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Zweifelsohne gehört der Ginkgo auch in Mitteleuropa zu den bekanntesten fremdländischen Baumarten und erst Recht zu den berühmtesten sog. "lebenden Fossilien". Wer kennt nicht seine ungewöhnlichen, an der Spitze meist zweigeteilten Blätter (Abb. 1), die regelmäß
ig in der Werbung für Medikamente gegen das Altern oder auch in Form von Broschen zu sehen sind? Besonders im Herbst zum Zeitpunkt der intensiven gelben Herbstfärbung als auch nach dem Blattabwurf, wenn die leuchtend silbrig-gelben Samen noch am Baum hängen, fallen die Bäume besonders auf (Abb. 2). Nachfolgend wird die Paläobotanik, Systematik und Morphologie dieser einzigartigen Gattung vorgestellt.
In Mitteleuropa gibt es wohl kaum eine Moosart, die so weit verbreitet und gleichzeitig so leicht selbst im vegetativen Zustand zu erkennen ist, dass sie weithin bekannt ist: das Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha). Es handelt sich in der Gruppe der sog. Niederen Pflanzen um ein Lebermoos mit einem einfach strukturierten Kormus, der anders als bei den beblätterten Lebermoosen und den Laubmoosen weder in Stämmchen noch in Blättchen gegliedert ist. Für die universitäre Lehre stellt das Brunnenlebermoos einen wichtigen Standardorganismus dar, der für morphologische und anatomische Studien an Moosen insbesondere zum Einstieg in die Lebenszyklen der Landpflanzen genutzt wird.
Zaubernuss-Arten (Hamamelis spp.) sind in Mitteleuropa häufig gepflanzte Ziergehölze und stellen wichtige Solitärsträucher in Garten- und Parkanlagen dar. Im Sommer sind sie eher unauffällig, im Herbst aber zeigen sie eine spektakuläre Herbstfärbung und im Winter (Ausnahme H. virginiana) bezaubern sie durch ihren sehr frühen Blütezeitpunkt. Möglicherweise haben sie daher auch ihren deutschen Namen. Im vorliegenden Beitrag werden Systematik, Morphologie und gärtnerische Verwendung erläutert; eine Tabelle zeigt Merkmale zur Unterscheidung der Hamamelis-Sippen.
Obwohl der Stechende Mäusedorn (Ruscus aculeatus L.) in Deutschland nicht heimisch ist, kennt ihn doch der ein oder die andere von Reisen ins Mittelmeergebiet. Im Jahr 2002 war er in Deutschland sogar Arzneipflanze des Jahres. Als Besonderheit scheinen bei ihm die auffälligen roten Früchte mitten auf dem Blatt zu stehen, was den Gesetzen der botanischen Morphologie widersprechen würde, ein Umstand, der bereits Dioskurides im Altertum auffiel und das Morphologenherz höherschlagen lässt. Die Art wird deswegen oft auch im Biologiestudium als Objekt untersucht und in diesem Porträt sollen ihr ausführliche Kapitel zur Morphologie und Anatomie gewidmet werden.
Robinia pseudoacacia – Robinie, Scheinakazie, Falsche Akazie (Fabaceae), Baum des Jahres 2020
(2021)
Wie in den letzten 31 Jahren kürte das „Kuratorium Baum des Jahres“ auch für 2020 wieder einen Baum des Jahres. Dabei fiel die Wahl nicht auf eine bei uns ursprünglich heimische Baumart, sondern auf einen besonders im Naturschutz äußerst umstrittenen Neophyten: die aus Nordamerika stammende Robinie.
Die Bananenstaude ist schon seit Jahrtausenden in Kultur und gehört heutzutage mit zu den wichtigsten tropischen Weltwirtschaftspflanzen. Die zahlreichen Wildformen spielen dabei eine untergeordnete Rolle. Von großem wirtschaftlichen Interesse sind hingegen die Kulturbananen, die grob in zwei Klassen eingeteilt werden können: einerseits die Obstbananen und andererseits die Koch-, Stärke- oder Mehlbananen. Der vorliegende Beitrag enthält Darstellungen zu Systematik, Verbreitung, Morphologie und Kultur der Bananenstaude.
Die Europäische Lärche (Larix decidua = L. europaea) ist der einzige heimische Nadelbaum, der jährlich am Ende der Vegetationsperiode seine Nadeln abwirft (Abb. 1 & 2). Hierauf bezieht sich auch das Artepitethon "decidua", das "abfallend" bedeutet. Alle übrigen heimischen Koniferen wie Weiß-Tanne (Abies alba), Gew
hönliche Fichte (Picea abies), Wald- und Berg-Kiefer (Pinus sylvestris & P. mugo) sowie Gew
öhnlicher Wacholder und Sadebaum (Juniperus communis & J. sabina) sind immergrün. Durch ihre prächtige, gold-gelbe Herbstfärbung stellt die Lärche ein landschaftsprägendes Element dar und ist außerdem ein wichtiger heimischer Forstbaum. 2012 wurde die Europäische Lärche zum Baum des Jahres gewählt.
In unserer heimischen Flora gehören die Natternzunge (Ophioglossum vulgatum) und die Mondrauten (Botrychium spp.) zweifelsohne zu den ungewöhnlichsten Arten, da sie so gar nicht der landläufigen Vorstellung eines Farns entsprechen. Entwicklungsgeschichtlich kann man sie als primitiv bezeichnen, sie weisen viele ursprüngliche Merkmale auf. Alle Arten wachsen heute in gefährdeten Lebensräumen und sind daher im Bestand sehr stark rückläufig. Im vorliegenden Beitrag werden Systematik und Morphologie der einheimischen Natternzungengewächse dargestellt.
Während jeder den Apfelbaum (= Kultur-Apfel, Malus domestica) mit seinen heute weltweit rund 30000 Sorten als eines der wichtigsten bei uns angebauten Obstgehölze kennt, ist der bei uns heimische Holz-Apfel (Malus sylvestris) heute oft nur noch Botanikern bekannt. Dabei wurde er schon vor ca. 6000 Jahren zu Zeiten der neolithischen Pfahlbauten als Wildobstgehölz genutzt. Der geringe Bekanntheitsstatus des Holz-Apfels hat wohl auch damit zu tun, dass er oft nur sehr schwer vom Kultur-Apfel zu unterscheiden ist, häufig sogar nur mittels genetischer Analyse. Im vorliegenden Beitrag werden Systematik, Verbreitung, Morphologie und Biologie des Holz-Apfels dargestellt.