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Das Buch ist in 14 Kapitel gegliedert, von denen die ersten sechs schwerpunktmäßig einen geographisch- ökologischen Überblick über die Schweiz und allgemein-botanische Informationen (Kap. 3) geben. Hierzu gehören 1. Die Landschaften der Schweiz, 2. Flora und Vegetation, 3. Pflanzenverwandtschaft und Pflanzennamen, 4. Die Flora der Schweiz, 5. Ursprung der Schweizer Flora und 6. Höhenstufen. Die folgenden Kapitel befassen sich dann näher mit der Ökologie, Flora und Vegetation einzelner Biotope bzw. Biotopgruppen: Kap. 7 Von Bäumen und Wäldern, Kap. 8 Wiesen: nicht nur Gras, Kap. 9 Feuchtgebiete: Moore, Riede, Sümpfe, Kap. 10 Gewässer und Ufer, Kap. 11 Alpenpflanzen, Kap. 12 Moose und andere vernachlässigte Pflanzen und Kap. 13 Exotische Pflanzen.
Mit der neuen Rubrik „Floristische und vegetationskundliche Veröffentlichungen über Sachsen- Anhalt“ will die Redaktion den Lesern eine Art Literatur-Service anbieten. Es wird versucht, die floristische, vegetationskundliche und sonstige „feldbotanisch“ orientierte Literatur, die im laufenden Jahr erschienen ist und Sachsen-Anhalt oder Teile davon betrifft, zusammenzustellen. Auch Artikel zu neuen oder bestimmungskritischen Sippen, die in Sachsen- Anhalt vorkommen oder zu erwarten sind, sollen berücksichtigt werden. Ferner sollen Diplom- und Promotionsarbeiten erfasst werden, die sich mit botanischen Themen in SachsenAnhalt und der näheren Umgebung befassen.
Für die Pflanzenarten der Anhänge II und IV der FFH-Richtlinie wurde im Rahmen der FFH-Berichtspflicht Deutschlands an die EU-Kommission ein Monitoringsystem eingerichtet. Hierfür sind die Bundesländer verantwortlich. In Sachsen-Anhalt gibt es aktuell drei Vorkommen von Angelica palustris, eines von Apium repens, 107 von Cypripedium calceolus, 20 von Jurinea cyanoides, fünf von Liparis loeselii und fünf von Orthotrichum rogeri. Für alle Vorkommen dieser Arten wurden in den Jahren 2011/2012 Monitoringflächen eingerichtet (für Cypripedium calceolus nur an 10 Vorkommen, für Jurinea cyanoides an 18 Vorkommen). Diese Vorkommen wurden erfasst und bewertet. Für Coleanthus subtilis, Lindernia procumbens und Luronium natans konnten die in den zurückliegenden Jahren letztmalig bestätigten Vorkommen aktuell (2011/2012) nicht nachgewiesen werden. Aufgrund des natürlicherweise unsteten Auftretens dieser Arten wurden an den letzten bekannten Fundorten Monitoringflächen eingerichtet. Die drei Hauptkriterien des Monitorings: Zustand der Population, Habitatstruktur und Beeinträchtigungen sowie artspezifische Unterkriterien sind durch bundeseinheitliche Vorgaben festgelegt, ebenso die Häufigkeit der Erfassung dieser Kriterien während der jeweils sechsjährigen Berichtsperiode. Darüber hinaus sieht das Landesmonitoring teilweise eine detailliertere Untersuchungstiefe und -frequenz vor.
Der zum Landkreis Bitterfeld gehörenden Teil der Fuhneaue wurde zwischen August 1999 und September 2000 floristisch-vegetationskundlich untersucht. Dies stand im Zusammenhang mit der Erarbeitung zweier Naturschutzfachplanungen im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Bitterfeld (RANA 2000a, b).
Das Untersuchungsgebiet (UG) umfaßt den größten Teil des zum Landkreis Bitterfeld gehörenden Abschnittes des Fuhnetales. Im Westen wird das Gebiet zwischen Göttnitz und Mösthinsdorf durch den Saalkreis begrenzt. Zwischen der Westgrenze und Salzfurtkapelle bildet die Fuhne die Nordgrenze des Gebietes. Ab Salzfurtkapelle gehören die Flächen beiderseits der Fuhne zum UG, das insgesamt einen etwa 500 m breiten Streifen bildet. Die Ostgrenze stellt die Verbindungsstraße zwischen Wolfen und Wolfen-Nord dar. Das Gebiet umfaßt Teile der Meßtischblätter Zörbig (4338/2, 3, 4) und Bitterfeld (West)(4339/1, 2). Die Größe des UG beträgt ca. 1000 ha.
Die östliche Fuhneaue ist ein seit alters her vorwiegend durch Grünlandnutzung bewirtschaftetes Gelände. Östlich von Radegast wurde die Nutzung erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts durch die Entwässerung des sumpfigen Geländes möglich. Bis zu dieser Zeit besaß die Fuhne auch noch nicht die Eigentümlichkeit einer Bifurkation (zwischen Zehbitz und Zehmitz), sondern mündete lediglich in die Saale. In Folge des Anschlusses des Hauptentwässerungskanals (Landgraben) an die Fuhne erfolgte dann eine Entwässerung des Gebietes auch nach Osten zur Mulde. Der bis Anfang der 1960er Jahre immer noch recht hohe Grundwasserstand wurde durch fortgesetzte Melioration spürbar weiter gesenkt, was sich in der rückläufigen Bestandsentwicklung und dem Verschwinden zahlreicher Arten im Gebiet widerspiegelt.
In der vorliegenden Arbeit werden die Ergebnisse von vegetationskundlich-floristischen Erhebungen auf 120 Bracheäckern in Mitteldeutschland vorgestellt. Auf den fast ausschließlich selbstbegrünten Flächen konnten fünf klassische Ackerunkrautgesellschaften in mehr oder minder typischer Ausprägung nachgewiesen werden: (Euphorbia-Melandrietum, Aphano-Matricarietum, Teesdalio-Arnoseridetum, Caucalido-Scandicetum, Rorippo-Chenopodietum). Auf mehreren Flächen ließen sich die Pflanzenbestände lediglich als Fragmente ehemaliger Ackerunkrautgesellschaften ansprechen. Je nach Bodenart und Nährstoffversorgung folgen dem Stadium der Ackerunkrautgesellschaften der bewirtschafteten Flächen bereits im ersten Brachejahr Dominanzgesellschaften teilweise ruderaler Annueller (Conyza canadensis-Bestände, Erigeronto-Lactucetum serriolae). Auf älteren Brachen siedeln Gesellschaften, in denen die Ackerunkräuter qualitativ und quantitativ von zwei- und mehrjährigen Ruderal- sowie Grünlandarten verdrängt worden sind. Eine Reihe von Vegetationsaufnahmen konnte dem Dauco-Picridetum zugeordnet werden, während Queckenbestände aufgrund der Armut an typischen Charakterarten oder aufgrund des weit streuenden Artenspektrums nicht näher untergliedert wurden. Um einer "wilden" Sukzession vorzubeugen, wurden (vorwiegend auf Sandstandorten) Grasan- bzw. -untersaaten angelegt (vorwiegend Dactylis glomerata), die extrem artenarm sind.
Auf den Brachen konnten verschiedene floristisch interessante Arten gefunden werden, von denen 26 in jeweils mindestens einer Roten Liste der vier Bundesländer, in denen Vegetetationsaufnahmen erstellt wurden, enthalten sind. Aus diesem Grund stellen Rotationsbrachen neben dem Ackerrandstreifenprogramm und in Verbindung damit einen erfreulichen Beitrag für den Arten- und Naturschutz dar.
Nach der im Jahr 2000 für Sachsen-Anhalt erschienenen Karte der Potentiellen natürlichen Vegetation (PNV) liegt nun auch für Sachsen eine solche vor, die durch namhafte Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden im Rahmen von zwei Forschungs- und Entwicklungsvorhaben erarbeitet wurde. Diese Karten sind heute allgemein anerkannte und angewandte Planungshilfen. Die auf Landesebene erarbeiteten Karten dienen als Grundlage für eine bundesweite PNV-Karte. Daher erfolgte die Förderung der Forschungsprojekte sowohl durch das Sächsische Landesam t für Umwelt und Geologie (Manuskriptkarten zur PNV im Maßstab 1:50 000) als auch durch das Bundesamt für Naturschutz (vertiefende Bearbeitung der 1:50 000 Karten und darauf aufbauend einer Karte im Maßstab 1:200 000 für Sachsen sowie 1:500 000 für eine PNV-Karte Deutschlands).
Korsch, H.; Westhus, W.; Zündorf, H.-J.: Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen Thüringens
(2003)
Thüringen ist nach Sachsen das zweite ostdeutsche Bundesland, für das nun ein flächendeckender Verbreitungsatlas der Höheren Pflanzen vorliegt. Auf den ersten Blick überraschen im Vergleich zum sächsischen Pendant die deutlich geringeren „Ausmaße“, obwohl der Thüringer Atlas mit 1968 Sippen nur ca. einhundert weniger umfasst. Bewusst wurde z.B. auf umfangreiche Darstellungen zur Geschichte der botanischen Forschung in Thüringen verzichtet, da dies in der „Flora von Thüringen“ berücksichtigt sein wird, die zusammen mit dem Verbreitungsatlas ein Gesamtwerk bilden soll. Im Interesse einer raschen Veröffentlichung der Ergebnisse wurde auch die Auswertung der Daten zurückgestellt. Den Verbreitungskarten liegt der Maßstab von 1/16 Messtischblatt (MTB) zugrunde.
Die "Botanischen Streifzüge" wurden im Jahr 2000 aus Anlass des vierzigjährigen Bestehens des Botanischen Arbeitskreises Nordharz e.V. herausgegeben. Allein die Tatsache, dass nach bereits einem Jahr auf die erste Auflage mit eintausend Exemplaren eine zweite Auflage in gleicher Höhe folgt, spricht für die große Akzeptanz dieses kleinen Wanderführers. Einem kurzen Abriss über Geschichte und Anliegen des Botanischen Arbeitskreises und einer Vorbemerkung zum Gebrauch der Broschüre folgen die Beschreibungen von elf Wanderrouten.
Untersuchungen an den relativ häufigen Bolboschoenus-Beständen entlang der Mittelebe in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben gezeigt, dass es sich um die von Marhold et al. (2004) neu beschriebene Art Bolboschoenus laticarpus handelt.
Fließwasserröhrichte, in denen Bolboschoenus vorkommt, sind in der Literatur kaum beschrieben. Daher wird ein kurzer Überblick über die Synsystematik und Syntaxonomie solcher Bestände gegeben. Sie siedeln im Bereich der Mittelwasserlinie und stehen daher vor allem in engem Kontakt zum Phalaridetum arundinaceae und zum Caricetum gracilis. Meist sind die Bestände relativ artenarm (durchschnittlich 4,7 Arten), was außerdem stark vom Jahreswassergang abhängt. Für die Bestände wird als Assoziationsname „Phalarido-Bolboschoenetum laticarpi“ vorgeschlagen. Sie werden, wie die beiden anderen Gesellschaften, dem Magnocaricion zugeordnet.
Die Mauerkronen der Nicolai-Kirche in Zerbst wurden im Jahr 2001 mit unterschiedlichen Methoden begrünt. Das Ziel dieser Maßnahmen war die Pufferung extremer Temperaturunterschiede, die häufig zu starken Schäden am Mauerwerk führen. In Vorbereitung von anstehenden Sanierungsmaßnahmen wurde der Artenbestand auf repräsentativen Abschnitten der Mauern erfasst. Auf diese Weise konnte ermittelt werden, welche Arten mit den extremen Standortbedingungen, wie Hitze, Trockenheit und große Temperaturunterschiede gut zurechtkommen und daher bei der Sanierung an Fehlstellen erfolgversprechend angesiedelt werden können.
Zwischen März 2001 und August 2002 wurde der zum Saalkreis gehörende Abschnitt der Fuhneaue floristisch-vegetationskundlich untersucht. Anlaß hierfür war die Erarbeitung eines Schutzwürdigkeitsgutachtens in Vorbereitung der Ausweisung des Gebietes als LSG (RANA 2002). Das Untersuchungsgebiet (UG) ist wie folgt begrenzt: im Westen durch die Kreisgrenze zum Landkreis Bernburg - etwa entsprechend dem Verlauf der Straße Gröbzig-Mitteledlau zwischen Alter Fuhne und dem Straßenknick, im Süden durch die Straße Hohenedlau-SchlettauPlötz-Kösseln-Mösthinsdorf und den Fahrweg Mösthinsdorf-Göttnitz, im Osten durch die Grenze zum Landkreis Bitterfeld und im Norden durch die Grenze zum Landkreis Köthen, die dem Verlauf der Fuhne bzw. zwischen Werdershausen und Gröbzig dem der Alten Fuhne entspricht. Zum UG gehört außerdem der Lauf der Riede zwischen Ostrau und der Straße Kösseln-Mösthinsdorf. Dieser wird im Osten begrenzt durch den Fahrweg von der Straße Kösseln-Mösthinsdorf bis zum Fahrweg Ostrau-Werderthau und entlang diesem bis Ostrau. Westlich des Riedelau es gehört bis Werderthau ein ca. 150 m breiter, parallel verlaufender Streifen dazu sowie das Gelände zwischen der Landstraße Werderthau-Ostrau einschließlich des Ostrauer Parkes. Letzterer wurde floristisch jedoch nicht berücksichtigt. Das UG gehört zu den Meßtischblättern Löbejün 4337/1,3,4 und Zörbig 4338/3 und umfaßt eine Fläche von ca. 1000 ha. Der zum Saalkreis gehörende Teil der Fuhneaue wird sowohl durch Ackerbau als auch Grünland genutzt.
Buchbesprechung
(2015)
Wiederfund von Lindernia procumbens am Bleddiner Dorfteich (Lkrs. Wittenberg). − Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle) 20: 25 − 32. Im Rahmen des Monitorings der Pflanzenarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie in Sachsen-Anhalt wurde Lindernia procumbens erstmals nach zwölf Jahren am letzten bekannten Fundort, dem Bleddiner Dorfteich, wiedergefunden. Der Nachweis unterstreicht die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen des Fundortes, an dem trotz wiederholt günstig erscheinender Bedingungen die Art jahrelang nicht auftritt
Das Sparrige Gummikraut besitzt im Raum Halle-Leipzig-Bitterfeld eine ganze Reihe von Vorkommen. Davon wurden einige bereits seit ca. 15 Jahren mehrfach bestätigt, andere sind seit dem offensichtlich dazugekommen. Dies bot die Gelegenheit, die Art hinsichtlich ihrer Vergesellschaftung zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden 54 Vegetationsaufnahmen erstellt. Anhand derer kann gezeigt werden, dass G. squarrosa vor allem in Dauco-Melilotion-Gesellschaften (Klasse Artemisietea vulgaris, Ordnung Onopordetalia acanthii) und auch in lückigen ruderalen Grasbeständen der Agropyretalia intermedio-repentis vorkommt. Auf sandig-kiesigen Standorten lässt sich die Vegetation auch der Klasse Sedo-Scleranthetea mit Anklängen an Corynephorion-Gesellschaften zuordnen. Für die Etablierung ist G. squarrosa auf lückige Vegetation angewiesen und kommt in Mitteldeutschland nur an anthropogenen Wuchsorten vor. Gleichzeitig boten die Vegetationsaufnahmen die Möglichkeit, anhand der Zeigerwerte der häufigsten Begleitarten die Zeigerwerte für Licht, Temperatur, Kontinentalität, Feuchte, Reaktion und Nährstoff von G. squarrosa auf indirektem Wege zu ermitteln.
Aktuelle Bestandssituation von Apium graveolens, Helosciadium inundatum und H. repens an ausgewählten Fundorten in Sachsen-Anhalt und Thüringen. – Mitt. florist. Kart. Sachsen-Anhalt (Halle) 20: 55–61. In Vorbereitung bundesweiter Untersuchungen zur genetischen Diversität heimischer Wildsellerie-Arten wurden zahlreiche Altangaben zu Fundorten in Sachsen-Anhalt und Thüringen überprüft