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Die Hämatopoese stellt den blutbildenden Prozeß dar, der den Menschen ein Leben lang mit Blutzellen versorgt und deren Ausgangspunkt eine kleine Zahl hämatopoetischer Stammzellen ist. Diese Stammzellen besitzen einerseits die Fähigkeit zur Selbsterneuerung und sind andererseits in der Lage, durch Proliferation und terminale Differenzierung Zellen verschiedener Linien hervorzubringen. Das biologische Hauptmerkmal der Stammzelle ist die Fähigkeit die Hämatopoese zu rekonstituieren, was klinisch bei der Stammzelltransplantation genutzt wird. Überwiegend werden dabei Knochenmark und peripheres Blut als Quelle für Stammzellen genutzt, die abhängig von der Zahl der transplantierten Zellen zur völligen Rekonstitution der Blutbildung führen. Für Patienten ohne passende Spender wurde das Nabelschnurblut als Alternative in Betracht gezogen. Trotz verschiedener Vorteile der Stammzellen aus Nabelschnurblut besteht der Hauptnachteil in der sehr limitierten Zahl der Zellen mit dem erhöhten Risiko eines Transplantatversagens. Aus diesem Grund wird die ex vivo Vermehrung dieser Stammzellen derzeit zunehmend untersucht. Erforderlich sind Bedingungen zur ausreichenden Vermehrung der Zellen unter Erhalt der Stammzelleigen schaften, die die klinische Anwendung möglich machen. Diese Bedingungen waren bisher nicht erfüllt. Hauptziel dieser Arbeit war es demnach Kulturbedingungen für die Expansion von Stammzellen aus Nabelschnurblut zu etablieren, die den klinischen Anforderungen einer Transplantation genügen. Dafür wurden sowohl die determinierten Vorläuferzellen untersucht, als auch die Fähigkeit der Stammzelle in vitro Langzeithämatopoese aufrecht zu erhalten und zur Repopulierung der NOD/SCIDMaus. Die Repopulierung ist ein spezifischer Prozeß (Homing), bei dem die Migration der Zellen aus der Blutbahn durch die Endothelzellschicht der Gefäße in die spezialisierten Nischen des Knochenmarks erfolgt. Da für die Amplifikation äußere Stimuli erforderlich sind, welche die biologischen Eigenschaften der Zellen modulieren, wurden die Eigenschaften der expandierten Zellen in verschiedenen in vitro Assays wie CFU und LTCIC untersucht, die derzeit als die besten Verfahren gelten, die hämatopoetische Stammzelle zu detektieren. Zur Untersuchung der Repopulierungsfähigkeit wurde das NOD/SCIDMausmodell etabliert, in dem der Aufbau einer humanen Hämatopoese im murinen Knochenmark gemessen wird, sowie ein neues in vitro Modell entwickelt, das Stromazellsphäroid, mit dessen Hilfe die Migrationsfähigkeit untersucht wurde. Mit der Kombination der auf primitive Stammzellen wirkenden Zytokine SCF, FL, TPO und IL3 gelang eine gute und ausreichende Vermehrung der ontogenetisch unreifen und der determinierten Progenitorzellen nach Kultivierung der Zellen über 7 Tage. Das beim Einsatz in der ex vivo Expansion umstrittene Zytokin IL3 führte hierbei nicht zum befürchteten Verlust der Repopulierungsfähigkeit der expandierten Zellen. Es sorgte vielmehr durch eine starke Vermehrung der Zellen für ein Engraftment der NOD/SCIDMaus, das dem durch frische unmanipulierte Nabelschnurblutzellen vergleichbar war. Von den getesteten Kultursystemen erwies sich die statische Kultivierung im Teflonbeutel als geeignet zur Vermehrung der primitiven Progenitoren, ohne die Repopulierungsfähigkeit der expandierten Zellen zu vermindern. Durch die Wahl eines serumfreien, klinisch anwendbaren Mediums gelang somit die Etablierung eines Kultursystems zur optimierten ex vivo Expansion früher Progenitor und Stammzellen aus Nabelschnurblut ohne Verlust der Repopulierungsfähigkeit für die klinische Anwendung. Das Homing in das Knochenmark ist ein selektiver aus mehreren Einzelschritten bestehender Prozeß unter Interaktion der Zellen mit Endothelzellen und dem Knochenmarkstroma, der durch eine Vielzahl verschiedener zusammenwirkender Adhäsionsmoleküle reguliert wird. Weitere Faktoren, die das Homing beeinflussen sind Zytokine oder Chemokine. Diese Stimuli wirken über verschiedene intrazelluläre Signalwege, von denen die RhoProteinfamilie der kleinen GTPasen eine bestimmende Rolle in der Migration zugedacht wird, sowie andere Bestandteile der intrazellulären Signaltransduktion, wie Kinasen und GProteine. Die Migration in das Sphäroidmodell ist ebenso ein selektiver und gerichteter Prozeß, bei dem neben den primären CD34 Zellen aus Nabelschnurblut auch andere humane hämatopoetische Zelllinien eine gerichtete Einwanderung zeigen. Durch Zugabe eines Inhibitors von G Proteinen, Pertussis Toxin (PT), und Hemmung der kleinen GTPasen durch spezifische Toxine aus Clostridien konnte eine reproduzierbare und deutliche Verringerung der Migration in das Sphäroid erreicht werden. Die Migration hämatopoetischer Zellen in das Sphäroid erfolgt also unter Beteiligung der kleinen GTPasen, sowie PT sensitiver GProteine. Blockierungsversuche zeigten unerwarteterweise keine funktionelle Beteiligung des ChemokinRezeptorpaares SDF1/CXCR4 und des Adhäsionsmoleküls VLA4 bei der Migra- tion in das Sphäroid. Welche weiteren Mechanismen für diese Migration bedingend sind erfordert weitergehende Untersuchungen. Durch die Kultivierung von hämatopoetischen Stammzellen aus Nabelschnurblut mit den Zytokinen SCF, FL, TPO und IL3 gelang eine ausreichende Vermehrung von frühen und determinierten Progenitorzellen unter Erhalt ihrer Stammzellfähigkeiten, so daß ein klinischer Einsatz möglich wird. Dabei ergab sich durch Untersuchung der Migrationsfähigkeit im Sphäroidmodell, daß beim Homing der Zellen die Aktivierung der kleinen GTPasen und eines Pertussis Toxinsensitiven GProteins beteiligt sind.
Neuropathic pain is a debilitating and commonly treatment-refractory condition requiring novel therapeutic options. Accumulating preclinical studies indicate that the potassium channel Slack (KNa1.1) contributes to the processing of neuropathic pain, and that Slack activators, when injected into mice, ameliorate pain-related hypersensitivity. However, whether Slack activation might reduce neuropathic pain in humans remains elusive. Here, we evaluated the tolerability and analgesic efficacy of loxapine, a first-generation antipsychotic drug and Slack activator, in neuropathic pain patients. We aimed to treat 12 patients with chronic chemotherapy-induced, treatment-refractory neuropathic pain (pain severity ≥ 4 units on an 11-point numerical rating scale) in a monocentric, open label, proof-of-principle study. Patients received loxapine orally as add-on analgesic in a dose-escalating manner (four treatment episodes for 14 days, daily dose: 20, 30, 40, or 60 mg loxapine) depending on tolerability and analgesic efficacy. Patient-reported outcomes of pain intensity and/or relief were recorded daily. After enrolling four patients, this study was prematurely terminated due to adverse events typically occurring with first-generation antipsychotic drugs that were reported by all patients. In two patients receiving loxapine for at least two treatment episodes, a clinically relevant analgesic effect was found at a daily dose of 20–30 mg of loxapine. Another two patients tolerated loxapine only for a few days. Together, our data further support the hypothesis that Slack activation might be a novel strategy for neuropathic pain therapy. However, loxapine is no valid treatment option for painful polyneuropathy due to profound dopamine and histamine receptor-related side effects.
Clinical Trial Registration: www.ClinicalTrials.gov, identifier NCT02820519.
Persistent and, in particular, neuropathic pain is a major healthcare problem with still insufficient pharmacological treatment options. This triggered research activities aimed at finding analgesics with a novel mechanism of action. Results of these efforts will need to pass through the phases of drug development, in which experimental human pain models are established components e.g. implemented as chemical hyperalgesia induced by capsaicin. We aimed at ranking the various readouts of a human capsaicin–based pain model with respect to the most relevant information about the effects of a potential reference analgesic. In a placebo‐controlled, randomized cross‐over study, seven different pain‐related readouts were acquired in 16 healthy individuals before and after oral administration of 300 mg pregabalin. The sizes of the effect on pain induced by intradermal injection of capsaicin were quantified by calculating Cohen's d. While in four of the seven pain‐related parameters, pregabalin provided a small effect judged by values of Cohen's d exceeding 0.2, an item categorization technique implemented as computed ABC analysis identified the pain intensities in the area of secondary hyperalgesia and of allodynia as the most suitable parameters to quantify the analgesic effects of pregabalin. Results of this study provide further support for the ability of the intradermal capsaicin pain model to show analgesic effects of pregabalin. Results can serve as a basis for the designs of studies where the inclusion of this particular pain model and pregabalin is planned.