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Hintergrund: Die kardiale Magnetresonanztomographie (CMR) gilt als Referenzstandard für die Beurteilung der linksventrikulären Funktion und des Volumens des linken Ventrikels (LV). Neuartige Echtzeittechniken versprechen eine schnelle Bildgebung bei freier Atmung mit ähnlicher Qualität. Ziel dieser Studie war es, die Genauigkeit der standardmäßigen Steady-State-Free-Precession (SSFP)-Cine-Bildgebung bei angehaltenem Atem mit der gleichen Sequenz unter Verwendung von drei Signalmittelungen, während freier Atmung sowie mit einer Compressed-Sensing (Cs)- Echtzeittechnik während der freien Atmung zur Beurteilung von LV-Volumen und Masse zu vergleichen.
Methoden: 24 Probanden wurden mit einer Standard-SSFP-Technik bei angehaltenem Atem (BH), mit derselben Technik bei freier Atmung unter Verwendung von drei durchschnittlichen Herzzyklen (SA-FB) sowie mit einem CS-Echtzeitprotokoll bei freier Atmung (CS-FB) untersucht. Verglichen wurden die Erfassungsdauer, die Genauigkeit sowie die Inter- und Intraobserver-Variabilität von LV-Funktion, Volumen und Masse.
Ergebnisse: Die Echtzeit-Bildgebung war erheblich schneller als die freie Atmung mit drei Signalmittelwerten (p<0.001). Die Korrelation zwischen dem Referenzstandard (BH) und den beiden anderen Techniken war ausgezeichnet mit einem r2 für SA-FB vs. BH zwischen 0.74 - 0.89 und einem r2 für CS-FB vs. BH zwischen 0.81 und 0.94. SA-FB ergab mittlere Fehler zwischen 5.9% und 15% für verschiedene LV-Parameter, während CS-FB zu mittleren Fehlern von 6.5%bis 13% führte. Die Inter- und Intraobserver-Variabilität war bei der Echtzeit-Bildgebung ausgezeichnet und bei der SSFP-Bildgebung (SA-FB und BH) gut.
Schlussfolgerung: Sowohl ein Standardprotokoll mit 3 Signalmittelungen, während der freien Atmung als auch die Compressed Sensing liefern genaue und reproduzierbare Messungen des LV, während die Echtzeit-Bildgebung wesentlich schneller ist.
Auf Grund einer hohen Inzidenz und Mortalität, welche in den nächsten Jahren voraussichtlich eine deutliche Zunahme erfahren wird, stellt die Behandlung eines HCC an alle beteiligten Fächer der Medizin, sowie an den Patienten und die Patientin, eine enorme Herausforderung dar. In der klinischen Routine hat sich die TACE, nicht nur bei Patienten im intermediären Stadium der Erkrankung, etabliert, sodass im Laufe der Erkrankung nahezu jeder zweite Patient mindestens eine TACE-Behandlung bekommt.
Der mit Radiomics betitelte, im medizinischen Bereich relativ junge, Forschungszweig beschäftigt sich mit der Idee, dass in den Schnittbildern eine für das menschliche Auge nicht sichtbare Ebene von Informationen vorliegt, welche mit den richtigen Mitteln extrahiert, relevante Daten und Informationen zur Genetik, Phänotypie und Pathophysiologie des Tumors liefern kann.
Hier greift der Ansatz dieser Arbeit an. In dieser Arbeit wird die Hypothese postuliert, dass durch die Auswertung und Integration von Lipiodolablagerungen in der Zielläsion nach der ersten durchgeführten TACE eine zuverlässigere Prognose zum Therapieansprechen und Gesamtüberleben mit Hilfe von Radiomics möglich ist, als dies klinische Scores alleine erlauben.
Dazu wurde in dieser Arbeit ein Patientenstamm von 61 Patienten untersucht. Alle Patienten litten an einem histologisch gesicherten HCC. Bei allen Patienten wurden innerhalb eines Zeitintervalls von 6 Monaten drei TACE durchgeführt mit einer nachfolgenden Verlaufskontrolle mittels kontrastmittelgestützter MRT oder CT.
In einem dezidierten, mehrstufigen Verfahren wurden aus der nativen 24 Stunden postinterventionellen CT-Kontrolle die Lipiodol anreichernden HCC-Herde segmentiert. Aus diesem segmentierten 3-D Bilddatensatz wurde eine Vielzahl von bildgebenden Biomarkern, Features, extrahiert. Die Features wurden im weiteren Prozess selektiert, redundante und nicht reproduzierbare Features wurden für das weitere Vorgehen verworfen.
Aus den vorliegenden Daten der Patienten wurden Informationen selektiert, mit welchen insgesamt 5 klinische Scores berechnet wurden, diese Scores wurden im weiteren Verfahren ebenfalls als Features angesehen.
Mehrere Machine Learning-Algorithmen wurden mit der Zielvariable: Größenregredienz des Tumors nach TACE als Folge eines annehmbaren Therapieansprechens, angelernt.
Das beste Ergebnis lieferte ein ML-Algorithmus mit einem Random Forrest Klassifikator auf der Grundlage des kombinierten, aus Radiomics-Features und klinischem Score-Features bestehendem Featuresets.
Um die initial aufgestellte Hypothese zu überprüfen wurde die Zielvariable von Größenregredienz der TL auf OS verändert. Die Performance des ML-Algorithmus in Bezug auf die neu definierte Zielvariable OS wurde hierbei mit dem C-index bewertet. Im Test-Set liegt ein C-Index von 0,67 vor. Das kombinierte Modell aus klinischem Score und Radiomics zeigt hierbei eine Überlegenheit gegenüber dem klinischen Score allein (C-Index 0,58) und dem Radiomics score (C-Index 0,60). Dies bestätigt die aufgestellte Hypothese. Das kombinierte Modell hat die Fähigkeit, anhand der Lipiodolanreicherung in der 24 Stunden postinterventionell durchgeführten CT, zur Prädiktion eines Gesamtüberlebens von HCC-Patienten nach einer TACE.
Die Patienten mit der kürzesten und längsten Überlebenszeit innerhalb der Studienpopulation dienten als Grundlage für eine Kaplan-Meier-Schätzung und Berechnung eines Risiko-Scores (siehe Abbildung 37). Dabei zeigt sich eine signifikante Differenz zwischen den Risiko-Scores. Eine Kurve dieser Art könnte zukünftig theoretisch als Schätzung zur Überprüfung der Indikation einer TACE- Wiederholung für einzelne Patienten dienen. Für eine entsprechende Generalisierbarkeit sind weiterführende Studien zur Validierung nötig. Unsere Studie liefert hier erste vielversprechende Hinweise, wobei unsere Limitationen nicht zu vernachlässigen sind, wie im Detail diskutiert.
Zusammenfassend zeigt unsere Arbeit, dass ein von uns definierter kombinierter Score, bestehend aus bildgebenden Biomarkern (Radiomics) und einem klinischen Score (m- HAP-II-Score), eine Prognose zum Gesamtüberleben nach der ersten TACE- Behandlung liefern kann. Mit Hilfe dieses kombinierten Scores war es in unserer Studienkohorte möglich abzuschätzen, ob ein Patient von weiteren TACE-Prozeduren profitieren würde. Der Behandlungsalgorithmus könnte auf dieser Basis individuell angepasst werden.
Der kombinierte Score hätte somit nicht nur das Potenzial Nebenwirkungen zu verhindern und Kosten im System einzusparen, sondern ebenfalls den Patienten potentiell individuell effektiveren Therapiealternativen zuzuführen.
Hintergrund und Ziele: Die Hämodialyse ist das am weitesten verbreitete Nierenersatztherapieverfahren und wird auch in den nächsten Jahren von immer mehr Patienten mit akutem und terminalen Nierenversagen beansprucht werden. Ein großlumiger, sicherer und komplikationsarmer Gefäßzugang ist essenziell für die Durchführung einer effizienten Hämodialyse. Während arterio-venöse Zugänge der klar präferierte Gefäßzugang zur chronischen Hämodialyse sind, eignen sie sich aufgrund ihrer Reifungsdauer nicht für Patienten mit akuter Dialysepflichtigkeit oder für Patienten mit untauglichen Gefäßeigenschaften. Für diese Patienten kann die Hämodialyse über einen Vorhofkatheter erfolgen. Die KDOQI Richtlinien (2019) empfehlen die präferierte Punktion der rechten Vena jugularis interna, jedoch muss für Patienten mit thrombosiertem oder obliteriertem Gefäßstatus die Verwendung neuer, unkonventionellerer Zugangswege erwogen werden, um die überlebenswichtige Hämodialyse zu ermöglichen. Ein solcher unkonventioneller Zugangsweg ist der erstmals 2006 von Betz et al. beschriebene Iliakalvenenkatheter, der während seines Beobachtungszeitraums von 1.500 Kathetertagen initial die Sicherheit und Effektivität des Verfahrens vermuten ließ.
Die vorliegende Arbeit stellt eine retrospektive Analyse des Langzeitverlaufs von 95 Iliakalvenenkathetern zur Hämodialyse dar, die in den Jahren 2004 bis 2022 im Universitätsklinikum Frankfurt implantiert wurden. Der nun deutlich längere kumulative Beobachtungszeitraum von 20.252 Tagen soll beurteilen, ob sich die ursprünglich durch Betz et al. beschriebenen Ergebnisse auch im Langzeitverlauf bestätigen und soll weiterführend einordnen, inwieweit der Iliakalvenenkatheter als Option des Zugangsweges zur chronischen Hämodialyse für Patienten mit schwierigem Gefäßstatus in Betracht gezogen werden kann.
Patienten und Methoden: Das Patientenkollektiv bestand aus 79 Patienten (49 Männer und 30 Frauen) eines breiten Altersspektrums zum Zeitpunkt der Implantation (27 bis 84 Jahre), die während des Beobachtungszeitraums einen oder im Verlauf mehrere Dialysekatheter über eine der Iliakalvenen implantiert bekamen. Insgesamt wurden 95 Iliakalvenenkatheter erfasst und im Hinblick auf ihre Liegedauer, Komplikationsraten und Dialyse-Effektivität evaluiert.
Die Datenerhebung erfolgte aus den archivierten Patientenakten und Dialyseprotokollen des Universitätsklinikums Frankfurt und ergänzend mittels Datenanforderung von weiterbehandelnden Zentren, Praxen und Kliniken.
Ergebnisse: Der Iliakalvenenkatheter kam bei einem speziellen Patientenkollektiv zum Einsatz, welches oftmals bereits eine lange nephrologische Krankheitsgeschichte (im Durchschnitt erfolgte die Implantation 895,5 Tage nach der primären Andialyse), mehrere gescheiterte Gefäßzugänge 3,01(±2,97) und keine Alternativen eines sicheren konventionellen Gefäßzugangs zur Hämodialyse aufwiesen. Die Katheter-Anlage verlief bei 98,96% der Implantationsversuche erfolgreich. Alle erfolgreichen Anlagen verliefen komplikationslos. Die durchschnittliche Katheter-Liegedauer betrug 853,7 (± 162,87) Kathetertage und die primary patency der Katheter lag im Mittelwert bei 507,60 (±58,33) Tagen. Die Gesamt-Infektionsrate der Iliakalvenenkatheter lag bei 0,69/1.000 Kathetertage und eine Katheter-Dysfunktion war in acht Fällen der Grund der Katheter- Entfernung (8,4%). Die durchschnittliche Urea Reduction Rate betrug 68,9% (± 7,1). Es bestand kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Alter (p=0.37), Geschlecht (p=0,61), BMI (p=0.97) oder Seitenlage des Katheters (p=0.22) und der Katheter-Liegedauer. Im Verlauf erfolgte bei drei Patienten eine erfolgreiche Nierentransplantation.
Schlussfolgerungen: Die Implantation des Iliakalvenenkatheters hat eine hohe Erfolgsrate, ein niedriges Komplikationsrisiko, ist technisch leicht zu erlernen und bedarf keiner aufwendigen interventionellen Rahmenbedingungen. Auch im Verlauf zeigt sich ein Komplikationsprofil, das in Bezug auf Katheter-Infektionen, Katheter-Dysfunktion, Katheter-Thrombosen und Komplikations-bedingten Explantationen den etablierten Zugangswegen mindestens gleichwertig ist. Außerdem konnte gezeigt werden, dass der Iliakalvenenkatheter eine lange Komplikations-freie Liegedauer hat und in Einzelfällen auch über mehrere Jahre hinweg eine suffiziente Hämodialyse gewährleisten kann. Geäußerte Bedenken, nach welchen eine spätere Nierentransplantation nicht möglich sei, konnten ausgeräumt werden. Des Weiteren beschreibt die vorliegende Studie erstmalig den Langzeitverlauf des Iliakalvenenkatheters bei einem Patientenkollektiv eines breiten Altersspektrums und zeigte auch die altersunabhängige Eignung des Zugangsweges.