gefäßprotektiv wirkt.
Modifikationen der epigenetischen Regulation in Gefäßzellen wirken sich auf die Gefäßtonusregulation aus. Die Experimente in dieser Arbeit zeigen, dass dies abseits der häufigsten vasoaktiven Autacoid-Signalwege und unter bestimmten Voraussetzungen stattfinden kann. Epigenetische Regulation ermöglicht es, die Gefäßtonuskontrolle den Umgebungsbedingungen anzupassen und spielt in der Pathophysiologie von Gefäßerkrankungen eine entscheidende Rolle.
Aim: NADPH oxidases are important sources of reactive oxygen species (ROS). Several Nox homologues are present together in the vascular system but whether they exhibit crosstalk at the activity level is unknown. To address this, vessel function of knockout mice for the cytosolic Nox organizer proteins p47phox, NoxO1 and a p47phox-NoxO1-double knockout were studied under normal condition and during streptozotocin-induced diabetes.
Results: In the mouse aorta, mRNA expression for NoxO1 was predominant in smooth muscle and endothelial cells, whereas p47phox was markedly expressed in adventitial cells comprising leukocytes and tissue resident macrophages. Knockout of either NoxO1 or p47phox resulted in lower basal blood pressure. Deletion of any of the two subunits also prevented diabetes-induced vascular dysfunction. mRNA expression analysis by MACE (Massive Analysis of cDNA ends) identified substantial gene expression differences between the mouse lines and in response to diabetes. Deletion of p47phox induced inflammatory activation with increased markers of myeloid cells and cytokine and chemokine induction. In contrast, deletion of NoxO1 resulted in an attenuated interferon gamma signature and reduced expression of genes related to antigen presentation. This aspect was also reflected by a reduced number of circulating lymphocytes in NoxO1-/- mice.
Innovation and conclusion: ROS production stimulated by NoxO1 and p47phox limit endothelium-dependent relaxation and maintain blood pressure in mice. However, NoxO1 and p47phox cannot substitute each other despite their similar effect on vascular function. Deletion of NoxO1 induced an anti-inflammatory phenotype, whereas p47phox deletion rather elicited a hyper-inflammatory response.
Epigenetic control of microsomal prostaglandin E synthase-1 by HDAC-mediated recruitment of p300
(2017)
Nonsteroidal anti-inflammatory drugs are the most widely used medicine to treat pain and inflammation, and to inhibit platelet function. Understanding the expression regulation of enzymes of the prostanoid pathway is of great medical relevance. Histone acetylation crucially controls gene expression. We set out to identify the impact of histone deacetylases (HDACs) on the generation of prostanoids and examine the consequences on vascular function. HDAC inhibition (HDACi) with the pan-HDAC inhibitor, vorinostat, attenuated prostaglandin (PG)E2 generation in the murine vasculature and in human vascular smooth muscle cells. In line with this, the expression of the key enzyme for PGE2 synthesis, microsomal PGE synthase-1 (PTGES1), was reduced by HDACi. Accordingly, the relaxation to arachidonic acid was decreased after ex vivo incubation of murine vessels with HDACi. To identify the underlying mechanism, chromatin immunoprecipitation (ChIP) and ChIP-sequencing analysis were performed. These results suggest that HDACs are involved in the recruitment of the transcriptional activator p300 to the PTGES1 gene and that HDACi prevented this effect. In line with the acetyltransferase activity of p300, H3K27 acetylation was reduced after HDACi and resulted in the formation of heterochromatin in the PTGES1 gene. In conclusion, HDAC activity maintains PTGES1 expression by recruiting p300 to its gene.