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Mit Interesse habe ich den "Spiegel" Nr. 39/08 gelesen und war besonders angetan vom Beitrag "Goethes allmächtige Fee" über Ghibellino sowie dessen Interview. 2003 war sein inzwischen so gelesenes wie umstrittenes Buch "Goethe und Anna Amalia - Eine verbotene Liebe?" erschienen (3. Aufl., Weimar 2007); die akademische Wissenschaft, besonders die wie immer weltfremden Weimarer jener Institute mit den stets wechselnden Namen, protestierte. Ulrike Krenzlin wertet Ghibellinos Buch in den "Weimarer Beiträgen" 4/2007 als zumindest debattenwürdig und ernstzunehmend. So denke ich auch. Sehr ernst sogar!...
[...] die Erkenntnis, daß "Ulysses", dieser Roman der Romane des 20. Jahrhunderts aus dem Jahre 1922, [...] auch ein jüdischer Roman ist, hat sich so noch nicht durchgesetzt. Wohl spielen Gedanken zum jüdischen Thema eine Rolle in der reichen, ja überreichen Sekundarliteratur, meist gar nicht, wenn ja, weniger als mehr. Das Thema bleibt am Rande, die Frage ward so nicht gestellt. Und doch ist er auch ein jüdischer Roman, und nicht nur von der Hauptfigur, von Leopold Bloom her.