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Felsen, Block- und Geröllhalden waren bislang nicht oder nur im geringen Maße einer Nutzung unterworfen. Sie stellen in unserer mehr oder weniger intensiv genutzten Kulturlandschaft noch einen Teil des ursprünglich dar; es sind Lebensräume, die sich über Tausende von Jahren ungestört entwickeln konnten. Solche Biotope, die uns - wie ein Fenster - den Blick in die Landschaft vor der menschlichen Besiedelung erlauben, nennt man Primärbiotope. Diese Broschüre informiert über die Verbreitung, Biologe, sowie Biozönosen und Schutzmaßnahmen von Felsen und Blockhalden in Baden-Württemberg.
Breutelia ist eine Gattung, die weltweit mit kanpp 100 Arten vertreten ist, vorwiegend in den tropischen Gebirgen und der südlichen Hemisphäre, wo sie besonders um die Waldgrenze artenreich vertreten ist. In Nordamerika ist die Gattung gar nicht vertreten, in Europa hingegen mit 2 endemischen Arten, Breutelia azorica nur auf den Azoren und B. chrysocoma (Abb. 1) in Westeuropa. Dafür gibt es zwei Hypothesen. Entweder sind diese Arten Tertiärrelikte, die sich über die Eiszeit in den milden ozeanischen Gebieten Westeuropas gehalten haben. Breutelia azorica hätte sich dann von dem damaligen Festland auf die vulkanischen Inseln verbreitet und dort überlebt, B. chrysocoma hätte in küstennahem Gebieten Westeuropas (die heute unter Wasser liegen) die Kaltzeiten überdauert. Oder beide Arten sind mit tropischen Arten identisch und über Sporen vermutlich von den Neotropen auf die Azoren bzw. nach Europa verbreitet worden. In vielen Fällen sind solche Arten wie Campylopus cygneus, C. shawii, Plagiochila heterophylla, P. bifaria, P. longispina u.a. zunächst in Unkenntnis ihres Vorkommens in den Tropen unter eigenem Namen aus Europa beschrieben worden.
Der Vikos-Aoos Nationalpark liegt im Pindos Gebirge im Nordwesten von Griechenland, nahe der albanischen Grenze, einem bryologisch noch wenig untersuchtem Gebiet. Es wird die Moosflora in dem Kalkgebiet in der Umgebung des Dorfes Vikos (ca. 800 m NN) skizziert. Ein Schema zeigt die Vorkommen der ca. 150 Arten in den unterschiedlichen Lebensräumen, wie Wegrand im Dorf, Trockenmauern und Steinriegel, Sträucher und Bäume, Fluss und Sickerflur, montane Phrygana und Felsen sowie alpine Steinrasen. Viele der Arten werden erstmals für das Pindos-Gebiet genannt, einige Arten sind Neufunde für Griechenland. Eine Art (Cinclidotus confertus Lüth) konnte neu für die Wissenschaft entdeckt werden.
Die Moose Zyperns
(2009)
Während einer fünftägigen Exkursion in den Süden Zyperns wurden22 Lebermoosarten und 110 Laubmoosarten gefunden., Bryum elegans, B. gemmiparum, B. kunzei, Cephaloziella turneri, Fissidens dubius, Grimmia dissimulata, Lejeunea cavifolia, Orthotrichum ibericum, O. macrocephalum, O. pumilum, O. speciosum var brevisetum, Pottia conica, Pterygoneurum ovatum, Riccia atromarginata, R. ciliifera, Schistidium crassipilum, S. robustum, Tortula canescens, T. virescens und Zygodon catarinoi wurden neu für Zypern entdeckt. Eine kommentierte Liste der Moose Zyperns mit Literaturangaben wird gegeben.
Eine Liste aller bisher für Sardinien festgestellten Vertreter der Bryophyta wird präsentiert; sie basiert auf Checklisten aus jüngerer Zeit, ergänzt durch Funde der Autoren im Rahmen eines Geländeaufenthalts im Mai 2008. Als neu für Sardinien werden die folgenden Moose gemeldet: Bryum barnesii, B. caespiticium var. imbricatum (B. kunzei), B. mildeanum, Encalypta trachymitria, B. elegans, Fissidens celticus, F. curvatus, F. taxifolius var. pallidicaulis, Grimmia dissimulata, G. meridionalis, Heterocladium dimorphum, Octodiceras fontanus, Orthotrichum pallens, O. striatum, Phascum leptophyllum, Plagiomnium elatum, Pogonatum aloides var. minimum und Racomitrium elongatum. Claopodium whippleanum ist neu für Italien.