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Die Bibliographie zur botanischen Literatur über Sachsen-Anhalt wird mit Nachträgen und den bisher zugänglichen Publikationen und Abschlussarbeiten von 2015 fortgesetzt. Aufgrund der immer geringer werdenden Zahl relevanter Publikationen, incl. nur noch elektronisch verfügbarer Arbeiten, wird nochmals darum gebeten, alle Artikel der Redaktion mitzuteilen, insbesondere solche, die in Zeitschriften erschienen sind, die botanische Themen nicht unbedingt erwarten lassen.
Buchbesprechungen
(2016)
Die Bibliographie zur botanischen Literatur über Sachsen-Anhalt wird mit Nachträgen und den bisher zugänglichen Publikationen und Abschlussarbeiten von 2016 fortgesetzt. Wegen der weiterhin sinkenden Zahl relevanter Publikationen, incl. nur noch elektronisch verfügbarer Arbeiten, wird wieder erneut gebeten, alle Artikel an die Redaktion zu melden (incl. E-Publikationen), insbesondere solche aus Zeitschriften, die botanische Themen nicht unbedingt erwarten lassen.
Buchbesprechungen folgender Werke:
1.) ŽILA, V. (2006): Atlas šumavských rostlin. (Atlas der Pflanzen des Böhmerwaldes) – Jaroslav Karmašek Tiskárna, České Budějovice
2.) JEANMONOD, D. & GAMISANS, J. (2007): Flora Corsica. – Edisud, Aix-en-Provence
3.) PETERSSON, J. & INGMANSSON, G. (2007): Gotlands Flora - en guide. – Gotlands Botaniska Förening
4.) WARTMANN. B. A. (2008): Die Orchideen der Schweiz.
5.) MERTZ, P. (2008): Alpenpflanzen in ihren Lebensräumen
Aktuelle Nachweise von Nanocyperion-Arten an der Elbe zwischen Dessau Kornhaus und Saalemündung
(2008)
Im Oktober 2008 erfolgte eine detaillierte Erfassung von Arten der Schlammfluren entlang der Elbe zwischen Dessau Kornhaus und der Saalemündung. Dies stand im Zusammenhang mit der Suche nach Vorkommen von Coleanthus subtilis und Lindernia procumbens. Wegen der soziologischen Bindung an Schlammfluren und des bisherigen Fehlens von korrekten Nachweisen beider Arten aus dem Untersuchungsgebiet (UG) (vgl. z. B. ZOBEL 1976, VOIGT 1980, 1982) wurden andere, im UG typische Nanocyperion-Arten als Indikatorsippen genutzt, indem bei Vorkommen solcher Arten an den entsprechenden Stellen besondere Aufmerksamkeit auf das potenzielle Vorhandensein beider Zielarten gelegt wurde. Als „Indikatorsippen“ dienten Eleocharis acicularis, Cyperus fuscus, Limosella aquatica, Lindernia dubia, Mentha pulegium und Peplis portula. Auch Rorippa palustris bevorzugt, ebenso wie Juncus bufonius, Gnaphalium uliginosum und Plantago intermedia schlammige bis schlammig-feinsandige Standorte, jedoch sind diese Arten nicht derart ausgeprägt standortspezifisch wie die erstgenannte Gruppe. Bei der Auswertung der vorhandenen Daten wurden sie allerdings teilweise mit berücksichtigt. Auch Leersia oryzoides wurde als oft übersehene Art erfasst. Obwohl für die genannten Arten umfangreiches Datenmaterial im Artenkataster des LAU vorliegt, bot es sich an, noch dazu weil weder Coleanthus subtilis noch Lindernia procumbens nachgewiesen werden konnten, die innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraumes für den ca. 30 km langen Elbabschnitt gewonnen Daten in einer Übersicht zusammenfassend darzustellen. Damit liegt ein für mehrere Arten aktueller Kartierstand vor, der insofern als sehr genau angesehen werden dürfte, da die Entwicklungsbedingungen im Jahr 2008 für Arten der annuellen Uferfluren ausgesprochen günstig waren.
Der Einleitungsteil gliedert sich in kurze Abschnitte zu den Alpen allgemein, deren Entstehung und Gliederung, zum Klima, zu Besonderheiten der Gebirgspflanzen, Höhenstufen und Tieren. Auch auf die Gefährdung der Alpen wird kurz eingegangen und somit das Augenmerk des Nutzers auf die Sensibilität der vielerorts durch Massentourismus, nicht zuletzt Skibetrieb, gefährdeten Ökosysteme gelenkt. Eine kurze Erläuterung zur Auswahl und Anordnung sowie zu den Informationen über die einzelnen Arten sind dem speziellen Teil vorangestellt. Originell und für den Laien eingängig, jedoch nicht fehlerfrei ist die Darstellung wichtiger morphologischer Termini anhand von tektierten Fotos.
Im Mai 2005 fand mit Blick auf die Fusionierung der beiden Nationalparke Hochharz (Sachsen-Anhalt) und Harz (Niedersachsen) ein Workshop zu Fragen von Walddynamik und Waldumbau in Waldnationalparks statt. Ziele der Zusammenkunft waren insbesondere aus der Sicht der Nationalparkverwaltung der Erfahrungsaustausch zwischen Entscheidungsträgern der Verwaltung, Fachwissenschaftlern und Praktikern sowie speziell für den (Gesamt-) Nationalpark Harz Anregungen für die weitere waldbauliche Entwicklungsplanung auf der Grundlage von Erfahrungen aus anderen Nationalparks. Die Beiträge verschiedener Tagungsteilnehmer sind in Form einzelner Aufsätze in der Broschüre zusammengestellt.
Buchbesprechung
(2017)
Die Autoren setzten mit der Herausgabe ihrer umfangreichen Übersicht über die Florenwerke Deutschlands eine lange Tradition fort, bekanntes Wissen übersichtlich aufzubereiten, um es so komfortabel nutzbar zu machen. Gelegentlich wird es darüber hinaus sicher ein Aha-Erlebnis geben, dass es über dieses oder jenes Gebiet überhaupt schon ein floristisches Werk gibt.
Die gegenseitige Beeinflussung von Bracheäckern und Trocken- und Halbtrockenrasen wurde entlang eines Transektes (48 m lang, gegliedert in 24 Flächen à 2 x 2 m) untersucht. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob sich die sehr unterschiedlichen Vegetationseinheiten entlang dieses Transektes gegenseitig beeinflussen, d.h. ob die Sukzession auf der in der Mitte des Transektes liegenden Ackerbrache einen negativen Einfluß auf die naturnähere Vegetation der angrenzenden Trocken- und Halbtrockenrasen hat. Hierzu wurde die Vegetationsentwicklung 4 Jahre beobachtet. Der Hauptteil der Diasporen verbleibt auf den jeweiligen Flächen, in der direkten Nähe der Mutterpflanze. Nur wenige Diasporen werden weiter transportiert und gelangen in angrenzende Pflanzenbestände. Während sichauf der Brache einige wenige Arten der Trocken- und Halbtrockenrasen etablieren konnten, gelang dies umgekehrt den Ruderalarten nur auf anderen tiefergründigen Standorten. In den flachgründigen Trockenrasen überlebten aufkommende Ruderalarten nicht. Die extremen Standortsverhältnisse (Flachgründigkeit und Trockenheit des Bodens) sichern die Stabilität dieser Biotope.
Auf der Ebene von Formationen und Vegetationsklassen wird eine Übersicht über die pflanzensoziologische Verbreitung der rund 565 einheimischen und eingebürgerten Annuellen basierend auf ROTHMALER et al. (1996) gegeben. Annuelle kommen in 12 der 13 Formationen (sensu WILMANNS 1998) vor. Die Untersuchung gibt ferner einen Überblick, welche der insgesamt zwanzig Wuchsformen Annueller in den einzelnen Gesellschaftsklassen in welchem Umfang vertreten sind. Es werden Bezüge zwischen der Vergesellschaftung der einzelnen Art und ihrer Wuchsform in Hinblick auf den Anpassungswert morphologischer Merkmale herausgestellt. Während phänotypisch plastische (aktive) Anpassungserscheinungen sehr selten sind, kommen familientypische, d.h. systematische, genotypische Merkmale, die als (passive) Vorteile für die Art betrachtet werden können, weit häufiger vor. Die Hypothese, daß morphologisch bzw. physiologisch spezialisierte Arten (Klettern, Sukkulenz, Parasitismus) eine geringe soziologische Amplitude besitzen, d.h. in nur wenigen Verbänden/Klassen vergesellschaftet sind, bzw. daß morphologisch unspezifischere Arten eine weite Amplitude besitzen, konnte nur zum Teil bestätigt werden. Mit einigen Ausnahmen sind die Arten der unterschiedlichen Wuchsformgruppen in durchschnittlich 1,5-1,8 Vegetationsklassen vergesellschaftet. Etwa 43% der Annuellen sind indigen, 31% gehören zu den Archäophyten und 26% zu den Neophyten. Als agriophytisch sind 57 Arten einzustufen, was ca. der Hälfte aller Agriophyten in Mitteleuropa entspricht.
Diversität und Dynamik der Ufervegetation an der Mittel-Elbe zwischen Wittenberge und Havelberg
(2003)
Im Rahmen von Begleituntersuchungen bei Buhnensanierungen an der unteren Mittel-Elbe zwischen Havelberg und Wittenberge erfolgten zwischen 1999 und 2001 abschnittsweise flächendeckende Vegetationserhebungen im unmittelbaren Uferbereich. Berücksichtigt wurden sowohl die Buhnenfelder als auch die Buhnen bis durchschnittlich in Höhe der Oberkante der Uferböschung. Die vorliegende Arbeit gibt eine Übersicht über die im Gebiet nachgewiesenen Vegetationseinheiten und ihre standörtliche Charakterisierung. Insgesamt wurden 56 Vegetationseinheiten i.w.S. unterschieden. Diese verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Vegetationstypen: Annuellen- (19), Flutrasen- (10), Seggenried- und Röhrricht- (11), Ruderal- (7), Wasserpflanzen- (1), Grünland-Gesellschaften (1), krautige Ufersäume (4), Gehölzbestände (3) sowie 4 mehr oder weniger vegetationsfreie Standorttypen. Die flächendeckende Vegetationserfassung erforderte die Unterscheidung zahlreicher rangloser Vegetationseinheiten neben den bereits beschriebenen Syntaxa, wobei es sich vor allem um Dominanz- und Mischbestände einzelner oder weniger Arten handelt, die allerdings z.T. aspektabhängig charakterisiert sind. Die Untersuchungen sind überwiegend eine Erhebung des Ist-Zustandes, aufgrund dessen in den Folgejahren qualitative und quantitive Vegetationsänderungen in Abhängigkeit der unterschiedlichen Sanierungsmaßnahmen erfaßt werden sollen.