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Die Fundmeldungen in Band 34 von Botanik und Naturschutz in Hessen stammen von: Dirk Bönsel, Martin De Jong, Klaus Dühr, Uta Engel, Benjamin Feller, Christian Feuring, Thomas Gregor, Arthur Händler, Karsten Horn, Diemut Klärner, Julia Kruse, Eric Martiné, Hasko Friedrich Nesemann, Kai Uwe Nierbauer, Uwe Raabe, Susanne Raehse, Felix Reischmann, Bernd Sauerwein, Petra Schmidt, Fabian Schrauth, Christof Nikolaus Schröder, Helmut Siebert, Michael Thieme, Otto Wacker und Rüdiger Wittig.
Die vorliegende Arbeit erfaßt und dokumentiert die Flora und Vegetation der Streuobstbestände des Main-Taunus-Kreises. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Grünlandgesellschaften. Dargestellt werden deren Abhängigkeit von edaphischen und klimatischen Faktoren, die Auswirkungen der aktuellen und historischen Bewirtschaftung sowie die Folgen der Aufgabe der Bewirtschaftung. Der am weitesten verbreitete Vegetationstyp in den Streuobstbeständen ist das Arrhenatheretum mit seinen verschiedenen Subassoziationen. Das Arrhenatheretum typicum und das Arrhenatheretum alopecuretosum treten am häufigsten und in allen Naturräumen des Untersuchungsgebiets auf. Das Arrhenatheretum salvietosum ist auf das Main-Taunusvorland beschränkt und das Arrhenatheretum luzuletosum und betonicetosum auf den Vortaunus und den Hohen Taunus. Kleinflächig kommt das Arrhenatheretum luzuletosum auch über Flugsanden in der Untermainebene vor. Auf beweideten Flächen wurden das Lolio-Cynosuretum und das Festuco-Cynosuretum festgestellt. Neben den Grünlandgesellschaften sind vielfach Gebüsch- und Heckengesellschaften sowie Saumgesellschaften am Vegetationsmosaik der Streuobstbestände beteiligt. Magerrasen hingegen sind nur kleinflächig und selten vorzufinden. In den untersuchten Streuobstbeständen wurde eine Reihe von Arten und Pflanzengesellschaften festgestellt, die in den Roten Listen verzeichnet sind.
Auf dem Gailenberg, einer alten Flugsanddüne der Untermainebene,
wurde 1994 die Sandtrockenrasenvegetation untersucht. Die Assoziation Spergulo
morisonii-Corynephoretum canescentis typicum wird in der flechtenreichen Variante,
die Subassoziation mit Agrostis capillaris in der typischen und der flechtenreichen
Variante mit Vegetationsaufnahmen dokumentiert. Ferner liegen Vegetationsaufnahmen
der damals vor allem an Wegrändern vorkommenden Assoziation Diantho-Armerietum
sowie einer Thero-Airion-Fragmentgesellschaft auf einer jungen Ackerbrache vor.
Um die Vegetationsdynamik der Gesellschaften untersuchen zu können, wurden
1994 Beobachtungsflächen angelegt. In den Jahren 2003 und 2004 wurde die Vegetation
dieser Beobachtungsflächen erneut aufgenommen. Die flechtenreiche Variante des Spergulo-
Corynephoretum typicum erwies sich dabei als ausgesprochen stabile Gesellschaft.
Aus der typischen Variante der Subassoziation mit Agrostis capillaris hat sich eine
Gesellschaft entwickelt, die als nicht optimal ausgeprägte, typische Subassoziation in der
flechtenreichen Variante bezeichnet werden kann. Die flechtenreiche Variante der Subassoziation
von Agrostis capillaris des Spergulo-Corynephoretum ist dagegen völlig
degeneriert, wobei Beschattung die wichtigste Ursache ist.
Auf der Beobachtungsfläche ist das Diantho-Armerietum aufgrund einer intensiven
Erholungsnutzung und den damit verbundenen Störungen stark degeneriert. Die Degeneration,
insbesondere das Verschwinden von Armeria elongata, kann direkt auf mechanische
Einwirkungen wie Tritt, Befahren mit Autos oder Lagern zurückgeführt werden.
Auf einer ungestörten Ackerbrache hat sich die Thero-Airion-Fragmentgesellschaft
dagegen zu einem Diantho-Armerietum mit den beiden Charakterarten Armeria elongata
und Dianthus deltoides entwickelt. Der sporadische Durchzug einer Schafherde scheint
für die Ausbildung sowie den Erhalt der Gesellschaft förderlich zu sein.
Der Gailenberg ist ein bedeutender Biotopkomplex mit hoher Strukturvielfalt. Zwei
gefährdete Pflanzengesellschaften sowie acht in Hessen gefährdete Pflanzenarten konnten
nachgewiesen werden. Der hiermit klar vorhandene Naturschutzwert wird noch
dadurch erhöht, dass der Gailenberg in unmittelbarer Nähe zweier aufgrund ihrer Sandrasenvegetation
als Fauna-Flora-Habitate vorgeschlagener Gebiete sowie mehrerer
Naturschutzgebiete liegt.
Wo wächst die Palmyrapalme? : mit Satellitendaten praxistaugliche Verbreitungskarten erstellen
(2008)
Die äthiopische Palmyrapalme (Borassus aethiopum) mit einer Wuchshöhe von bis zu 30 Metern gehört zu den größten afrikanischen Palmenarten. Ihr Erhalt ist für die Menschen in Benin und Burkina Faso von großer Bedeutung, denn sie stellen aus den Blättern der Palme Matten, Körbe und Hüte her. Die melonengroßen, glänzend orangen Früchte sind essbar. Inzwischen geht das Verbreitungsgebiet dieser wichtigen Nutzart stark zurück. ...
Die Lemnetea-Gesellschaften niederrheinischer Gewässer und deren Veränderungen in den letzten Jahren
(1985)
Für die Gewässerlandschaft des Niederrheingebietes werden auf pflanzensoziologischer Basis folgende Lemnetea-Gesellschaften (mit ihren spezifischen, synökologisch bedingten Subassoziationen und Übergangsbereichen) beschrieben: Riccietum fluitantis, Ricciocarpetum natantis, Lemnetum trisulcae, Spirodeletum polyrhizae, Lemnetum gibbae. Diese meist eutraphenten Wasserlinsendecken sind durch zunehmende Nährstoffanreicherung bereits in einigen Gesellschaftsausbildungen gefährdet. Vor allem das Riccietum fluitantis, das Ricciocarpetum natantis sowie das Lemnetum trisulcae werden in fortschreitendem Maße durch die stärker eutraphenten bis hypertraphenten, konkurrenzfähigeren Gesellschaften des Lemnion gibbae verdrängt.
Im Naturraum Schwalm-Nette-Platten (westl. Niederrhein) existieren noch heute ausgedehnte naturnahe Erlenwälder. Auf der Grundlage zahlreicher pflanzensoziologischer Aufnahmen sowie ergänzender bodenökologischer Untersuchungen werden drei eigenständige Waldtypen unterschieden und mit Erlenwäldern angrenzender Naturräume verglichen. Das Carici elongatae-Alnetum zeigt im Untersuchungsgebiet durch das Vorkommen von Osmunda regalis schon atlantische Züge und tritt in einer durch Carex remota gekennzeichneten Auenform auf. Die häufig diskutierte Trennung des Carici elongatae-Alnetum in Sphagno-Alnetum und Irido-/Ribo nigri-Alnetum wird aufgrund der vorliegenden Untersuchungsergebnisse nicht für sinnvoll erachtet. Zwischen Torfmoos-Erlenbruchwäldern (Carici elongatae-Alnetum sphagnetosum) und Buchen-Eichenwäldern (Fago-Quercetum) vermittelt im Gebiet der Erlen-Eichen-Birkenwald (Betulo-Quercetum alnetosum). Das bisher regional nicht als eigenständiges Syntaxon belegte Fraxino-Alnetum quelliger Standorte (Cardamine amara-Erlenwälder) wird dem Pruno-Fraxinetum des niederrheinischen Tieflandes gegenübergestellt.
Die vorliegende Arbeit dokumentiert die Existenz folgender Assoziationen in Hessen mittels Vegetationstabellen: Potentillo anserinae-Festucetum arundinaceae, Chaerophylletum bulbosi, Stellario uliginosae-Scirpetum setacei und Chenopodietum rubri. Alle Vegetationsaufnahmen stammen aus dem Taunus. Die Dokumentation wird durch Angaben zu Häufigkeit und Standort der Assoziationen im Taunus komplettiert.