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Meadow birds on organic and conventional arable farms in the Netherlands: abundance and nest success
(2006)
Als eine der Hauptursachen für den Rückgang der Wiesenvögel in westeuropäischen Grünland- und Ackerbaugebieten wird die Intensivierung der Landwirtschaft gesehen. Es stellt sich deshalb die Frage, ob eine weniger intensive Bewirtschaftung, z.B. in Form des ökologischen Landbaus, diese Abnahmen stoppen oder sogar wieder umkehren kann. Die hier präsentierte Studie beschäftigt sich vergleichend (1) mit den Siedlungsdichten von Wiesenvögeln auf konventionell und ökologisch bewirtschafteten Ackerflächen, sowie (2) mit dem Schlupferfolg von Kiebitzgelegen auf diesen Standorten. Die Studie wurde in zwei Poldergebieten (Oostelijk Flevoland, Noordoostpolder) durchgeführt, die erst in den 1950er bzw. den 1930er Jahren dem Meer abgerungen wurden. Beide Gebiete weisen homogene, großräumige Ackerflächen auf. Insgesamt wurden 20 „Hofpaare“ ausgewählt, wobei jedes Paar aus einem ökologisch und einem konventionell bewirtschafteten Betrieb bestand. Die beiden Betriebe eines jeden Paares wurden so gewählt, dass sich ihre Betriebsflächen in Landschaftsstruktur und Bodenverhältnissen nicht unterschieden. Alle ökologisch geführten Betriebe produzierten seit mindestens 5 Jahren in dieser Weise. Während die konventionell wirtschaftenden Betriebe mehr Kartoffeln, Zuckerrüben und Wintergetreide anbauten, wiesen die ökologisch arbeitenden Betriebe ein größeres Spektrum an Anbaufrüchten und mehr Flächen mit Sommergetreide auf. In 2004 und 2005 wurden die Brutvogeldichten auf Betriebsflächen von 10 bzw. 20 „Hofpaaren“ ermittelt. Dabei wurden insgesamt 6 Arten in größerer Dichte festgestellt: Schafstelze (Motacilla flava), Kiebitz (Vanellus vanellus), Wiesenpieper (Anthus pratensis), Feldlerche (Alauda arvensis), Wachtel (Coturnix coturnix), und Austernfischer (Haematopus ostralegus). In beiden Jahren war die Feldlerche auf ökologisch bewirtschafteten Flächen häufiger vertreten. Kiebitze traten in solchen Flächen ebenfalls in höherer Dichte auf, wenn auch nur in 2004 statistisch signifikant. Die Schafstelze dagegen siedelte in 2005 auf konventionell bewirtschafteten Flächen in höherer Dichte. Für alle anderen Arten konnten keine Abundanzunterschiede zwischen beiden Bewirtschaftungstypen ermittelt werden. Flächenunterschiede im Fruchtanbau zwischen ökologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben scheinen für die Abundanzunterschiede bei Feldlerche und Schafstelze verantwortlich zu sein. Feldlerchenreviere fanden sich vor allem in Sommergetreide, das stärker von ökologisch arbeitenden Betrieben angebaut wird. Schafstelzen besiedelten dagegen vor allem Kartoffeläcker und Wintergetreideflächen. Diese Früchte werden häufiger auf konventionell bewirtschafteten Äckern angebaut. Ein Vergleich der Siedlungsdichte beider Vogelarten auf der Ebene einzelner Feldfrüchte (z.B. Öko-Kartoffelfläche vs. konventionell bewirtschafteter Kartoffelacker) ergab keine Unterschiede. Es zeigt aber, dass die Feldfrucht für die Habitatwahl wichtiger ist als die Bewirtschaftungsweise. Beim Kiebitz gehen die Abundanzunterschiede zwischen ökologisch und konventionell bewirtschafteten Flächen nicht auf Flächenunterschiede im Anbau einzelner Feldfrüchte zurück. Vielmehr scheinen Unterschiede in der Bewirtschaftung einzelner Feldfrüchte wesentlich entscheidender zu sein. In 2005 wurde vergleichend der Schlupferfolg von Kiebitzgelegen auf ökologisch bewirtschafteten (n = 80 Gelege) und konventionell bewirtschafteten Ackerflächen (n = 45 Gelege) ermittelt. Die Überlebenswahrscheinlichkeit der Gelege war auf ökologisch bewirtschafteten Flächen deutlich niedriger. Ursächlich war der höhere Maschineneinsatz sowohl bei der Feldbestellung als auch beim Jäten der Flächen.